Schon gefahren - Teile im KurztestReifen, Schuhe, Helm & Rucksack im Einzel-Check

Stefan Frey

 · 27.04.2024

Schon gefahren - Teile im Kurztest: Reifen, Schuhe, Helm & Rucksack im Einzel-Check
Foto: Dimitri Lehner, Laurin Lehner, Georg Grieshaber
In unserer Rubrik Schon gefahren testen wir regelmäßig spannende Produkte. Dieses Mal: Der neue Enduro-Reifen von Goodyear, Flat-Pedal-Schuhe von Shimano, Cratonis brandneuer Trail-Helm und ein Ultraleicht-Rucksack vom Bikepacking-Experten.

Goodyear Newton Trail MTF 29x2,5

Gewicht: 1212 Gramm - Preis: 60 Euro >> bei Bike-Components oder Tradeinn

Goodyears neuer Enduro-Vorderreifen Newton Trail MTF in 29x2,5Foto: Dimitri LehnerGoodyears neuer Enduro-Vorderreifen Newton Trail MTF in 29x2,5

Mit diesem Reifen wollte ich meinem Trailduro Race-Flair verpassen. Goodyear ist die erfolgreichste Reifenmarke der Formel 1. Seit 1901 stellt die Firma aus Ohio Autoreifen her. Neuerdings bereifen sie auch Mountainbikes. Den Newton gibt’s mit drei Karkassen: Trail, Enduro, Downhill als Vorder- (MTF) und Hinterreifen (MTR). Ich entschied mich für den „Trail“ in der mittelweichen Mischung, um meinem Bike genügend Vortrieb zu spendieren. In der 29-Zoll-Version wiegt der Pneu satte 1212 Gramm und besitzt robuste Seitenwände, die eher an einen Enduro-Reifen erinnern. Im Bikepark schlug sich der Newton Trail daher gut und dämpfte angenehm. Auf Trailrides spürte man das Gewicht. Er spielte seine Stärken in weicherem Boden aus und zeigte guten Kurvenhalt mit seinen hohen Seiten­stollen. Auf Fels und hartem Untergrund hätte ich mir mehr Grip gewünscht – den weicheren Gummi „Grip3S“ gibt es allerdings nur in der Enduro- und DH-Version.

Bewertung Goodyear Newton Trail MTFFoto: Stefan FreyBewertung Goodyear Newton Trail MTFDimitri Lehner, Chefredakteur FreerideDimitri Lehner, Chefredakteur Freeride
Gelungener Reifen. Die Klassiker von Maxxis, Schwalbe oder Conti kann er aber nicht ausstechen. Als Trail-Reifen ist mir der Newton zu schwer, ans Enduro passt er besser. - Dimitri Lehner, Chefredakteur Freeride

Shimano GF600 Flat-Schuhe

Gewicht: 855 Gramm (Gr. 46) - Preis: 160 Euro >> hier erhältlich.

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Shimano GF600 Flat-Schuhe mit solidem Fersen- und ZehenschutzFoto: Laurin LehnerShimano GF600 Flat-Schuhe mit solidem Fersen- und Zehenschutz

Letzten Sommer stellte Shimano eine ganze Reihe neuer Schuhe vor. Einer davon war der Flat-Schuh GF600 für den Enduro- und Gravity-Einsatz. Markant bei Shimano: der hochgezogene, gepolsterte Schaft an der Innenseite, um die Knöchel zu schützen. Das robuste Obermaterial verträgt leichte Regen- und Matschfahrten ohne Wassereinbruch. Top! Sonst ist der Schuh mit allen notwendigen MTB-Features ausgestattet, wie z. B. solidem Fersen- und Zehenschutz und einer griffigen Sohle, die am Pedal haftet. Die Passform gefiel auf Anhieb und die Belüftung geht zumindest in Ordnung. Weniger sinnig wirkten die zu lang geratenen Schnürsenkel und die zu weiche Sohle. Auf langen, steilen Abfahrten spürt man im Mittelbereich so die Pedale deutlich. Das ist eher unangenehm und fördert Krämpfe in den Füßen. Kurzum: solider MTB-Schuh mit schmutzabweisendem Obermaterial. Die weiche Sohle fiel bei langen, steilen Abfahrten aber negativ auf. Teuer.

