Die BIKE-Tester sind ständig im Einsatz und lassen bei ihren Missionen die Teile erzittern. Wir probieren den neueste Equipment aus und sagen: Soll man’s kaufen, oder besser nicht? In dieser Ausgabe haben wir den Schweden-Rucksack USWE Flow 16 L getestet, mit besonderen Gurtsystem und Nicht-Wackel-Versprechen. Außerdem berichten wir über die Neuauflage des Abus Hidrop Fullface-Helms und ziehen ein Zwischenfazit zum Dauertestbike Specialized Levo SL.
Der schwedische Rucksack-Spezialist ist der Platzhirsch unter den Trinkrucksäcken im Moto-Enduro-Bereich. Auch Hardenduro-Star Manuel Lettenbichler vertraut auf die Trinkrucksäcke von USWE (ausgesprochen übrigens: you swii). Die Schweden versprechen: „Unsere Rucksäcke sind absolut wackelfrei!“
Ein tanzender Affe auf dem Rücken? Hier Fehlanzeige, das verhindern die eng anliegenden Schultergurte. Die und die zentrale Schnalle fühlen sich zunächst ungewohnt an, doch das gibt sich. Dann ist der Rucksack kaum noch zu spüren. Kein Wackeln, kein Verrutschen.
Die vielen Staufächer in den beiden großen Taschen sind durchdacht. Auch die Seitentaschen am Hüftgurt bieten Platz für Handy und Schlüssel. Der Rucksack ist mit einem integrierten Rückenprotektor (SAS Level 1) und einer 2-Liter-Trinkblase ausgestattet. Gewicht: 1010 Gramm. Preis: 239 Euro >> z.B. bei Alltricks oder Fahrrad XXL reduziert erhältlich.
Die “No Dancing Monkey”-Technologie braucht Eingewöhnung, doch funktioniert sehr gut. Gutes Taschenmanagement. Etwas teuer.
Die Neuauflage des Fullface-Helms aus dem Ruhrgebiet ist robust und hat die Haptik eines Downhill-Helms. Style voraus: Abus hat sich gemausert! Das getestete Midnightblue und MossGreen sind eine Augenweide, ohne aufdringlich zu wirken. Der HiDrop sitzt satt auf Wangen und Hinterkopf, ohne zu drücken. Selbst große Brillen, wie die 100 % Armega, passen problemlos in das Guckloch.
Auf Sicherheitsfeatures wie Mips verzichtet Abus. Wir haben den Helm keinem Crashtest unterzogen, sondern uns auf die gängigen Normen verlassen, die der Hidrop erfüllt. Zusätzlich ist ein Break-Away-Visier verbaut, um ein Verdrehen (Überstrecken) des Kopfes bei einem Sturz zu verhindern.
Die beiden amtierenden deutschen Enduro-Meister Christian Textor und Raphaela Richter vertrauen auf den neuen Hidrop. Gewicht: 1070 Gramm (M). Preis: 200 Euro >> bei Alltricks oder Fahrrad XXL erhältlich.
Sehr schicker Helm zum fairen Preis. Leider wird keine Helmtasche mitgeliefert.
Mit dem Specialized Levo SL kommt man nahezu überall hoch. Doch kommt man auch überall runter? Ja, dachte ich, bis ich das Minimal-Assist-Trailduro über den Barbarasteig jagte. - Laurin Lehner, BIKE-Testredakteur
Viel Hub = viel Spaß! Diese These habe ich lange Zeit unterschrieben. Bis ich gemerkt habe, dass auf 90 Prozent der Strecken, die ich fahre, kleinhubige Bikes viel mehr Spaß machen. Auch bei den Minimal-Assist-Bikes scheint mir das Konzept schlüssig. Das spart nicht nur Gewicht, sondern – viel wichtiger – es sorgt für ein direktes Fahrgefühl. Feedback vom Untergrund, statt mit Luftkissenboot-Feeling über Wurzeln zu fegen.
Mit weniger Hub lässt sich das Bike außerdem leichter pushen, drücken und ziehen. Kurzum: Pilot statt Autopilot. Auf manchen Trails hat man allerdings das Nachsehen. Diese Erfahrung musste ich auf dem Barbarasteig in Seefeld (Tirol) machen. Während die Kollegen mit ihren 180-Millimeter-Boliden über die Wurzel-La-Ola flubberten, verlor mein Levo SL die Traktion, hüpfte, bockte und stolperte. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich (mehr Passagier als Pilot) festzuhalten und das Bike immer wieder auf die gewählte Linie zu zwingen.
Die Moral der Geschichte? Einen Tod muss man eben sterben: Spieltrieb oder Laufruhe. Kurzum: Auf den seltenen Rumpelstrecken wie z. B. auf dem Barbarasteig habe ich gerne das Nachsehen, solange ich auf den meisten Strecken das spritzige Fahrgefühl genieße, statt im Federweg zu versinken.
Das Levo SL Comp macht fast überall eine gute Figur. Auf zornigen Strecken muss man etwas das Gas rausnehmen, denn hier limitieren der knappe Federweg und die günstigeren Federelemente.
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