Soweit, der Presse-Text. Klingt alles super, soweit. Fakt ist, dass die Konstruktion eines DH-Integralhelms immer ein Balance-Akt ist. Eine Balance zwischen Sicherheit und Gewicht. Ein sehr sicherer Helm wäre sehr voluminös und damit auch sehr schwer. Er würde beim Sturz zwar gut schützen, durch das Gewicht aber die Halswirbelsäule übermäßig beanspruchen – vom Tragekomfort mal ganz abgesehen. Daher gilt selbst für Motorradhelme: Je leichter desto besser, sagt Jerome Lenssen, Prüfingenieur beim TÜV Rheinland. Was heißt das konkret? Wir sagen: Downhill-Helme sollten die 1000-Gramm-Marke nur marginal überschreiten und sich auch bei der Norm-Prüfung für Motorradhelme bewähren. Das ist die neue ECE 22-06, nicht die laxe EN 1078 für Fahrradhelme. Denn bei der EN 1078 wird nicht einmal der Schutz des Integralbügels getestet.
Ich persönlich würde einen Fullface-Helm wählen, der auch die Motorrad-Norm erfüllt, denn dann wüsste ich, dass er auch höhere Geschwindigkeiten verträgt und einen Schlag auf den Kinnbügel wirklich wegstecken kann. - Jerome Lenssen, Prüfingenieur TÜV Rheinland
Der US-amerikanische Hersteller Fox Racing präsentiert mit dem Rampage RS (Race Spec) einen neuen Downhill-Helm der Spitzenklasse, verkündet Fox. Das Modell soll die Anforderungen von Gravity-Bikern voll erfüllen und wurde bereits bei sechs UCI Downhill World Cup-Rennen von Profis wie Jackson Goldstone, Tahnée Seagrave und Nina Hoffmann zum Sieg gefahren. Fox Racing betont, dass der neue Helm nicht nur leichter und aerodynamischer sei als sein Vorgänger, sondern auch die aktuellen Industriestandards für Schutzausrüstung übertreffe. Damit empfiehlt sich der Helm, sollte er wirklich so sehr abgespeckt haben, für alle die schneller durchs harte Gelände shredden: Enduristen, Bikepark-Freerider, Shuttle-Rider in technisch anspruchsvollem Terrain – Downhillern ohnehin.
Laut Herstellerangaben wiegt der Rampage RS 250 Gramm weniger als das Vorgängermodell (1250 g). Sollte es Fox geschafft haben, den Helm bei gleicher oder besserer Sicherheit auf oder sogar unter 1000 Gramm Gewicht gedrückt haben, wäre das super und würde den Helm für viele Biker attraktiv machen. Zudem sei die Aerodynamik um 5 Prozent verbessert worden. 5 Prozent? Für Jackson Goldstone mag das relevant sein, für all die Hobbyshredder da draußen weniger. Auch wenn sich diese Optimierungen laut Hersteller positiv auf den Tragekomfort und die Performance auswirken sollen. Fox Racing gibt an, dass die überarbeitete Kopfform nun mit der des Standard-Rampage, des Proframe und des Speedframe übereinstimme. Dies ermögliche eine größere Auswahl an Größen von XS bis XXL, um eine optimale Passform für verschiedene Kopfformen zu gewährleisten.
Ein zentrales Feature des neuen Fox Rampage RS ist das Mips Integra Split System. Diese Technologie soll nicht nur die Passform verbessern, sondern auch einen erhöhten Schutz bei Rotationskräften bieten, die bei Stürzen auf den Kopf einwirken können. Fox Racing betont, dass der Helm eine Kombination aus der E-Bike-Zertifizierung (NTA-8876) und dem europäischen Sicherheitsstandard für Motorradhelme (ECE 22.06) speziell für den Kinnbügel erfülle. Die E-Bike-Zertifizierung teste den Aufprall auf die Helmkrone bei höherer Geschwindigkeit und mit einer niedrigeren Versagensgrenze als die Standardspezifikation für Downhill-Mountainbike-Helme (ASTM F1952).
Fox Racing gibt an, bei der Entwicklung des Rampage RS über die üblichen Branchenstandards hinausgegangen zu sein. So sei der Aufpralltest für den Kinnbügel nach ECE 22.06 mit höherer Geschwindigkeit und anderen Versagenskriterien durchgeführt worden als nach ASTM F1952. Statt der Durchbiegung werde hier die G-Kraft als Maßstab herangezogen. Der Hersteller habe zudem interne Erkenntnisse aus der Analyse von Renndaten sowie Teststandards aus dem E-Bike- und Motorradbereich in die Entwicklung einfließen lassen. Ziel sei es, den Schutz für Athletinnen und Athleten zu verbessern und gleichzeitig die Schutzdiskussion in der Branche voranzutreiben.
Der Fox Rampage RS verfügt über eine Leichtbau-Carbonschale, die sowohl zur Gewichtsreduktion als auch zur strukturellen Festigkeit beitragen soll. Fox Racing hat nach eigenen Angaben die Schaumdichten speziell abgestimmt, um Schutz bei Aufprällen mit hoher und niedriger Geschwindigkeit zu bieten. Der Helm verfügt über ein zweistufig verstellbares Visier, das die Montage einer GoPro-Kamera ermöglicht. Zur Ausstattung gehören zudem herausnehmbare und waschbare Wangenpolster sowie ein Innenfutter mit ionischer Beschichtung für verbesserten Komfort und Geruchskontrolle.
Fox Racing bietet den Rampage RS in zwei Farbvarianten an. Im Lieferumfang sind neben dem Helm selbst ein abnehmbares Schmutzvisier, eine GoPro-Halterung, zusätzliche dickere Wangenpolster und Innenfutter zur individuellen Anpassung der Passform sowie Ersatz-Hardware und eine hochwertige Tragetasche enthalten. Der Helm soll ab dem 23. Juli 2025 in Europa erhältlich sein. Fox Racing gibt einen empfohlenen Verkaufspreis von 599 Euro an.