Florentin Vesenbeckh
· 10.02.2024
Wer eine Pit Viper kauft, der kauft nicht einen simplen Sonnenschutz. Und auch kein funktionales Sport-Accessoire. Es ist nicht so, dass Sonnenbrillen wie die Pit Viper Try-Hard diese Funktionen nicht erfüllen. Doch wer sich für eines dieser extravaganten Stücke entscheidet, tut das vermutlich auch aus anderen Gründen. Denn die amerikanischen Augenschmeichler sind auffällig, meistens bunt und im herausstechenden Retro-Style gehalten. Unauffällig in der Tourengruppe abtauchen, das fällt mit solch einem Nasenschmuck nicht gerade leicht.
Aus dem gleichen Guss kommt das Marketing der US-Brand. Eine gehörige Portion Selbstironie inklusive. Und dieses Konzept zieht Pit Viper konsequent durch. Das Gute dabei: Funktion und Features bleiben nicht auf der Strecke. Das gilt insbesondere für die technische Sportbrille Try-Hard mit Wechselgläsern. Das ironische Werbevideo zu diesem Schmuckstück konzentriert sich aber lieber auf Emotionen, die Fakten werden konsequent umschifft. Einen Klick ist der Spot auf alle Fälle wert. Zumindest für alle, die kurz schmunzeln wollen und nicht die Hardfacts zur Brille suchen. Die gibt´s dafür in diesem Artikel.
Die Try-Hard ist das sportlichste Modell mit den meisten Features aus der Brillenkollektion von Pit Viper. Die Wechselgläser machen das Modell für unterschiedliche Lichtsituationen interessant. Jede Brille kommt mit zwei Gläsern - einmal für Sonne, einmal für dunklere Lichtverhältnisse. Die Farbe der helleren Variante hört auf den klingenden Namen rosa/bernstein. Optional gibt es auch komplett klare Linsen für 19 Euro als Zubehör. Der Wechsel der Gläser und der Rahmen funktioniert schnell und unkompliziert. Wie bei allen Brillen dieser Art, muss man erstmal das System verstehen. Weiß man, wie es geht, rasten die Haken problemlos und ohne Kraftaufwand ein.
Der Sitz der Brille ist richtig gut. Liegen die Bügel beim ersten Aufsetzen noch ziemlich leger an den Schläfen an, kann man über die beweglichen Enden mit Drahtkern nach Belieben Spannung aufbauen. So lassen sich die Bügel auf Wunsch richtig straff an den Kopf anpassen. Dann sitzt die Try Hard Sonnenbrille richtig fest und sicher. Das verhindert nerviges Wackeln im ruppigen Trail-Einsatz. Die Nasenbügel haben eine feine, fünfstufige Rasterung, um sich an verschiedenen Nasen anzupassen. Bei der Fullrim-Variante unserer Testbrille saßen die Rasterung an den Nasenflügeln etwas locker und verstellte sich dadurch recht leicht. Der straffere Sitz am kleinen Steg der Halfrim-Version gefiel noch besser.
Bei manchen Helm-Brillen-Kombis kann es dazu kommen, dass die Brille zu nah am Helm sitzt, was insbesondere auf rumpeligen Trail-Abfahrten nerven kann. Mit der Pit Viper hatten wir dieses Problem nicht, obwohl der obere Rahmen weit hochgezogen wirkt.
Neun verschiedene Farben sind auf der Homepage von Pit Viper verfügbar. Neben dem Zebra-Look (”The Son of Beach”!) gibt es weitere knallige (Retro-) Kombis, aber auch dezentere Varianten wie klassisch weiß oder schwarz. Bei jeder Brille sind zwei Gläser und die beiden verschiedenen Rahmenoptionen inkludiert. Außerdem gibt es einen Brillenbeutel, der auch als Putztuch fungiert, ein Hardcase und ein Halteband dazu. Der Preis von knapp 130 Euro ist im Vergleich zu anderen Bike-Brillen von beliebten Marken fair.