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250 Mal die Erdbeschleunigung. Das ist der Grenzwert, den ein Fahrradhelm bei der Normprüfung unterschreiten muss, um für den Verkauf zugelassen zu werden. 250 g – ein Wert, der geradezu lächerlich hoch wirkt, wenn man bedenkt, dass bei der Fahrt mit einer Achterbahn maximal 4 g anliegen. Laut Guinness-Buch der Rekorde beträgt die maximale von einem Menschen überlebte g-Kraft 180. Immer noch deutlich unterhalb des Grenzwerts der aktuellen Prüfnorm EN 1078. Und auch Prof. Dr. med. Stefan Lorenzl, Facharzt für Neurologie, weiß: 250 g können bereits bei einem Sturz aus 1,5 Metern frontal auf den Kopf zusammenkommen. Das kann ohne Helm tödlich sein.
Für uns ist daher völlig klar: Ein Helm, der die Norm gerade so erfüllt, sollte für Biker keine Option sein. Je geringer die Beschleunigung, die bei einem Sturz auf den Kopf wirkt, desto kleiner ist auch das Verletzungsrisiko. Dem stimmt auch Dr. Lorenzl zu. Er weiß aus Erfahrung, dass, seit immer mehr Fahrradfahrer Helm tragen, es deutlich weniger schwere und tödliche Verletzungen gibt. Weil aber die Hersteller weder den bei der Normprüfung ermittelten g-Wert auf ihren Helmen abdrucken, noch von außen ersichtlich ist, wie gut ein Modell tatsächlich schützt, testen wir jeden Helm auf unserem hauseigenen Prüfstand. Das ist in der Branche absolut einzigartig. Es gibt allerdings noch einen weiteren Grund, weshalb wir uns nicht einfach auf das CE-Siegel verlassen, das in jedem Helm abgedruckt sein muss. „Während im Motorradbereich 2022 mit der ECE 22.06 auch eine Rotationsprüfung eingeführt wurde, wird im Fahrradbereich noch immer über eine Anpassung der Norm diskutiert“, erklärt Marcus Seyffarth. Er ist Head of Implementation und bei MIPS verantwortlich für die Integration des Systems in die unterschiedlichen Helme der Hersteller.
Grund genug für uns, einen Prüfstand zu konstruieren, der sich an den modernen Methoden angesehener Forschungseinrichtungen orientiert und misst, wie gut ein Helm vor dem Risiko einer Gehirnerschütterung schützt. Diesen Schutz versprechen die unterschiedlichen Rotationssysteme. Den Beweis dafür bleibt die Norm allerdings schuldig. Das schwedische Unternehmen MIPS gilt als Vorreiter, wenn es um die Reduzierung schädlicher Rotationskräfte auf das Gehirn geht. Die charakteristische gelbe Schale und ihre inzwischen zahlreichen Abwandlungen finden sich in insgesamt 14 Testmodellen.
Neben MIPS existieren noch weitere Systeme wie 360° Turbine (Leatt), WaveCell (Bontrager) oder Smartshock (100%). Außer bei MIPS konnten wir im Test allerdings nur bei WaveCell einen positiven Effekt gegen die Rotationskräfte nachweisen. Beide senken das Risiko einer Gehirnerschütterung im Schnitt um mehr als 50 Prozent im Vergleich zu Helmen ohne diese Systeme. Und auch bei den reinen Beschleunigungskräften gibt es gute Nachrichten: Mit 129,7 g liegt selbst der schlechteste Helm in diesem Test weiter unterhalb des Grenzwerts.
Ungeachtet seiner Schutzfunktion muss ein Helm natürlich auch noch nach Stunden im Sattel bequem sitzen. Deshalb haben wir zusätzlich zu den Crash-Prüfungen die Belüftung an einem ebenfalls von uns entwickelten Prüfstand gemessen, das Gewicht ermittelt und das Anpassungssystem beurteilt. Um den optimalen Helm zu finden, lohnt sich also ein Blick in die Steckbriefe. Weil bei der Passform die persönliche Kopfform aber eine entscheidende Rolle spielt, kommt man um eine Anprobe des Wunschhelms nicht herum. Ein Helm, der nicht getragen wird, weil er nicht richtig passt, kann noch so gute Werte im Labor erzielen. Solange er nicht auf dem Kopf sitzt, kann schon ein kleiner Sturz schwere Folgen haben.
