Stefan Frey
· 03.05.2024
Glorreiche Zeiten waren das, als Adidas mit seinen Evil-Eye-Sonnenbrillen den Bike-Sport aufmischte. Gerade in der Freeride-Szene waren die Brillen mit den drei Streifen der Hit und auch an so manchem Schrank in der BIKE-Redaktion klebte ein Sticker mit dem unverkennbaren Logo. Nach langer Zeit bringen die Herzogenauracher nun endlich mal wieder eine echte High-Tech-Brille auf den Markt. Die Adidas Dunamis soll – im Gegensatz zu früheren Modellen – mit ihren rahmenlosen, thermogeformten Gläsern samt kleinem Spoiler an der Unterseite vor allem Racer auf der Jagd nach Bestzeiten ansprechen. 27 Gramm leicht, großflächig gummiert. Die spacige Scheibe umschließt das Gesicht wie Geordis Visor die Augenpartie des Chefingenieurs aus Star Trek.
Seit 2019 fertigt Evil Eye Sport-Sonnenbrillen in Österreich. Den ikonischen Namen haben die Linzer damals aus der Kooperation mit Adidas übernommen – cleverer Schachzug. Die Traileye soll Enduro- und Trailbikern perfekten Schutz und umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten bieten. Nasensteg, und Bügel lassen sich verstellen, das Schweißband bei Bedarf abnehmen. Highlight sind in die Scheibe integrierte Nasenpads, die nahzu unsichtbar für den Träger sind. Die Evil Eye ist in zwei Größen erhältlich und eignet sich besonders gut auch für schmale Gesichter oder zur optischen Verglasung. Nettes Feature: auf der Webseite kann man die Traileye virtuell anprobieren.
Schon mal was von Sonnenbrillen mit Flüssigkristall-Zellen gehört, die ihre Tönung innerhalb von Sekundenbruchteilen anpassen - ganz ohne externe Stromquelle, nur mit Hilfe einer kleinen Solarzellen? Nein? Dann sollten Sie unbedingt in unseren Artikel zu den brandneuen React-Sonnenbrillen reinlesen.
Auch beim Sportdiscounter Decathlon bekommt man inzwischen stylishe Shield-Sonnenbrillen. Die Decathlon Perf 500 mit selbsttönenden Gläsern der Stufe 1 bis 3 für knapp 60 Euro darf sich wohl getrost als Schnäppchen bezeichnen. Lüftungsschlitze zwischen Rahmen und Scheibe sollen ein Beschlagen verhindern, zusätzlich lässt sich über den Tausch des Nasenstegs die Belüftung optimieren. Wer zum Lenker hin gern freie Sicht hat, kann zudem den unteren Teil des Rahmens abnehmen, das klappt in wenigen Handgriffen. Angenehmer Nebeneffekt: Man spart Gewicht und der Rahmen der Perf 500 drückt weniger auf den Nasenrücken. Ansonsten stören der wuchtige Nasensteg und das breite Gestell etwas auf der Nase. Die Bügelenden sind zwar gummiert aber nur mäßig griffig.
Der leicht abfallende Rahmen der Uvex 237 erinnert an den lässigen Look der klassischen 80er Jahre Porsche-Sonnenbrillen – nur eben in kantig. Auch die alten Klassiker hörten auf schlichte Namen wie 5621. Verspiegelte Gläser der Kategorie 3 bieten höchsten Blend- und UV-Schutz bei greller Sommersonne. Die große Scheibe schützt Trailbiker vor tierischen oder organischen Querschlägern. Für besseren Sitz ist der Nasensteg einstellbar. Die Anti-Fog-Beschichtung soll effektiv das Beschlagen der Scheibe verhindern. Top: Die Uvex sitzt schön satt im Gesicht, die Bügel bieten guten Halt, sind aber nicht einstellbar.
Schnell wie der Schall über die Trails bügeln oder in Lichtgeschwindigkeit an der Konkurrenz vorbeifliegen – dafür soll die Alpina Sonic wie gemacht sein. Die weit nach außen gezogene Scheibe soll dabei die Augen optimal vor dem Fahrtwind schützen. Dank gummierter Bügel und anpassbarem Nasensteg soll die Sonic auch im Geschwindigkeitsrausch nicht vom Kopf fliegen. Verspiegelte und kontrastverstärkende Gläser garantieren dabei Blendschutz und schärfen die Details auf dem Trail. Ihr Nasensteg lässt sich zwar anpassen, ist aber eher für breite Nasen gemacht. Die Scheibe reicht nicht allzu tief auf die Wangen, daher vor dem Kauf unbedingt anprobieren. Die Sonic ist optional auch noch mit hochwertigeren Gläsern zu haben, die noch besser die Kontraste aus dem Gelände herausarbeiten sollen. Weitere Variante: die Sonic mit selbsttönender Vario-Scheibe.
Es gab Zeiten, in denen galten Oakley-Sonnenbrillen als das Nonplusultra – stylemäßig, klar. Aber auch die hochwertigen Prizm-Gläser mit gestochen scharfer Sicht und extrem starken Kontrasten revolutionierten den Brillenmarkt. Mit der Oakley Sphaera wollen die Amis an die alten Erfolge von O-Frame, Razor Blade und Radar anknüpfen. Der spacige Rahmen würde auch gut in ein Science-Fiction-Epos passen. Ryan Gosling könnte damit als Blade Runner durch das Los Angeles des Jahres 2049 streifen. Die Sphaera sitzt hervorragend und ohne zu rutschen im Gesicht. Die kantigen und wuchtigen Bügel lassen sich allerdings nicht verstellen und müssen zur Kopfform passen.
Ernsthaft? Ganz bestimmt nicht. Pit-Viper-Träger sind keine verklemmten Kilometerschrubber, sondern Bike-Styler, die lieber braapen, chippen und die Kurven im Frenchy-Style cutten. Damit man dabei seinem ganz persönlichen Look frönen kann, gibt es die The Try Hard Sonnenbrillen in zig verschiedenen Farbvarianten. Ein bisschen Hightech gibt’s auch dazu: anpassbare Bügel und Nasenstege, und einen abnehmbaren unteren Rahmen. „Kill a Gramm“ nennt Pit Viper die Funktion passend. Bei jeder Brille inklusive: Wechsel-Linse, Transportbeutel und einstellbares Halteband – das ist ziemlich retro! Trotz des hohen Gewichts sitzt die Pit Viper sehr angenehm im Gesicht. Top: Die Bügel lassen sich sehr leicht und umfassend anpassen. Die Rasterung des Nasenstegs dagegen ist zu locker und verstellt sich oftmals von selbst.
Die 100% Hypercraft ist ein rahmenloser Klassiker von 100% und mit 22 Gramm ein absolutes Fliegengewicht. Die lasergeschnittenen Hyper-Gläser weisen Öl und Schmutz ab und verstärken Kontraste auf dem Trail. Die Hypercraft kommt mit Wechselscheibe, Ersatz-Nasenbügel und hochwertigem Case. Ihre ausladende Scheibe in Aero-Optik bietet absolut freies Sichtfeld. Top für Biker, die keinen störenden Rahmen im Blick haben wollen. Leider fehlt der 100% dadurch etwas die Spannkraft, wodurch sie recht locker sitzt. Wegen der geringen Kurve der Scheibe ist sie eher was für breite Gesichter.