325 Gramm (L, 59 - 63 cm) / 299,95 Euro
Geht es nach Canyon, war es Zeit, den Bike-Helm neu zu erfinden. Seit den 1920ern tragen Radfahrer in Deutschland Hartschalenhelme. Bis heute großenteils unverändert mit Textilriemen-Verschluss. Für ihren ersten Helm aus eigener Entwicklung aber rufen die Koblenzer eine kleine Revolution aus und präsentieren den Disputr CFR mit sogenanntem HighBar-System.
Dabei wird ein Kunststoffbügel von oben am Gesicht vorbei unters Kinn geklappt und mit einem Drehverschluss fixiert. Die Weitenverstellung gelingt, wie gewohnt, über ein Drehrad am Hinterkopf. Selbstverständlich ist das System nach gängigen globalen Sicherheitsstandards zertifiziert.
Laut Canyon besitzt es gleich zwei Vorteile zum konservativen Gurt. Erstens soll der neue Helmverschluss nicht nur einfacher zu reinigen sein, sondern auch rund fünf Grad kühler bleiben als die Textilbänder.
Zweitens soll der HighBar für XC- und Marathon-Fahrer einen Aerodynamik-Vorteil besitzen. Im Windkanal habe man nämlich festgestellt, dass der Kopf einer der ersten Kontaktpunkte mit dem unsichtbaren Widerstand sei und deshalb selbst kleine Details entscheiden.
In unseren Tests konnten wir weder den einen noch den anderen Effekt verifizieren. Generell ist der Disputr gut belüftet und leicht. Im Direktvergleich zu einem Stoffband war jedoch kein spürbarer Temperatur-Vorteil auszumachen.
Als deutlich alltagsrelevanter zeigte sich die ungewohnte Handhabung, denn zum Auf- und Absetzen muss die Brille abgenommen werden – nervig! Optisch erinnert das runde Design zusammen mit dem Verschlusssystem an einen Reit- oder Hockey-Helm.
Athleten profitieren in Sachen Aerodynamik gleich doppelt von einer Rasur, denn einige Tester monierten ein unangenehmes Piksen beim Kontakt von Bügel und Bartstoppeln. Davon abgesehen passt der Tragekomfort auch auf langen Ritten. Der Canyon Disputr ist ein guter Race-Helm mit MIPS, für den HighBar-Verschluss haben sich 100 Jahre Wartezeit aber nicht gelohnt.
+ leicht
+ gut belüftet
- Brille muss zum Auf-/Absetzen abgenommen werden
- gewöhnungsbedürftige Optik
- stört bei Bartstoppeln
274 Gramm (L) / 200 Euro
Die dänische Bekleidungsmarke GripGrap glänzt schon immer mit sehr guten Überschuhen und Handschuhen für mieses Wetter. Und auch auf die neue EXPLR Regenjacke kann man sich an Regentagen verlassen.
Vor allem beim Schnitt hat GripGrab vieles richtig gemacht: lange Ärmel mit kleinen Flaps dichten den Übergang zu den Handschuhen ab, der Kragen samt Kapuze schließt hoch auf und der lange Schnitt verhindert, dass in Fahrposition Wasser und Schlamm von hinten in die Hose suppen.
Außerdem ist die Jacke angenehm leicht und klein packbar. Bei der Ausstattung muss man dafür Abstriche in Kauf nehmen: Brusttasche, Kapuze (für unter den Helm) und strategisch platzierte Reflexstreifen – das wars. Lüftungsmöglichkeiten oder weitere Taschen sucht man vergebens.
Das Material trägt sich zwar auch verschwitzt recht angenehm, raschelt aber stark, das merkt man besonders, wenn man die Kapuze aufsetzt. Beim Dichtigkeitstest zeigte die EXPLR keine Schwächen und blieb wasserdicht – sowohl an Material als auch an den Nähten.
Wenig Nähte bedeuten auch wenig potentielle Schwachstellen. Bei der Regenjacke verzichte ich daher gerne auf Taschen und Lüftungsmöglichkeiten. – Stefan Frey, BIKE-Testredakteur
139 Gramm / 148 Euro
Zu flache oder an aktuellen Bikes schon fast zu steile Sitzwinkel führen nicht selten zu Problemen mit der Sitzposition. So verschafft der steile Sitzwinkel meinem Simplon Rapcon zwar enorme Kletterfähigkeiten, auf langen Touren sitze ich dafür aber gedrungen und mit zu viel Druck auf den Händen.
Abhilfe schafft hier der Drop-Best-Adapter der kleinen Schweizer Manufaktur Fair Bicycle. Er ersetzt die Standard-Sattelklemme und erweitert den Verstellbereich des Sattels um ganze 27 Millimeter – je nach Bedarf nach vorne oder hinten. Der Drop Best passt auf nahezu alle Sattelstützen mit M5 Klemmschrauben und ist in anderen Versionen auch mit weiteren Stützen kompatibel.
Auf mehr als 100 000 Höhenmetern haben mich Verarbeitung und Funktion des Adapters absolut überzeugt und auch der Fair-Trade-Ansatz des Herstellers trifft meine Vorstellungen eines hochwertigen Bike-Produkts.
Die Drop Best ist für eine tourentaugliche Korrektur immer extremerer Enduro-Sitzwinkel bei Sattelstützen ohne Versatz oder auch bei zu flachem Sitzwinkel ein unverzichtbares Zubehör. – Christoph Malin, BIKE-Testfahrer
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