Es gibt viele gute Helme auf dem Markt. Doch nur, wenn die Hersteller auch auf die kleinen Details achten, wird ein sehr guter Helm daraus.
Die richtige Passform ist fast so wichtig wie der Schutzfaktor. Lässt sich der Helm nicht optimal einstellen, ist das ein Sicherheitsrisiko. Extrem nervig: wenn die Brille mit dem Helm kollidiert!
Neben MIPS finden sich im Test noch drei weitere Technologien zur Reduzierung von Rotationskräften.
Zwischen Helmschale und Polster sind kleine, bewegliche Elastomere integriert. Die Smartshock-Puffer sollen Stöße absorbieren und die bei einem schrägen Aufprall auftretende Rotationsenergie ableiten. Auf dem Prüfstand zeigt Smartshock keine überzeugende Wirkung.
WaveCell ist eine komprimierbare Zellstruktur an der Innenseite der Helmschale. Bei einem Aufprall verbiegen sich die Zellen, werden dann komprimiert wie ein Stoßfänger und sollen sich schließlich verschieben, um die Energie vom Kopf wegzuführen. Das System liegt unter dem Durchschnitt der MIPS-Werte.
Kleine, um 360 Grad bewegliche Scheiben aus flexiblem Kunststoff an der Innenseite der Helmschale sollen lineare Stöße um bis zu 30 Prozent dämpfen und Rotationsbeschleunigung um bis zu 40 Prozent verringern. Im Vergleich zu Helmen mit MIPS liegt das Risiko einer Gehirnerschütterung deutlich höher.
Die Tabelle zeigt die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Biker, bei dem von uns simulierten Sturzszenario eine mittlere Gehirnerschütterung erleiden würde. Diese lässt sich aus den gemessenen Drehbewegungen (BrIC, Brain Injury Criterion) errechnen. Der Zusammenhang zwischen BrIC und der Wahrscheinlichkeit einer Gehirnerschütterung (nach AIS-Code) ist nicht linear. Für die Bewertung bietet sich daher eher die Wahrscheinlichkeit an. Das Risiko für eine Gehirnerschütterung liegt zwischen 6 und 44 Prozent. Bei Helmen mit MIPS haben wir ein Risiko einer Kopfverletzung von im Schnitt 16,2 Prozent ermittelt. Im Vergleich beträgt das Risiko bei Modellen ohne MIPS 35,5 Prozent. MIPS senkt das Risiko, eine Gehirnerschütterung zu erleiden, deutlich, allerdings abhängig vom verbauten System. Nur Bontragers WaveCel-Technologie liefert vergleichbar gute Werte. Bei Abus konnten wir trotz fehlendem MIPS einen passablen Wert beim Rotationsschutz feststellen, was mit der Konstruktion der Helmschale und des Polsters zusammenhängt.
Alle Helme im Test bleiben bei den Beschleunigungswerten, also den Kräften, die bei einem Aufprall noch auf den Kopf wirken, weit unterhalb der Norm (250 g - hier sind nicht Gramm gemeint, sondern g-Kraft). Die Spanne reicht jedoch von 84,2 g (Specialized) bis zu 129,7 g (Endura) und zeigt, dass die Helme durchaus unterschiedlich gut schützen. Zwar liegen auch hier viele MIPS-Helme mit guten Werten weit vorne. Ein Zusammenhang zwischen reduzierter Rotationsbeschleunigung und guter Stoßdämpfung ist aber nicht festzustellen. Der IXS Trigger AM lieferte im letzten Test 2020 bereits ähnliche Beschleunigungswerte, damals allerdings noch ohne das MIPS System. Die Rotationswerte waren nahezu doppelt so hoch.
BIKE: Gibt es ein Sicherheitsproblem bei Bike-Helmen?