Bewertung Shimano GF 600Foto: Stefan FreyBewertung Shimano GF 600Laurin Lehner, BIKE-TestredakteurLaurin Lehner, BIKE-Testredakteur
Shimano hat viel Erfahrungen in Sachen Gravity-Schuhe. Umso verwunderter war ich über die Wahl der zu weichen Sohle. - Laurin Lehner, BIKE-Testredakteur

Cratoni Madflex

Gewicht: 426 Gramm (S-M) - Preis: 219,95 Euro

Viel Schutz - aber auch viel Gewicht: Cratoni stattet den Madflex mit MIPS und Recco-Sensor ausFoto: Georg GrieshaberViel Schutz - aber auch viel Gewicht: Cratoni stattet den Madflex mit MIPS und Recco-Sensor aus

Madflex heißt Cratonis neuer Trail- und Enduro-Helm mit extratiefer Nacken- und Schläfen-Abdeckung. Für optimale Sicherheit ist er mit Mips und Recco-Sensor ausgestattet und erfüllt zudem die NTA-Norm für S-Pedelcs. Das merkt man auch am Gewicht: Mit 426 Gramm liegt er deutlich über der Herstellerangabe und während der Fahrt merklich schwer auf dem Kopf. Die Passform dagegen ist hervorragend und gerade für ovale Kopfformen sehr gelungen. Schon ein leichter Dreh am gut erreichbaren Verstellrädchen fixiert den Madflex sicher am Kopf. Für einen Helm dieser Kategorie ist der Cratoni zudem recht gut belüftet. Praktisch ist die verstellbare und leicht zu öffnende Ratsche am Gurtsystem. Nicht optimal: Das vollflächige Visier löst sich zwar bei einem Sturz unbeschadet, was die Sicherheit für den Träger erhöht, lässt sich aber nicht in der Höhe verstellen. Achtung: Dicke Brillenbügel können an der tief gezogenen Helmschale anstoßen.

Das Heck des Madflex wurde extra weit in den Nacken gezogen. Der Helm umschließt den Kopf dadurch sehr sicher und angenehm.Foto: Georg GrieshaberDas Heck des Madflex wurde extra weit in den Nacken gezogen. Der Helm umschließt den Kopf dadurch sehr sicher und angenehm.Bewertung Cratoni MadflexFoto: Stefan FreyBewertung Cratoni Madflex

Cyclite Touring Backpack

Volumen: 23 Liter - Gewicht: 537 Gramm - Preis: 219,90 Euro >> hier erhältlich

Beim Gewicht zeigt sich der Cyclite absolut minimalistisch. Trotzdem besitzt er alle wichtigen Features eines MTB-Rucksacks.Foto: Georg GrieshaberBeim Gewicht zeigt sich der Cyclite absolut minimalistisch. Trotzdem besitzt er alle wichtigen Features eines MTB-Rucksacks.

Kein unnötiges Gewicht mitschleppen, darum geht es beim Bikepacking. Dieses Gebot verfolgte Cyclite auch beim 23 Liter fassenden Touring Backpack. Mit gerade mal 537 Gramm wiegt er weniger als die Hälfte vergleichbarer Modelle. Trotzdem sind alle wichtigen Features an Bord: Helmhalter, Regenhülle, Nasswäsche-, Werkzeug- und Trinkblasenfach. Zusätzlich nehmen diverse Mesh-Fächer Riegel, Handy und Co. auf – die Brust- und Hüfttaschen sind gut erreichbar.

Ungewohnt: Der Cyclite wird von der Rückseite her geöffnet. Vorsicht beim Bepacken: die Rückenplatte ist wenig stabil.Foto: Georg GrieshaberUngewohnt: Der Cyclite wird von der Rückseite her geöffnet. Vorsicht beim Bepacken: die Rückenplatte ist wenig stabil.

Das Öffnen des Hauptfachs von der Rückseite ist anfangs ungewohnt, dann aber praktisch. Sie klappt vollständig auf und ermöglicht gute Übersicht über den Inhalt. Nutzt man eine Trinkblase, stört jedoch der quer laufende Schlauch. Trotz der luftigen Schultergurte klammert sich der Cyclite wie ein Äffchen an den Träger und wackelt dank der Kompressionsgurte auch auf dem Trail kaum. Wegen der instabilen Rückenplatte liegt der Touring sehr platt am Körper. Achtung beim Bepacken: Der Inhalt kann sich durch das weiche Material drücken.

Bewertung Cyclite Touring BackpackFoto: Stefan FreyBewertung Cyclite Touring Backpack

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