Fox Crossframe ProMTB-Helm von Fox ohne Visier - auch Gravelbiker(innen) werden ihn lieben

Marc Strucken

 · 23.02.2024

Wir haben den neuen Fahrradhelm Fox Crossframe Pro schon ein paar sehr kalte Runden gefahren.
Foto: Marc Strucken
Fox hat seinen ersten Fahrradhelm ohne Visier vorgestellt. Der Crossframe Pro ist vor allem für sportliches Gravelbiken und schnelle Cross-Country-Runden mit dem Mountainbike gedacht. Wir haben den Helm schon mal durchs winterliche Schneetreiben im Münchener Umland gepeitscht - auf dem Graveler und auf dem XC-Bike. Läuft!

Fox geht neue Wege und hat mit dem Crossframe Pro jetzt einen Fahrradhelm im Programm, der nicht nur der Cross Country Fraktion gefallen könnte, sondern auch Gravelbikerinnen und -bikern. Wir haben ihn mit auf unsere teilweise sehr nassen, kalten und matschigen Runden rund um den Jahreswechsel genommen.

Anders als die meisten Bike-Helme von Fox kommt der Crossframe Pro - Rennrad-like - ohne Visier. Das kommt der racigen Sitzposition auf einer XC-Rennfeile oder einem flotten Graveler entgegen. Mit einem Sonnenschutzvisier (das nicht verstellbar ist) muss man in sportlich-gestreckter Sitzposition den Kopf noch mehr in den Nacken klappen. Die Belüftung ist auf Durchzug einrichtet: 19 Öffnungen sollen auch bei schweißtreibenden Anstiegen für Kühlung sorgen - und das tun sie sehr gut. Auch bei 4 Grad und Schneeregen, was dann wiederum eine warme, wasserfeste Helmmütze erforderlich macht.

Fox Crossframe Pro - so trägt sich der Gravelhelm

Auch wenn Fox den neuen Crossframe Pro unter “MTB” laufen lässt, wurde er explizit für das Gravelbike vorgestellt. Dazu gehört nicht nur das fehlende Vordach (Visier), sondern auch die abgeschrägte Stirnseite des Fahrradhelms. So wird die Sicht auch in sehr tiefen Sitzpositionen im Untergriff nicht durch ausladenden Kunststoff verbaut.

Durch die abgeschrägte Stirnseite des Fahrradhelms versperren auch in sehr tiefen Sitzpositionen keine ausladenden Kunststoff die Sicht.Foto: Marc StruckenDurch die abgeschrägte Stirnseite des Fahrradhelms versperren auch in sehr tiefen Sitzpositionen keine ausladenden Kunststoff die Sicht.

Das schafft außerdem Platz für große (Sonnen-)Brillen. Auch die größte im Repertoire des Testers passte unter den Helm. Allerdings kam es bei sehr ruppigen Abfahrten dazu, dass der Rahmen der Brille oben am Helm anklopfte. Dafür ist der Fahrradhelm im Nacken wie beim MTB üblich recht weit nach unten geschnitten - gut für den Schutz bei Stürzen. Aber in diesem Fall auch keineswegs störend in tiefer Sitzposition.

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Apropos Passform: Der Fox Crossframe Pro in M soll geeignet sein für Köpfe mit einem Umfang von 55 bis 59 cm. Das trifft für meinen Kopf perfekt zu. Zumal meinem eher ovalen Schädel die Passform des Fox Helms sehr gut passt. Mit dem BOA-Rentention System lässt sich er sich zudem sehr kleinschrittig anpassen, was auch während der Fahrt noch in beide Richtungen ohne Probleme geht. Aber wie immer gilt: Am besten den Helm anprobieren, 15 Minuten auf dem Kopf lassen und schauen, ob es drückt. Am Ende noch das Zusammenspiel mit der liebsten Sonnenbrille testen.

Der Fox-Helm sitzt hoch an der Stirn, so dass auch große Brillen (<a href="https://www.bike-magazin.de/ausruestung/fahrradbrillen/sonnenbrillen-2023-6-selbsttoenende-fahrradbrillen-im-test/#26tck" target="_blank" rel="noopener noreferrer">wie hier Dynafit Ultra Pro</a>) gut passen.Foto: Marc StruckenDer Fox-Helm sitzt hoch an der Stirn, so dass auch große Brillen (wie hier Dynafit Ultra Pro) gut passen.

Anders als beim Cross Country, wo gern jedes Gramm weniger mit vielen Euros bezahlt wird, achtet man beim Gravelbiken nicht ganz so auf die Pfündchen. Vielleicht wiegt der Crossframe Pro deshalb selbst gewogene 329 Gramm in M. Im weitesten Sinne vergleichbare Helme aus dem Rennradbereich kommen mit 250 bis 280 Gramm aus. Bei MTB-Helmen ist das aber ein noch durchaus guter Wert. Kurioserweise gibt Fox auf seiner Website 370 g (mit einer Toleranz von ±40 g) an. Es kommt selten vor, dass ein Serienhelm leichter ist als vom Hersteller angegeben.

