706 Gramm inkl. Remote / 689 Euro >> hier erhältlich
Tester: Max Fuchs
Mir gefällt es, wenn kleinere Hersteller gegen die Branchen-Riesen aufbegehren. Im Business der elektronisch verstellbaren Sattelstützen schlüpft Kind Shock in diese Rolle. Na ja, fast, denn so richtig kann sich die LEV Circuit gegen den Platzhirsch, die Rockshox Reverb AXS, dann doch nicht behaupten. Das fängt schon bei der Verarbeitung des Remote-Hebels an. Bereits nach den ersten Einsätzen nervt das ultra-sensible Ansprechverhalten. Schon bei der kleinsten Berührung schnellt die Stütze nach oben. Durch das kaum vorhandene Losbrechmoment des Tasters und den undefinierten Druckpunkt löst die LEV Circuit gerne auch unbeabsichtigt aus. Das stört beim Verstauen im Keller, beim Verladen im Auto oder auf Schiebepassagen.
Das zweite und in meinen Augen auch das größte Manko ist das Batterie-Management. Im Dauerbetrieb hält der Akku der Stütze kaum länger als vier bis fünf Ausfahrten durch. Noch blöder: Die Kontroll-LED für den Akku-Stand befindet sich auf dem Kopf der Stütze und lässt sich mit montiertem Sattel nicht einsehen. Eine passende App, um den Ladestand zu checken, gibt es auch nicht. Bis ich ein Gefühl für das Durchhaltevermögen der LEV Circuit entwickelt hatte, ließ mich die Stütze das ein oder andere Mal auch auf Tour im Stich. Gegen Ende der einjährigen Testphase schlichen sich dann auch noch technische Mängel ein. Erstens: Der Mechanismus für die Sattelneigung bekam Spiel, sodass der Sattel je nach Gewichtsverlagerung nun zu weit nach oben oder zu weit nach unten steht. Zweitens: Dem ständigen Beschuss durch Schlamm und Wasser ausgesetzt schwächeln seit Kurzem auch die Dichtungen des Akku-Fachs. Seitdem blockieren Staub und Schmutz zeitweise die Kontakte, und die Stütze setzt aus. Positiv fiel lediglich auf, dass die LEV Circuit während des gesamten Tests keine Luft zog und sich nach wie vor leicht und geschmeidig versenken lässt – um es mit den Branchen-Riesen aufzunehmen, reicht das alleine aber nicht aus.
+ kein seitliches Spiel
+ fährt schnell und geschmeidig ein und aus
- schlechtes Remote-Handling
- schwaches Akku-Management
- verschleißanfälliges Akkufach
Aktuell stellt die LEV Circuit keine ernst zu nehmende Alter-native zu Rockshox und Co. dar – weder was die Performance anbelangt noch im Hinblick auf den Preis. - Max Fuchs, BIKE-Testredakteur
Hier gibt es weitere Teile in Gefahr: Reifen, Shorts, Schoner & Jacke - Neue MTB-Parts im Praxis-Test
430 (165 mm) Gramm / 58 Euro
Tester: Stefan Frey
Aufbocken, aufhängen, auf den Kopf stellen – es gibt so viele Möglichkeiten, die Kette an seinem E-Bike zu schmieren. Richtig entspannt ist aber keine davon, weil die Dinger so bleischwer sind. Das Problem: dreht man die Kurbel zum Ketteölen wie gewohnt rückwärts, bewegt sich nur der Freilauf des Motors, aber nicht die Kette. Eine einfache und geniale Lösung hat Newmen mit dem Pin-it-System entwickelt. Bewegt man die Forge-Kurbel rückwärts, rastet ein Rückholstift in den Verschlussring des Kettenblatts ein und sperrt den Motor-Freilauf. So lässt sich die Kette wie gewohnt schmieren. Nimmt man den Druck von der Kurbel, springt der Pin automatisch zurück. Für mich eine der genialsten Erfindungen, seit es E-Bikes gibt. Die 430 Gramm leichte Kurbel lässt sich an Bosch Gen4/5- sowie den neuen SX-Motoren nachrüsten und passt auch an den Brose Drive3. Mit 58 Euro ist die Kurbel auch noch ein echtes Schnäppchen. Ich finde: Es sollte eine Version für alle gängigen Motoren geben.