CHRISTIANE RECKTER: Nein, es gibt fast keine Probleme mit Helmen. Wenn doch, hängen sie meist mit der falschen Trageweise zusammen. Der Helm ist zum Beispiel in den Nacken geschoben, die Stirn ungeschützt, der Kinnriemen nicht geschlossen usw. So kann ein Helm natürlich nicht wirksam schützen. Demnach ist die Passform enorm wichtig. Super wichtig! Viele Helme besitzen zwar einen Kopfring, der sich zuzurren lässt, doch ist der Helm zu groß, wird’s schnell gefährlich. Warum? Weil zuerst der Helm aufschlägt und dann der Kopf im zu großen Helm. Folge: Schädel-Hirn-Trauma. Bei passenden Helmen passiert das nicht. Die Faustregel lautet daher: Es darf höchstens ein Finger zwischen Schaumschale und Kopf passen. Also: eng, doch bequem. Man muss aber auch wissen, dass ein Helm nicht vor allen Verletzungen schützen kann.
Wenn’s keine Probleme mit Helmen gibt, scheint der Norm-Grenzwert streng genug.
Das kann man so nicht sagen, denn leider lassen die Beschleunigungswerte keinen konkreten Rückschluss auf das Verletzungspotenzial zu – nach dem Motto: 80 g = Gehirnerschütterung, 50 g = Kopfschmerzen.
Wie lassen sich die Ergebnisse dann bewerten?
Je kleiner der Beschleunigungswert, desto besser dämpft der Helm. 100 g machen einen riesigen Unterschied.
Wann muss ein Helm aus Altersgründen ausgetauscht werden?
Oh, das leidige Thema! Keiner weiß es! Wir haben Tests durchgeführt und einen wirklich alten Helm gegen einen neuen getestet. Es gab kaum Unterschiede. Doch die Behörden fordern nun mal bei Kunststoffen eine Verfallszeit. In der Richtlinie steht, dass ein Helm nach fünf Jahren ausgetauscht werden muss. Das heißt aber nicht, dass der Helm aufgrund von Materialalterung nach fünf Jahren nicht mehr sicher ist. Der kann selbst nach 20 Jahren noch genauso gut schützen.
Bereits 1996 entdeckten Hans von Holst und Peter Halldin die schädliche Wirkung eines schrägen Aufpralls. Das von ihnen entwickelte MIPS sollte das Risiko einer Kopfverletzung senken. Das steckt dahinter.
Wissenschaftliche Forschungen belegen, dass das Gehirn besonders empfindlich auf Rotation reagiert. Laut Prof. Dr. med. Stefan Lorenzl, Facharzt für Neurologie, kommt es bei einem schrägen Aufprall besonders häufig zu sogenannten Dissektionen und zu Verletzungen an den Gefäßen. Durch MIPS soll die Rotationsenergie bei einem Aufprall verringert werden, indem die reibungsarme MIPS-Schale (gelb) ein zum Kopf versetztes Gleiten des Helms ermöglicht. So wird Rotations- in Translationsenergie umgewandelt. Wie bei einem Sturz auf Eis kann sich der Kopf so in der ursprünglichen Richtung weiterbewegen.
Inzwischen gibt es verschiedene Ausführungen des MIPS, die eine relative Rotation zwischen Helm und Kopf von 10 bis 15 Millimetern zulässt. In unserem Test lag die Wahrscheinlichkeit, mit einem mit MIPS ausgestatteten Helm eine Gehirnerschütterung zu erleiden (nach AIS-Code) im Schnitt bei ca. 16 Prozent. Objektive Untersuchungen oder eine spezielle Prüfnorm gibt es hierfür noch nicht. Doch angesichts der hoch signifikanten Werte ist auch Dr. Lorenzl von der Wirksamkeit überzeugt. Im Testfeld finden sich übrigens fünf Varianten des MIPS, die wir nachfolgend kurz erklären. Die Wirksamkeit der einzelnen Systeme hängt stark von der Integration in den Helm ab. Generell lässt sich nicht sagen, dass eine bestimmte Ausführung besser schützt als eine andere.
Essential oder das klassische MIPS mit gelber Schale, dem sogenannten LFL (Low Friction Layer), kommt besonders bei Volumenmodellen oder günstigen Helmen zum Einsatz. Es wird durch kleine Elastomere im Helm gehalten. Im Test haben wir BrIC-Werte zwischen 6 und 26 Prozent gemessen.
Evolve Core sitzt wie Essential zwischen Helmschale und Polster. Eine exakter auf den jeweiligen Helm abgestimmte Passform des LFL soll die Belüftung verbessern und das Gewicht reduzieren. Scott, Julbo oder Troy Lee etwa setzen auf das System, erzielen damit aber nur mäßig gute Werte.