Dafür ist der Kopf nicht nur durch das Mips-Rotationssystem, sondern auch durch eine gute Schicht Varizorb Dual-Density-EPS geschützt, die laut Fox auftretende Kräfte beim Aufprall über eine größere Fläche zerstreuen soll. Das haben wir unter realen Bedingungen aber zum Glück nicht testen müssen.



Das Extra: funktionierende “Brillengarage” und “Schnappi”

Machen wir uns nichts vor: Viele Helme versprechen eine Sonnenbrillenhalterung in den Lüftungsschlitzen, die aber in der Praxis oft nichts taugt. Beim Fox Crossframe Pro ist das nicht so. Hier haben mindestens fünf unterschiedliche Brillen - umgedreht eingesteckt natürlich - wunderbar reingepasst und auch gehalten, was auch an den gummierten Einsätzen liegt.

Die Brille hält wirklich gut in der “Brillengarage” des neuen Fox Helms.Foto: Marc StruckenDie Brille hält wirklich gut in der “Brillengarage” des neuen Fox Helms.

Nicht ganz so selten, aber umso schöner ist der Helmverschluss von Fidlock. Der magnetische “Schnappi” lässt sich einhändig und selbst mit dicken Winterhandschuhen öffnen. Schließen tut sich die Verschlussschnalle sowieso fast von allein, wenn die beiden Enden der Riemen sich nähern.

Wir hatten den Fox Helm in der Farbe Lila zum testen. Diese dürfte zumindest in die meisten Kleiderschränke der MTB-Fraktion passen. Falls nicht: Die US-Amerikaner bieten “alongside” auch noch eine ganze Kollektion passender Fahrradbekleidung dazu an.

Aber es gibt den Helm wahlweise auch in Weiß, Vintage-Weiß, Schwarz, Schwarz-Camo oder Olivgrün. Der Preis von knapp 200 Euro, den Fox aufruft, dürfte gerechtfertigt sein - auch im Vergleich zu anderen Helmen in unseren Testreihen. Der Crossframe Pro macht einen wertigen und haltbaren Eindruck. An den entscheidenden Stellen ist er bewusst nicht ganz auf Hochglanz poliert. So könnte es sein, dass der Helm nach einer Saison nicht bereits aussieht, als wäre er nur im Kofferraum herumgekugelt.

Über das Lila kann man streiten, aber das Design des Crossframe Pro funktioniert auf dem MTB so wie auf dem Gravelbike sehr gut.
Foto: Marc Strucken


Alle Details zum Fox Crossframe Pro Fahrradhelm

  • MIPS-Schutzsystem reduziert die Rotationsbewegung
  • Innenschale aus Varizorb Dual-Density-EPS für optimierten Aufprallschutz durch die Zerstreuung der Kräfte über eine größere Fläche
  • Magnetische Fidlock Snap-Verschlussschnalle
  • Herausnehmbarer, waschbarer Ionic+ Liner mit antimikrobieller Wirkung
  • Optimale Lüftung mit 19 Öffnungen für effiziente Kühlung
  • BOA-Verstellsystem
  • TPU-Lüftungseinsätze zum sicheren Verstauen der Sonnenbrille
  • Farben: Weiß, Vintage Weiß, Schwarz, Schwarz Camo, Lila, Olivgrün
  • Größen: S, M, L
  • Gewicht (BIKE-Messung): 329 Gramm (Größe M)
  • Preis (UVP): 199,99 Euro >> z. B. bei Alltricks reduziert erhältlich
Fox Crossframe Pro: Der Fuchs, der jetzt auch Graveln will.Foto: Marc StruckenFox Crossframe Pro: Der Fuchs, der jetzt auch Graveln will.

Fazit zum neuen Fox Crossframe Pro Fahrradhelm

Der neue Fox Crossframe Pro schafft einen - wenn auch nicht ganz so schwierigen - Spagat zwischen MTB- und Gravelhelm. Wer auf beiden Fahrradtypen unterwegs ist, vielleicht auf dem sportlichen Weg zur Arbeit gravelt, am Wochenende aber lieber im XC-Tiefflug durchs Unterholz jagt, findet hier einen gut belüfteten, sehr gut sitzenden (immer ein individueller Eindruck) Helm, der auch optisch (außer in lila) überzeugen kann. Schon jetzt lässt sich der Fox Helm um die 140 Euro finden, was ein sehr guter Preis für das gebotene Produkt ist. Über die Sicherheit des Fox Crossframe Pro können wir erst nach unseren aufwendigen Labortests Genaues sagen, wenn die Crashwerte ermittelt sind. - Marc Strucken, BIKE-Tester

Das Video zum neuen Helm Fox Crossframe Pro (Youtube)

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