12,53 Kilo (ohne Pedale) / 2399 Euro
“Dream Big” lautet der Slogan, mit dem Giant sein neuestes Trailfully für Kinder bewirbt. Um den hohen Erwartungen gerecht zu werden, flossen im Vorfeld viel Zeit und Engagement in die Entwicklung des kindgerechten Fullys. Und so verwundert es kaum, dass sich das Resultat absolut sehen lassen kann. Da der Branchenriese über eine breite Fertigungstiefe verfügt, stammen viele Anbauteile aus dem eigenen Haus. Wie bei den Bikes für die Großen tragen Griffe, Lenker, Vorbau, Telestütze, Felgen und sogar die Federelemente das Giant-Logo, wurden allerdings speziell für kleine, leichte Menschen designt.
Selbst bei einem Fahrergewicht von nur 25 Kilo lassen sich Crest-Federgabel und -Dämpfer passend justieren und auch die Zugstufendämpfung entsprechend anpassen. Von Überdämpfung oder trägen Federelementen kann keine Rede sein. Mit üppigen 140 Millimetern Federweg vorne und 130 Millimetern am Heck bietet das Faith 24 ein beachtliches Schluckvermögen, selbst auf rauen Bikepark-Strecken. Die laufruhige Geometrie und den tief im Bike integrierten Piloten kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Auch auf Feinheiten spricht das Fahrwerk sensibel an und verwöhnt mit Komfort und Traktion.
Für den Trail-Einsatz spendiert Giant dem Faith 24 eine Telestütze mit 100 Millimeter Hub. Trotz des 32 Zentimeter kurzen Sitzrohrs erfordert das eine gewisse Beinlänge bzw. Körpergröße. Bei einer Größe von 1,25 Meter kann die minimale Sattelhöhe noch etwas hoch ausfallen, weshalb wir für den Testfahrer einen etwas flacheren Sattel montierten. Mit einem Gewicht von 12,53 Kilo ohne Pedale ist das Faith für ein voll gefedertes 24-Zoll-Fully im Vergleich absolut konkurrenzfähig, zumal die Anbauteile samt Kettenführung und Bashguard sehr solide ausfallen. Auch die 30 Millimeter weiten Alufelgen liegen mit ihrem breiten Felgenhorn auf der stabilen Seite, bringen jedoch viel Gewicht mit sich, was sich beim Beschleunigen und Pedalieren im Flachen bemerkbar macht. Ein ideales Bike für Kids, die gerne bergab fahren.
+ sensibles Fahrwerk
+ laufruhige Geometrie
- recht schwere Laufräder
773 Gramm (46) / 259 Euro >> hier erhältlich
Auf der Suche nach einem sportlichen, komfortablen Schuh fürs Wintertraining fiel meine Wahl auf die flauschig gefütterten Fizik Terra Artica GTX mit Gore-Tex-Membran. Schlanke Füße finden dank halber Nummern immer die passende Größe und mit dem sauber laufenden Boa-Verschluss ordentlich Halt. In Verbindung mit der steifen Sohle bringt der Fizik die Kraft gut aufs Pedal, und es geht flott durch den Winterwald.
Dabei ist dieser MTB-Winterschuh weniger warm als gedacht – bei knapp über null Grad waren die Zehen kalt. Eine isolierende Schicht in der Sohle würde für mehr Wärmerückhalt sorgen. Für nasse Tage ist der Fizik eher nicht gemacht. Er endet bereits knapp oberhalb der Knöchel. So entsteht schnell eine Lücke zwischen Hose und Schuh, Wasser dringt von oben ein. Auch abseits der Pedale fühlt sich der Terra Artica GTX mit seiner schmal profilierten Sohle eher unwohl. Er ist vielmehr ein komfortabler Racer für trockene Wintertage mit Temperaturen im Plus-Bereich.
Der Fizik ist warm, bequem und ordentlich steif. Sein kurzer Schaft ist in meinen Augen aber eine Fehlkonstruktion. Bei miesem Wetter ist der Schuh kaum zu gebrauchen. – Jan Timmermann, BIKE-Testredakteur
Ihr wollt mehr zum Fizik Terra Artica GTX Winterschuh wissen? Dann lest unseren ausführlichen Test. Noch mehr Winterschuhe sowie viele Tipps zum Thema biken im Winter gibt es in unserem letzten Vergleichstest, hier gehts lang.