Genial einfach. Die Forge-Kurbel löst das Problem des Ketteschmierens bei E-Bikes mit einer absolut simplen Mechanik. Die sollte Standard an E-Bike-Kurbeln sein. - Stefan Frey, BIKE-Testredakteur
935 Gramm / 150 Euro >> hier erhältlich
Tester: Adrian Kaether
Es ist schon krass, wie schnell moderne Bikes bergab geworden sind. Mit 30 km/h ins Steinfeld? Was früher nur Downhiller wagten, geht mit modernen Enduros auch. Also müssen Biker aufrüsten. Zu unserem Glück: Hartschale war gestern. Decathlon zum Beispiel will mit seiner Protektorenweste eine Lösung mit besonders hohem Tragekomfort geschaffen haben. Ungewöhnlich für den Outdoor-Discounter: Mit 150 Euro ist die Weste nur etwas günstiger als Konkurrenzprodukte von MTB-Spezialisten. Dafür setzt Decathlon auch auf Markenprotektoren von D3O. In der Praxis geht das Konzept gut auf. Angenehm eng schmiegt sich die Weste mit starkem Level-2-Rückenprotektor an den Körper an und ist gut belüftet. Morgens anziehen und dann bis abends vergessen, so soll es sein. Ohne Brust-Protektor kein echter Park-Schoner, aber ein gutes Sicherheitsplus für anspruchsvolle Enduro-Trails. Achtung: Für sehr lange und dünne Menschen fällt die Passform etwas kurz und weit aus.
Nicht Discount-günstig, aber lohnt sich: Die Decathlon-Weste trägt sich trotz Level-2-Protektor sehr angenehm. Gutes Teil, auch für Action-lastige Touren. - Adrian Kaether, BIKE-Testredakteur
41 Bar Druck / 8:30 min Laufzeit / 279 Euro
Tester: Stefan Frey
Kein Wasseranschluss, kein Strom, kein Problem! Der Ryobi One+ EZClean Akku-Reiniger zieht Wasser aus fast jeder Quelle. Im Lieferumfang befinden sich neben einem 6 Meter langen Ansaugschlauch samt Schmutzfilter auch ein Aufsatz für eine PET-Flasche sowie zwei 2500-mAh-Akkus. Die braucht der Ryobi auch, denn eine Ladung reicht nur für gut acht Minuten. Mit maximal 41 Bar Druck – insgesamt gibt es drei Stufen – schießt der Ryobi selbst fiesen Dreck vom Rahmen. Beim Handling konnte mich der japanische Saubermann nicht ganz überzeugen: Die Pistole mit dem klobigen Akku-Container liegt schon nach der Reinigung des ersten Bikes schwer in der Hand, die lange Lanze sitzt etwas wacklig in der Aufnahme. Von den drei Sprühmodi konnte ich nur einen wirklich für die Bike-Wäsche nutzen. Für etwas mehr Flexibilität wären ein Faltkanister (wie beim Stihl RCA 20) sowie eine Transporttasche sinnvoll. Dann könnte man den Ryobi samt Waschwasser einfach im Auto mit auf Tour nehmen.
29 Gramm / 190 Euro >> hier erhältlich
Tester: Marc Strucken
Shimano kann nicht nur Schaltungen, sondern bietet inzwischen auch ein breites Brillen-Sortiment. Die neue S-Phyre sitzt trotz des geringen Gewichts stabil und fest am Kopf und macht nicht nur im Gravel-Einsatz eine gute Figur. Die grüne Tönung der GR-Scheibe mag ich sehr, weil sie, wie vom Hersteller versprochen, einen sehr breiten Einsatzbereich abdeckt. Die moderate Verdunklung funktioniert auch bei Passagen im Wald oder im Schatten gut. Das Wechselsystem mit Magnethalterung ist wunderbar einfach und hält sehr sicher. Der dafür nötige Tausch des Nasenstegs ist mir dagegen noch nie im ersten Anlauf geglückt. Die Lösung wäre: der Kauf eines Ersatzstegs, der am Glas bleibt. Doch bereits ohne diese Investition ist der Preis von knapp 190 Euro hoch und dem eher komplizierten Handling nicht angemessen. Wer häufig die Scheiben wechselt, ist im Zweifel mit einer selbsttönenden Brille besser beraten – die gibt es zum Teil auch schon deutlich günstiger.
Dank Magnethalterung wäre der Wechsel der Scheiben so einfach. Leider hat man beim damit verbundenen Tausch des Nasenstegs ständig Angst, die Brille zu demolieren. - Marc Strucken, BIKE-Redakteur
Die BIKE-Tester sind ständig im Einsatz und bringen bei ihren Touren die Teile ans Limit. Kaufen oder besser nicht? Hier sagen wir unsere Meinung. Hier haben wir für euch Canyons neuen Disputr CFR Helm, eine leichte Regenjacke von GripGrab und die verstellbare Sattelaufnahme von Fair Bicycle getestet.