IXS Helm Trigger FF im TestLeichter Fullface-Helm für den Bikepark und lange Enduro-Tage

Florentin Vesenbeckh

 · 24.03.2024

Der Trigger FF Mips kostet 279 Euro und wiegt in der größten Größe 660 Gramm.
Foto: Adrian Kaether
Viel Schutz bei hohem Tragekomfort und leichtem Gewicht: Diesen Kompromiss möchte der Fullface-Helm IXS Trigger FF Mips mit Bravour meistern. Wir haben den luftigen Integralhelm ausprobiert.

Mit dem Trigger FF möchte IXS Mips abfahrtsverliebten Bikern ein moralisches Angebot machen. Mehr Schutz, ganz ohne Nachteile. Kann das funktionieren? Bisher hatten Biker nur zwei Möglichkeiten: Entweder ein leichter, luftiger Helm, die klassische “Halbschale”. Oder ein dicker, schwerer und stickiger Integralhelm mit massivem Kinnbügel, der klassische Fullface. Doch inzwischen haben abfahrtsorientierte Biker, die sich auf Trail-Jagd etwas mehr Schutz wünschen, mehrere Optionen. Im Trend liegen Jethelme, die am Hinterkopf weit nach unten und seitlich bis über die Ohren gezogen werden. Sie sollen die Randbereiche besser abdecken und beim Aufprall nicht so leicht verrutschen.

Als Alternative hat die Industrie auch an den klassischen Vollvisierhelmen mit Kinnbügel getüftelt. Mit geringerem Gewicht und besserer Belüftung sollen Produkte wie der IXS Trigger FF deutlich komfortabler sein und so auch abseits von Bikepark oder Downhill-Rennstrecke punkten. Der Trigger FF Mips besticht dabei mit besonders niedrigem Gewicht. Gerade einmal 660 Gramm bringt er in Größe ML auf die Waage. Nur etwa 250 Gramm mehr als eine durchschnittliche Trail-Halbschale. Damit hat IXS einen der leichtesten Helme seiner Art im Portfolio. Ähnlich leicht ist zum Beispiel der Specialized Gambit, der allerdings noch etwas teurer ausfällt und nicht ganz so solide am Kopf sitzt.

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Im Gegensatz zu klassischen Downhill-Helmen setzt der leichte Trigger FF auf ein Ratschensystem am Hinterkopf, mit dem der Helm am Kopf fixiert wird. Das kennt man von normalen Bike-Helmen.Foto: Adrian KaetherIm Gegensatz zu klassischen Downhill-Helmen setzt der leichte Trigger FF auf ein Ratschensystem am Hinterkopf, mit dem der Helm am Kopf fixiert wird. Das kennt man von normalen Bike-Helmen.Das Kinnband wird mit einem praktischen Magnetverschluss fixiert.Foto: Adrian KaetherDas Kinnband wird mit einem praktischen Magnetverschluss fixiert.

Die Fakten zum IXS Trigger FF Mips

  • Preis: 279 Euro >> bei Maciag Offroad oder Boc24 erhältlich
  • Gewicht: 660 Gramm (Größe ML, gewogen im BIKE Labor)
  • Neun Farben zur Wahl
  • Drei Größen: XS / SM / ML
  • Verstellbares Visier (drei Stufen) mit Goggle Parkplatz
  • Magnetverschluss
  • Mips Rotationssystem
  • Drehrad zur Feineinstellung
  • ASTM-zertifizierter Kinnbügel
Das Visier kann in zwei Stufen nach oben geklappt werden. In oberster Position ist Platz für die Goggle.Foto: Adrian KaetherDas Visier kann in zwei Stufen nach oben geklappt werden. In oberster Position ist Platz für die Goggle.


Der Einsatzbereich des IXS Trigger FF

Wieviel Schutz und Sicherheit Biker auf dem Trail brauchen oder wollen, ist absolut individuell. Klar, bei einem Tag im Bikepark mit Liftbetrieb geht nichts über einen dicken Fullface. Maximaler Schutz für sorgenfreien Fahr- und Sprungspaß. Und im Lift oder der Gondel dürfen Kopf und Fahrer frische Luft schnappen und sich vom schweren Gerät erholen. Doch mit modernen Enduro-Bikes oder E-MTBs werden krasse Strecken immer mehr selbst erstrampelt. Und genau hier ist der Trigger FF ideal. Er bietet deutlich mehr Schutz als Halbschale oder Jethelm, sorgt aber nicht nach den ersten 30 Minuten für einen steifen Nacken oder glühenden Kopf. Und selbst im reinen Bikepark-Einsatz haben die Leichtgewichte Vorteile. Denn das geringere Gewicht entlastet die Nackenmuskulatur.

Goggle? Logisch. Freie Sicht hat im Bikepark Priorität.Foto: Adrian KaetherGoggle? Logisch. Freie Sicht hat im Bikepark Priorität.