1080 Gramm (29x2,50) / 73,90 Euro >> hier erhältlich
Die Radial-Reifen von Schwalbe sind aktuell der letzte Schrei. Bei diesen sind die Fäden der Karkasse im 90-Grad-Winkel zur Fahrtrichtung angeordnet. Durch diese Ausrichtung erreichen die Pneus eine größere Aufstandsfläche und passen sich besser dem Untergrund an. Ergo: Sie bieten mehr Grip. Das bestätigte sich auch im Langzeittest. Schwalbes Allround-Reifen Albert stellt selbst in der Soft-Gummimischung das Traktions-Niveau ausgewachsener Enduro-Pneus in den Schatten. Aha-Effekt? Auf jeden! Dennoch konnte uns der Testkandidat nicht vollends überzeugen. Bei harter Gangart und niedrigem Luftdruck (1,3 Bar vorne und hinten) vermittelt die flexible Trail-Karkasse vergleichsweise wenig Stabilität und fühlt sich in Kurven schnell schwammig an. Hier hilft nur mehr Luftdruck, was den Traktionsbonus der Radial-Konstruktion beschneidet. Kritik gibt’s außerdem für die Haltbarkeit. Nach drei Tagen im alpinen Gelände zeigt der Hinterreifen (im Bild) extreme Verschleißspuren: fehlende Kanten und abgenagte Mittel- wie Außenstollen – geht gar nicht!
Traktionswunder hin oder her – ein Reifen, der nach nur wenigen Einsätzen derart verschleißt, ist für Otto Normalverbraucher pure Verschwendung. – Max Fuchs (70 kg), BIKE-Testredakteur
Jacke: 199,95 >> hier erhältlich
Hose: 179,95 Euro >> hier erhältlich
Meine Beine haben nicht gerade Topmodel-Länge und doch klafft mit der Ion Softshell-Hose an den Knöcheln eine Zehn-Zentimeter-Lücke – hier zieht’s im Winter ordentlich rein. Zudem sind die robusten Besätze an Knien und Gesäß wenig dehnbar. Die Folge: Beim Treten rutscht der Hosenbund runter, die Hosenbeine hoch. Der Stretchbund hat diesem Effekt wenig entgegenzusetzen. Gut sind die seitlichen Taschen, die zudem die Oberschenkel belüften, sowie die aufzippbaren Bündchen für leichteren Einstieg. An der Ion-Jacke punkten vor allem die gelungenen Armabschlüsse mit Flap und Stretchband.
Die Kapuze passt gut unter den Helm, fällt aber kurz aus. Ansonsten ist der Schnitt wenig MTB-spezifisch und vor allem am Heck zu kurz. In Radhaltung entsteht so am Rücken eine unangenehme Kältebrücke zwischen Jacke und Hose. Auch Schmodder spritzt ungehindert an die untere Schicht. Vom Wärmegrad her passt die Shelter 2L Jacke eher in den Herbst. Die Hose wärmt auch im Winter ausreichend.
219,95 Euro
Nie mehr schmutzige Finger und Schluss mit versifften Antrieben. Gelockt von diesem Versprechen habe ich meine erste Kette mit dem Cyclowax Starter-Kit gewachst. Es enthält neben Alkohol und Degreaser auch diverse Putzutensilien, mit denen sich der Antrieb leicht auf Hochglanz polieren lässt – die Grundvoraussetzung fürs Kette-Wachsen. Anschließend schmilzt man die beiliegende Wachs-Tablette im sogenannten Heater. Der Vorteil: In gut zehn Minuten ist das Wachs flüssig. Der Topf hält zuverlässig die richtige Temperatur und es entsteht keinerlei Sauerei mit den Familien-Kochtöpfen – reduziert also zusätzlich Konfliktpotenzial. Nachdem die Kette ausgiebig im Wachs gebadet hat, wird sie zum Abtropfen und Aushärten über den Heater gehängt. Nach kurzem Einfahren läuft die Kette nun seit gut 200 Kilometern leise, geschmeidig und blitzeblank. Wer keine vorgewachste Kette braucht, bekommt das Set aus Heater, Wachs-Tablette und Aufhängung schon für 150 Euro – ein sauberer Deal.
Auch wenn die initiale Putzorgie am Antrieb nervt, erleichtert das Starter-Kit von Cyclowax den Umstieg auf Wachs doch ungemein. Vom klinisch sauberen Antrieb und dem geschmeidigen Lauf der Kette bin ich absolut begeistert. Stefan Frey, BIKE-Testredakteur