Air Hier ist der Rotationsschutz nahezu unsichtbar in die Helmpolsterung integriert. Das spart Gewicht und beeinträchtigt die Belüftung nicht durch eine zusätzliche Schicht. Die Gleitschicht sitzt hier an der Innenseite der Polster. IXS und Specialized erzielen damit gute Werte im Test.
Bell und Giro setzen auf eine aufwändige Konstruktion, die bei anderen Herstellern Integra Split heißt. Die Helme bestehen aus zwei separaten Schalen, die gegeneinander verdrehbar sind. Die Konstruktion ist aufwändig und teuer. Beide schützen im Test auf gutem Niveau.
Integra Fuse verschmilzt das ehemals Poc-eigene SPIN-System mit MIPS. Hier befindet sich in den Polstern eine Art Silicon, das sich in alle Richtungen bewegen kann. Ähnlich wie bei MIPS Air sollen die Vorteile geringes Gewicht und gute Belüftung sein. Der Rotationsschutz jedenfalls ist sehr gut.
MIPS & Co. sollen messbar das Risiko von Kopfverletzungen senken, indem sie beim schrägen Aufprall auftretende Rotationskräfte verringern. Die bestehende Prüfnorm für Helme EN 1078 kann diese Szenarien nicht abbilden. Um die aktuelle Helmgeneration realitätsnah zu prüfen, haben wir in Eigenregie einen Helmprüfstand entwickelt und uns dabei an den in der Wissenschaft und von forschenden Herstellern eingesetzten Methoden orientiert. Für den Test wird der Helm auf einen 4,9 Kilogramm schweren Prüfkopf aus Aluminium angepasst. Helm und Kopf werden beim simulierten Sturz auf einem Schlitten geführt und treffen mit 21 km/h auf eine im Winkel von 45 Grad geneigte Stahlfläche auf. Schleifpapier in 40er-Körnung imitiert die Rauheit des Untergrunds – damit gehen wir analog zu den Prüfeinrichtungen Virginia Tech, Folksam und anderen Forschungseinrichtungen vor. Der Schlitten saust an der Auflagefläche vorbei und gibt den Helm frei, der nach dem Aufprall wegspringt. Ein Sechs-Komponenten-Sensor im Prüfkopf zeichnet Beschleunigung und Drehraten um die drei Achsen im Raum beim Aufprall und in der sich anschließenden Flugphase auf.
Im ersten Anlauf trifft der Helm frontal auf, im zweiten auf der Seite. Die Beschleunigung werten wir nach dem größten resultierenden Wert aus – je niedriger, desto besser. Angegeben wird der Mittelwert aus vier Messungen. Die Kopfrotation rechnen wir um zum BrIC (Brain Injury Criterion), das aussagt, wie schädlich die Bewegung für das Gehirn ist. Diese Methode ist in der Wissenschaft verbreitet und ermöglicht über den sogenannten AIS-Code Aussagen zur Wahrscheinlichkeit einer Gehirnerschütterung. Die Belüftung der Helme testen wir mit einem starken Gebläse, das die Strömung auf bis zu 30 km/h beschleunigt. Der erhitzte, behelmte Kopf wird der Strömung ausgesetzt, und wir ermitteln die Kühlleistung. Diese geht mit 20 Prozent in das Endurteil ein, das Gewicht des Helms mit 15 Prozent.
Gurtsystem und Kopfband bewerten wir systematisch nach einer Vielzahl von Kriterien in Funktion und Handhabung, beides geht je mit zehn Prozent in die Wertung ein und wird in dem Urteil Anpassung zusammengefasst. Passform, Anpassung und Tragekomfort prüfen mehrere BIKE-Testpersonen.
FAZIT: Smartshock zeigt im Labortest kaum Wirkung, auch die Stoßdämpfung ist nur mäßig. Die Kunststoffpuffer können trotz komfortablen Polsters drücken. Schmale Einlässe an der Stirn behindern den Luftfluss. Der Altec sitzt bequem auf normal-ovalen Köpfen bietet aber weder eine Höhen- noch eine Anpassung der Gurtbänder unter den Ohren. Lässt sich leicht nach hinten abstreifen.
