Sweet Protection liefert mit der Memento RIG Photochromic eine der wenigen Vollrahmen-Modelle in unserem Sonnenbrillen-Test. Das Ziel der Schweden mit der Memento war, einen lässigen Casual-Look mit sportlichen Eigenschaften zu kombinieren. Dafür hat Sweet Protection seiner Brille eine große Panorama-Scheibe sowie eine besonders starke Krümmung verpasst, um eine möglichst umfassende Gesichtsabdeckung und besten Schutz für die Augen zu erzielen.
Trotz ihres Vollrahmens hält sich das Gewicht der Memento mit gut 30 Gramm noch im Rahmen. Eine direkte Verstellmöglichkeit, um die Brille an die Kopfform anzupassen gibt es zwar nicht. Allerdings liegen der Memento insgesamt drei unterschiedliche Nasenstege bei, mit denen sich der Sitz individualisieren lässt. Wir sind mit dem schmalen Steg am besten zurecht gekommen. Über den Low-Adapter ließe sich die Brille noch etwas tiefer im Gesicht platzieren – gut für flach bauende Helme.
Im Übrigen stellt Sweet Protection die Standard-Ausrüstung aus Hardcase und Brillenbeutel bereit. Die Scheibe ist mit einem gut wirksamen Beschlagschutz ausgestattet und deckt die Filterkategorien 1 bi 3 ab, wobei die leicht violette Anfangstönung im Vergleich mit den übrigen Testkandidaten am stärksten ausfällt. Bei Fahrten in der Dämmerung fällt damit schon recht wenig Licht auf die Augen.
Durch ihre großzügige Gummierung an den Bügelenden und am Nasensteg sitzt die Sweet Protection recht angenehm und ohne zu drücken. Die breiten Nasen-Pads fühlen sich bei warmen Temperaturen aber etwas schwitzig an. Trotz des Vollrahmens ist die Rundumsicht erstaunlich gut. Lediglich wenn der Blick zur Seite schwenkt, fällt der Rahmen etwas ins Blickfeld, was aber nicht groß stört. Auch der Halt im Gelände kann sich durchaus sehen lassen. Die Memento sitzt sicher, ohne sich bei wilder Fahrt aufzuschaukeln.
Was uns weniger gefallen hat: Die Bügel wackeln etwas in ihrer Halterung, was in Anbetracht des recht hohen Preises leichte Kritik erzeugt.
Beim Windschutz hätten wir der Sweet Protection weniger zugetraut und waren positiv überrascht, wie zuverlässig die Vollrahmenbrille vor Fahrtwind schützt. Doch Tatsache ist, dass die Memento sowohl über eine eher starke Wölbung als auch über nah an die Wangen reichende Scheibe verfügt. Kehrseite der Medaille: weil der Sweet Protection ein funktionierender Antifog-Schutz fehlt, kann die Scheibe in hitzigen Situation auch mal etwas beschlagen.
Auch die Tönungsgeschwindigkeit ist nicht gerade überragend. Während die Sweet Protection noch erfreulich schnell abdunkelt, braucht der Filter deutlich länger, um wieder aufzuhellen. In 30 Sekunden schafft die Memento gerade mal 16,5 Prozent und gehört damit zu den Schlusslichtern.
Trotz des Vollrahmens bietet die Memento ein breites Sichtfeld und dank der starken Wölbung auch guten Schutz vor Fahrtwind. Der violette Filter ist angenehm kontrastreich, aber insgesamt dunkel und hellt sehr langsam auf. Dank guter Gummierung und Wechsel-Nasenstegen lässt sich die Brille gut anpassen und sitzt im Gelände recht sicher. Etwas wacklige Bügel.