Dieses Jahr hat Fox seinen Helmklassiker neu aufgesetzt und in gleich drei Ausstattungslinien präsentiert. In unseren Test hat es das Topmodell Speedframe RS geschafft, für das Fox schlappe 250 Euro aufruft.
Bei der Ausstattung gehen die Amis dafür in die Vollen. Als einziger Hersteller im Test verbauen sie das exklusive Mips Integra Split. Hier gleiten die beiden Schichten einer zweigeteilten Helmschale (innen und außen) aufeinander, um die Rotationskräfte aufzufangen. Das System ist sehr aufwändig, drückt dafür aber auch etwas aufs Gewicht. Knapp 400 Gramm wiegt der Speedframe RS in Größe M.
Auch die restlichen Details können sich sehen lassen. Selbstverständlich kommt beim Verschluss eine Magnetschnalle von Fidlock zum Einsatz. Der Kopfring wird per Boa-Drehrad geschlossen und soll sich damit fein an seinen Träger anpassen lassen.
Das Visier ist in drei Stufen höhenverstellbar, ebenso der Kopfring – allerdings nur per Druckknopf. Unter dem Visier verbirgt sich eine Gummierung, um die Brille zu befestigen. Neben einem Transportbeutel liegen auch Ersatzpolster sowie eine Action-Cam-Halterung im Karton dabei.
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So überzeugt wir inzwischen von Boa-Verschlüssen an Bike-Schuhen sind: An Helmen können wir dem System bisher nicht allzu viel abgewinnen. Das hat verschiedene Gründe. Erstaunlicherweise lässt sich der Helm nur schwer optimal am Kopf fixieren.
So muss man das Rädchen ziemlich fest anziehen, damit der Helm wackelfrei sitzt. Dann aber können die dünnen Boa-Seile, die hier anstelle eines Kunststoffrings zum Einsatz kommen seitlich am Kopf drücken – auf Dauer kann das recht unangenehm werden.
Ansonsten sitzt der Fox Speedframe RS dank umfangreicher Polsterung recht bequem. Die Y-Gurte sind zwar nicht verstellbar, liegen aber auf guter Höhe. Per Magnetschloss lässt sich der Fox-Helm intuitiv öffnen und schließen.
Weiteres Manko: Mit einer Hand lässt sich das schwer einrastende Visier kaum verstellen. Darunter finden aber Goggle und Sonnenbrille (in einer extra gummierten Halterung) sicher Platz.
Wie schon der ebenfalls recht teuere Fizik Kassis schneidet auch der Fox Speedframe RS im Labor nur mittelmäßig ab. Das aufwändige Mips Integra Split scheint beim Rotationsschutz keine Vorteile zu bieten.
Da kann man dann auch zum günstigeren Fox Speedframe Pro mit Mips Air Node greifen (179,99 Euro). Oder man verzichtet zudem auf das Boa-Verstellsystem und schnappt sich den günstigsten Speedframe für gerade mal 109,99 Euro.
Das Haifischmaul schaufelt zumindest an die Stirn viel Luft, weiter hinten sieht es aber mau aus mit Kühlung. Das mag vielleicht ebenfalls an der doppelten und recht dichten Schalenkonstruktion liegen.
Das neue Speedframe Topmodell besitzt sämtliche Goodies, die der Helmmarkt hergibt: Magnetschnalle, Boa-Verschluss, antibakterielles Polster und das aufwändige Mips-System mit geteilter Schale. Das alles drückt aber auf die Waage.
Dabei scheint der Integra Split genannte Rotationsschutz keine messbaren Vorteile zu bieten, die Belüftung ist nur mäßig. Der Boa-Verschluss bringt wenig Zug, kann dafür seitlich drücken (dünnes Seil). Das Visier lässt sich nur schwer verstellen. Der 70 Euro günstigere Fox Speedframe Pro wäre aus unserer Sicht die bessere Wahl.