Nasse Trails, aufspritzender Matsch, kalter Wind im Gesicht – genau das macht für viele Mountainbiker den Reiz aus. Doch wer schon einmal klatschnass und frierend im Sattel saß, weiß: Ohne den richtigen Regenschutz kann das Abenteuer schnell zum Kampf werden. Moderne Regenbekleidung ist längst mehr als nur eine Notlösung für Schlechtwettertage. Sie ist Hightech-Ausrüstung, die atmungsaktiv, leicht und strapazierfähig zugleich ist – entwickelt für maximale Performance, wenn die Wolken dicht machen. Ob bei langen Touren im Gebirge oder kurzen Rides nach Feierabend: Mit der passenden Jacke und Hose bleibt man trocken, beweglich und vor allem motiviert – egal, was der Himmel gerade vorhat.
Funktionskleidung – etwa Regenjacken – möglichst selten waschen? „Mythos“, sagt Ortovox-Produktmanager Christian Morgenroth. Im Gegenteil: „Schmutz und Fette setzen die Membran zu – und die wasserabweisende Schicht funktioniert dann schlechter. Durch Waschen kann die Funktion sogar wiederhergestellt werden“, so Morgenroth.
Spezielle Funktionswaschmittel sind dabei kein Muss. „Ein normales Flüssigwaschmittel aus der Drogerie reicht völlig – nur kein Weichspüler“, erklärt der Experte. Wenn das Wasser nicht mehr von der Oberfläche abperlt, ist es Zeit für eine neue Schutzschicht. „Man kann entweder ein Spray verwenden oder ein Imprägniermittel in die Waschmaschine geben“, so Morgenroth. „Wichtig ist danach Wärme – zur Aktivierung. Also kurz in den Trockner oder anföhnen.“
„Wichtig ist danach Wärme – zur Aktivierung. Also kurz in den Trockner oder anföhnen.“ Christian Morgenroth, Produktmanager Ortovox
Zur Einordnung: Die DWR-Beschichtung („Durable Water Repellent“) sorgt dafür, dass Wasser auf der Oberfläche abperlt. Früher kamen dafür PFAS zum Einsatz – heute sind diese Stoffe im Outdoor-Bereich verboten. „Die neuen, PFAS-freien Beschichtungen sind umweltfreundlicher, aber auch etwas empfindlicher“, erklärt Morgenroth. „Deshalb ist regelmäßige Pflege umso wichtiger.“
Wie dicht Regenbekleidung tatsächlich ist, hängt maßgeblich von ihrer Konstruktion ab. Die sogenannte Wassersäule ist dabei der wichtigste Indikator: Sie wird in Millimetern angegeben und beschreibt, wie viel Wasserdruck das Gewebe aushält, bevor Feuchtigkeit eindringt. 5.000 mm gelten als Basisschutz für kurze, leichte Regenschauer. 10.000 bis 15.000 mm bieten soliden Allround-Schutz bei wechselhaften Bedingungen. 20.000 mm und mehr stehen für Premiumschutz bei Dauerregen, Matsch und Wind. Nachteil: Eine hohe Wassersäule geht meist zulasten der Atmungsaktivität.
Die Wassersäule ist der wichtigste Indikator, um die Dichtigkeit eines Materials zu bewerten. Sie wird in Millimetern angegeben und beschreibt, wie viel Wasserdruck das Gewebe aushält, bevor Feuchtigkeit eindringt.
5.000 mm – Basisschutz für kurze, leichte Regenschauer
10.000–15.000 mm – solider Allrounder für wechselhafte Bedingungen
20.000 mm und mehr – Premiumschutz für Dauerregen, Matsch und Wind
Je höher der Wert, desto besser der Schutz – doch Vorsicht: Eine extrem hohe Wassersäule kann zulasten der Atmungsaktivität gehen. Und wer bei Anstiegen ordentlich Druck macht, braucht vor allem eins: Belüftung von innen.