Der Trigger FF wurde nach der Prüfnorm ASTM F1952-15 zertifiziert. Das bedeutet: Auch der Kinnbügel wurde getestet und entspricht den Sicherheitsstandards für Fullface-Helme. Das ist nicht bei allen Helmen der Fall, insbesondere, wenn der Kinnbügel abnehmbar ist. Ganz den massiven Schutz eines dicken Downhillhelmes dürfte der leichte Trigger aber nicht bieten. Doch Integralhelme dieser Kategorie wiegen auch klar über ein Kilo. Neben dem besseren Puffer bei harten Einschlägen, ist vor allem die größere Schutzfläche (Hinterkopf, Schläfen, Kinn) ein enormer Vorteil gegenüber klassischen Bike-Helmen. Außerdem ist die Gefahr, dass der Helm beim Aufprall verrutscht, deutlich geringer.

Das Rotationssystem Mips ist aus der Helmwelt nicht mehr wegzudenken. Auf dem BIKE-Prüfstand konnten wir die Schutzwirkung für das Gehirn klar belegen. <a href="https://www.bike-magazin.de/ausruestung/fahrradhelme/mips-helm-und-co-wie-funktionieren-rotationssysteme-im-fahrradhelm/" target="_blank" rel="noopener noreferrer">Hier gibt´s alle Details zu diesem Test.</a>Foto: Adrian KaetherDas Rotationssystem Mips ist aus der Helmwelt nicht mehr wegzudenken. Auf dem BIKE-Prüfstand konnten wir die Schutzwirkung für das Gehirn klar belegen. Hier gibt´s alle Details zu diesem Test.Insgesamt 27 Belüftungsöffnungen beherbergt die Helmschale des IXS Trigger FF.Foto: Adrian KaetherInsgesamt 27 Belüftungsöffnungen beherbergt die Helmschale des IXS Trigger FF.

So fährt sich der IXS Trigger FF

Im Vergleich zu einem massiven Downhillhelm wiegt der Trigger FF nahezu die Hälfte. Das spürt man beim Fahren deutlich. Er fühlt sich nicht unangenehm schwerer an, als eine Halbschale. Auch die Belüftung ist richtig gut. Durch die Polster an den Wangen sitzt der Trigger satt auf dem Kopf und vermittelt guten Halt und subjektiv ein hohes Sicherheitsempfinden. Der Specialized Gambit zum Beispiel, verzichtet auf die Polster an den Backen. Das macht ihn nochmal eine Nummer luftiger. Doch dafür ist der Sitz beim Trigger deutlich besser. In schweißtreibenden Anstiegen wird es unter dem Integralhelm wärmer, als mit einer Halbschale. Völlig klar. Doch für Fullface-Verhältnisse bleibt der Kopf erstaunlich kühl und angenehm belüftet. Ein kleines Manko, das auch der luftigste Integralhelm nicht umgehen kann: Der Kinnbügel versperrt den Weg für die Trinkflasche zum Mund.

Mit den Wangenpolstern sitzt der Trigger FF fest und sicher am Kopf. Das erhöht das Sicherheitsgefühl. Manche leichten Fullface-Modelle kommen ohne diese Polster.Foto: Adrian KaetherMit den Wangenpolstern sitzt der Trigger FF fest und sicher am Kopf. Das erhöht das Sicherheitsgefühl. Manche leichten Fullface-Modelle kommen ohne diese Polster.Die Pads sind zum Waschen herausnehmbar. Außerdem gibt es zwei Größen der Polster, um den Helm ideal auf den eigenen Schädel anzupassen.Foto: Adrian KaetherDie Pads sind zum Waschen herausnehmbar. Außerdem gibt es zwei Größen der Polster, um den Helm ideal auf den eigenen Schädel anzupassen.

Fazit zum IXS Trigger FF Mips

Bei unseren E-MTB-Tests habe ich den Trigger FF lieben gelernt. Mit den abfahrtslastigen E-Bikes machen wir viele Tiefenmeter auf harten Trails. In Bikeparks oder an Enduro-Spots wie Finale Ligure. Bergab geht´s richtig zur Sache, bergauf sind wir aber nicht im Lift oder Shuttle unterwegs, sondern pedalieren auf den E-Bikes. Für diese Kombi ist der leichte Trigger FF perfekt. Für mich schafft er einen super Kompromiss aus Tragekomfort und Schutz. - Florentin Vesenbeckh, Testleiter beim EMTB Magazin
Florentin Vesenbeckh ist stellvertretender Chefredakteur beim EMTB Magazin und versteckt seine ungekämmte Matte gerne unter einem Helm. Wenn es bergab schnell und ruppig wird, ist es aktuell bervorzugt der IXS Trigger FF Mips.Foto: Adrian KaetherFlorentin Vesenbeckh ist stellvertretender Chefredakteur beim EMTB Magazin und versteckt seine ungekämmte Matte gerne unter einem Helm. Wenn es bergab schnell und ruppig wird, ist es aktuell bervorzugt der IXS Trigger FF Mips.

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