FAZIT: Leicht, komfortabel, gut belüftet – der Modrop ist ein solider Helm für Touren-Biker mit eher schmalem Kopf. Super: in Deutschland gefertigt und einer der wenigen mit Fliegennetz. Auch ohne MIPS ist der Rotationsschutz passabel, der Schlagschutz auf gutem Niveau. Den Modrop gibt es wahlweise auch mit MIPS oder mit Quin-Sturzsensor. Absolute Preisempfehlung.
FAZIT: Alpina setzt beim Stan auf klassische Werte: schlanker Schnitt, geringes Gewicht, sportliche Optik. Trotz MIPS mindert der Stan Rotationskräfte nur mäßig. Ausstattung und Anpassungssystem sind dafür super. Verstellbare Gurtbänder, anpassbares Ratschenschloss, automatische Höhenanpassung und ein gummiertes, leicht bedienbares Drehrad. Top! Passt eher auf schmale Köpfe.
FAZIT: Bell liefert einen extrem hochwertigen Helm mit aufwändiger MIPS-Integration. Die Rotationswerte sind o.k., doch Gewicht und Belüftung leiden unter der dicken Schale. Ein Kamera-Mount ist im Lieferumfang enthalten, das Anpassungssystem eher mau. In der obersten Stellung ist das griffige Drehrad fast komplett verdeckt. Der Super Air passt auch gut auf rundliche Köpfe. Sehr schwer!
FAZIT: Der Bluegrass sahnt im Labor richtig ab und liegt bei Schlag- und Rotationsschutz weit vorne. Auch die Belüftung ist top. Obwohl der Rogue sehr rund geschnitten ist, fixiert das umlaufende Kopfband auch ovale Köpfe gut. Bequeme Silikon-Nackenstütze. Die Visierverstellung ist nicht gerastert, das Drehrad etwas hakelig. Höhenverstellung nur über Druckknöpfe.
FAZIT: Wie schon im letzten Test verringert WaveCell Rotationskräfte deutlich. Zudem verfügt der Blaze über ein hervorragendes Anpassungssystem mit fein gestuftem Boa-Drehrad, Magnetschloss und perfekt anpassbaren Gurtbändern. Auch der Tragekomfort von Polstern und Nackenstütze ist hoch. Auf der anderen Seite stören das hohe Gewicht und die eher geringe Belüftung. Ovale Form.
FAZIT: Der Cube punktet mit soliden Laborwerten und umfangreicher Ausstattung. Am Helm sind zwei Zubehör-Mounts integriert. Höhen- und Weitenanpassung sind super. Die wuchtigen Gurtteiler laufen aber nicht optimal, und auch die Polsterung spendet überschaubaren Komfort. Das Kopfband ist nicht umlaufend, wodurch der Helm leichter nach oben hinten rutscht. Ovale Form.
FAZIT: Zusätzlich zu den Koroyd-Waben verbaut Endura nun auch MIPS. So punktet der MT500 bei Belüftung und Rotationsschutz. Die Stoßdämpfung ist aber nur mäßig. Zur wertigen Verarbeitung kommen ein Kamera-Mount und eine Gummierung am Heck für Goggles. Die wuchtigen Ohrenteiler sitzen recht eng, die harte Nackenstütze kann drücken. Passt auf normal-ovale Köpfe.
FAZIT: Optisch ist der racige Fox ein Hingucker, und auch der Rotationsschutz ist top. Bei den restlichen Laborwerten landet er nur im Mittelfeld, zudem ist er recht schwer. Durch die länglich-schmale Form passt er eher schlanken Köpfen. Gut: tief liegende Ohrteiler, Magnetschloss und griffiges Drehrädchen. Die schmale, wenig flexible Nackenstütze kann allerdings drücken.
FAZIT: Auch Giro integriert MIPS aufwändig zwischen zwei Helmschalen und erzielt damit gute Werte. Belüftung und Gewicht sind deutlich besser als bei Bell. Zudem ist der Merit komfortabel gepolstert und breit am Nacken abgestützt. Drehrad und Gurtverstellung sind gelungen. Der normal-ovale Helm sitzt aber weniger satt und lässt sich leicht nach hinten abstreifen.
FAZIT: IXS bietet seinen Klassiker nun auch mit smart integriertem MIPS Air. Das verbessert den Rotationsschutz deutlich. Stoßdämpfung und Belüftung liegen aber im hinteren Drittel. Der voluminöse Helm passt eher auf rundliche Köpfe, ist komfortabel gepolstert, auch im Nacken, sitzt aber locker an der Stirn. Top: Magnetschloss, gummiertes Drehrad, Kinnpolster.