Hier kommt die Membran-Technologie ins Spiel. Marken wie GORE-TEX, Sympatex, eVent oder Dermizax verwenden mikroporöse Schichten, die Schweißdampf entweichen lassen, aber Wassertropfen blockieren. Das sorgt für ein angenehmes Klima – selbst bei kräftezehrenden Uphills.
Tipp: Achte auf den RET-Wert (Resistance to Evaporating Heat Transfer). Je niedriger dieser ist, desto atmungsaktiver das Material. Werte unter 6 gelten als top.
Selbst die beste Membran kann versagen, wenn Wasser über Schwachstellen eindringt. Hochwertige Regenbekleidung hat deshalb verschweißte oder getapte Nähte sowie wasserabweisende Reißverschlüsse. Praktisch: Ventilationsöffnungen unter den Achseln oder am Rücken ermöglichen zusätzliche Luftzirkulation, wenn’s bergauf heiß wird.
Eine gute Regenjacke sitzt körpernah, ohne einzuengen. Wichtig sind:
Länger geschnittener Rücken – schützt vor Spritzwasser.
Verstellbare Ärmelbündchen & Kapuze – verhindert das Eindringen von Wasser.
Hoher Kragen & Kinnschutz – hält Wind und Kälte fern.
Regenhosen sollten weit genug sein, um sie über Pads oder Protektoren zu tragen, und mit Reißverschlüssen an den Beinabschlüssen versehen sein – so bekommst du sie schnell an und aus, auch mit Schuhen.
Viele moderne Regenjacken lassen sich winzig klein zusammenfalten und in der eigenen Tasche verstauen. So finden sie im Rucksack immer Platz – perfekt für unvorhersehbare Wetterumschwünge. Ultralight-Modelle wiegen oft unter 200 Gramm, bieten aber trotzdem soliden Schutz.
Viele glauben, dass man Regenjacken möglichst selten waschen sollte. Ein Irrtum?
Ja, gerade bei Gore-Tex empfiehlt der Hersteller ausdrücklich regelmäßiges Waschen. Schmutz und Fette setzen der Membran zu – und die wasserabweisende Schicht, die sogenannte DWR-Beschichtung, funktioniert dann schlechter.
Was muss ich beim Waschen beachten?
Zuerst die Empfehlung vom Hersteller beachten. Hier wird sich einiges dabei gedacht. Und dann nach ein paar Touren oder wenn die Jacke sichtbar verschmutzt ist, einfach in die Maschine. 30 Grad, Sport- oder Outdoor-Programm, wenig Schleudern.
Danach kurz in den Trockner, alternativ mit Föhn oder Bügeleisen anwärmen - so wird die Imprägnierung wieder aktiviert.
Was hat es mit dem Kürzel DWR auf sich und wird PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen)) überhaupt noch verwendet?
Die DWR-Beschichtung („Durable Water Repellent“) sorgt dafür, dass Wasser auf der Oberfläche abperlt. Früher kamen dafür PFAS zum Einsatz – heute sind diese Stoffe teils verboten und man geht von einem baldigen Komplettverbot aus. Ortovox verzichtet heute schon auf PFAS.
Die neuen, PFAS-freien Beschichtungen sind umweltfreundlicher, aber auch etwas empfindlicher. Deshalb ist regelmäßige Pflege umso wichtiger.
Was für Waschmittel soll ich benutzen?
Spezielle Funktionswaschmittel sind kein Muss. Ein normales Flüssigwaschmittel aus der Drogerie reicht völlig. Hauptsache, man dosiert richtig und lässt den Weichspüler weg.
Wann sollte ich imprägnieren?
Wenn das Wasser nicht mehr abperlt, ist Zeit für eine neue Schutzschicht. Man kann entweder ein Spray verwenden oder ein Imprägniermittel in die Waschmaschine geben. Wichtig ist danach wieder die Wärme – kurz in den Trockner, anföhnen oder bügeln, dann ist die Jacke wieder top geschützt.
Wie lange hält hochwertige Regenbekleidung?
Eine gute Jacke sollte viele Jahre mitmachen – mit der richtigen Pflege klappt das auch. Wir bieten einen Reparaturservice an, weil wir wollen, dass unsere Produkte so lange wie möglich genutzt werden.