Stefan Frey
· 21.07.2025
Bereits im Jahr 1965 hatte der Kieferorthopäde Dr. Bob Smith, der seine Winter als Ski-Bum in den Bergen Utahs und Colorados verbrachte, die Idee für eine Skibrille mit Thermogläsern und atmungsaktivem Schaumstoff. Mittlerweile ist Smith nicht nur eine Größe im Ski-Business, sondern bietet auch Lösungen für den Radsport. Eine ganz besondere haben die Amis mit der Shift Split Mag im Programm.
Diese verfügt nämlich über ein magnetisches Klip-System, mit dem sich die Bügel vom Rest der Brille trennen lassen. Das ermöglicht einen besonders eleganten Wechsel der Filter, womit wir auch schon bei der Ausstattung wären. Neben einem großzügig dimensionierten Hardcase und dem obligatorischen Brillenbeutel liefert Smith auch eine klare Wechselscheibe mit.
Kleines Manko am sonst sehr gelungenen Wechselsystem: Man darf nicht vergessen, den Nasensteg auf die Ersatzscheibe zu stecken, sonst wird’s unbequem. Der sauber gummierte Steg lässt sich per Klicksystem zweifach verstellen und somit etwas an die individuelle Nasenform anpassen.
Die riesige Panoramascheibe – es gibt kaum eine größere im gesamten Testfeld – wechselt zwischen den Kategorien 1 und 3, mit bereits recht deutlicher Anfangstönung. Das Sichtfeld scheint nahezu endlos zu sein. Der Rahmen, der zusätzlich noch kleine Lüftungsschlitze zur Scheibe hin offen lässt, liegt zu keiner Zeit störend im Sichtfeld. Allerdings baut die Smith recht hoch, wodurch sie tief liegenden Helmen etwas in die Quere kommen kann. Auch nach unten hin zu den Wangenknochen öffnet sich durch den hohen Sitz noch ein deutlicher Spalt, durch den die Zugluft schlüpfen kann.
Insgesamt liegt die Smith leicht und bequem am Kopf, vor allem aber ohne drückende Kanten. Durch ihre schiere Größe und die wenig spannkräftigen Bügel kann sie auf Rüttelstrecken aber etwas wacklig sitzen. Die Shift Split Mag ist wirklich nur etwas für große Köpfe.
Den Vorteil ihrer riesigen Panoramascheibe kann die Smith beim Windschutz nicht so richtig ausspielen. Das liegt vermutlich auch mit an der geringen Kurve der Scheibe. Bei schneller Fahrt wirbelt der Wind etwas stärker um die Augen als bei den besser schützenden Modellen von Evil Eye oder Julbo. Top dagegen ist der Beschlagschutz. Hier hat Smith der Shift Split Mag eine wirksame Beschichtung spendiert.
Bei der Tönungsgeschwindigkeit kauft man sich mit der Smith zwar kein Rennpferd, allerdings auch keine lahmen Gaul. Beide Werte - Abdunklung und Aufhellung - liegen ziemlich genau in der Mitte des Testfeldes.
Dank riesiger Panoramascheibe bietet die Smith beste Sicht und ausreichend Schutz vor Fahrtwind und Flugobjekten. Ihr brauner Filter verstärkt Kontraste, ist aber recht dunkel und tönt eher langsam. Per Magnet-Clip wechselt man auf die klare Scheibe. Top: guter Antifog-Schutz. Selbst auf breiten Gesichtern sitzt die Smith wegen geringer Spannkraft fast schon zu locker und sehr hoch. Wackliges Gestell.