FAZIT: Das Erstlingswerk von Julbo liefert gute Sicherheitswerte und eine exzellente Belüftung. Dank umfangreicher Anpassung lässt sich der Forest super auf den Träger einstellen, sitzt wegen der sehr runden Form auf ovalen Köpfen dennoch wackelig. Clever: integrierter Brillenhalter. Weniger gut: sehr kurzer Kinngurt, trotz Gummierung schwer bedienbares Drehrad am Heck.
FAZIT: Trotz des hohen Gewichts sitzt der Leatt komfortabel – das liegt an der guten Einstellbarkeit, der tollen Gurtführung und der bequemen Polsterung. Zudem sorgen die großen Öffnungen für gute Belüftung. Bei Schlag- und Rotationsschutz landet der Leatt aber weit hinten im Feld. Die blauen 360°-Turbine-Dämpfer können auf dem Prüfstand nicht überzeugen.
FAZIT: Dank umfangreicher Anpassungsoptionen passt der etwas breiter geschnittene Roam auf viele Köpfe. Die Nackenstütze ist weitenverstellbar, aber unflexibel und etwas hart. Bei Schlag- und Rotationsschutz gehört der Met mit zu den Besten. Im Nackenbereich kann die Helmschale drücken. Das Visier verfügt über eine Führung für das Goggle-Band. Eher geringe Belüftung.
FAZIT: Beim Thema Sicherheit zieht Poc alle Register: Zusätzlich zu den Top-Werten auf dem Prüfstand gibt es einen Recco-Chip und NFC-Sensoren zum Speichern medizinischer Daten. Auch die Belüftung ist gut. MIPS wurde clever als eine Art Gel im Polster integriert. Die schmale, tief sitzende Form passt nicht jedem. Höhen- und Visierverstellung laufen extrem schwergängig.
FAZIT: Für gerade mal 60 Euro gibt es bei Decathlon einen Helm mit ansprechender Verarbeitung und sattem Sitz – Magnetschloss und automatische Höhenanpassung inklusive. Auf MIPS muss man hier aber verzichten. So landet der MTB Feel beim Schutz nur im Mittelfeld. Kritik gibt es für die schwachen Polster, fehlende Visierverstellung und wuchtige Gurtteiler ohne Verstellmöglichkeit.
FAZIT: Mit etwas besseren Laborwerten wäre der Scott ganz weit vorne gelandet. Sein Anpassungssystem ist top: klasse Drehrad, perfekte Gurtführung und bequeme Polsterung. Zudem ist er leicht und passt auf viele Kopfformen. Seine Optik ist weniger radikal und auch für klassische Touren-Biker okay. Bei Rotations- und Schlagschutz eher Mittelklasse, beim Tragekomfort dagegen super.
FAZIT: Wie schon der Vorgänger liefert auch der Ambush 2 hervorragende Laborwerte bei Schlag- und Rotationsschutz – lediglich die Belüftung könnte besser sein. MIPS ist unauffällig in die Polsterung eingefügt, das spart Gewicht. Das in der Schale integrierte Drehrad ist leichtgängig und gut zu bedienen. Die Nackenstütze könnte tiefer reichen. Eine Visierverstellung gibt es nicht.
FAZIT: Der neue Flowline SE fällt zwar eher breit aus, lässt sich aber dank des gelungenen Verstellsystems auch gut an schmale Köpfe anpassen – dann wirkt der Helm aber arg wuchtig. Weich gepolstert und ausreichend belüftet spendet er viel Komfort. Die Werte auf dem Prüfstand sind beide im grünen Bereich. An die Qualitäten des älteren A1 reicht der Flowline aber nicht heran.
¹BIKE-Messwert
²Beschleunigung in g / Wahrscheinlichkeit einer mittleren Gehirnerschütterung in %, niedrige Werte sind besser / Kühlleistung in Watt, hohe Werte sind besser
³Das BIKE-Urteil gibt die Labormesswerte und den subjektiven Eindruck der Tester wieder. Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. BIKE-Urteile: super (60 – 56 P.), sehr gut (55 – 51 P.), gut (50 – 46 P.), befriedigend (45 – 35 P.), mit Schwächen, ungenügend.