Leon Weidner
· 09.07.2025
Specialized präsentiert seine komplett überarbeitete S-Works-Bekleidungslinie für den Mountainbike- und Rennrad-Bereich. Die neue Kollektion sei das Ergebnis einer fünfjährigen Entwicklungsphase in enger Zusammenarbeit mit Profiteams wie SD Worx-Protime und Red Bull - BORA - hansgrohe. Dabei habe man sich zum Ziel gesetzt, die schnellste und komfortabelste Radbekleidung aller Zeiten zu entwickeln.
Für den Offroad-Einsatz hat Specialized in Zusammenarbeit mit Downhill-Weltmeister Loïc Bruni und anderen Top-Athleten eine spezielle S-Works MTB-Kollektion entwickelt. Im Fokus stehen hier neben aerodynamischen Aspekten vor allem Haltbarkeit und Bewegungsfreiheit. Das S-Works MTB-Trikot kombiniert laut Hersteller eine aerodynamische Passform mit extrem abriebfesten Materialien. Dazu wird Dyneema in einen dehnbaren Nylonstoff eingewoben. Dyneema kommt sonst vor allem in Kletterausrüstung zum Einsatz und soll für maximale Reißfestigkeit sorgen.
Auch bei der MTB-Bekleidung setzt Specialized auf das Kinetic Patterning Konzept. Die Ausrichtung von Stoffbahnen und Nähten folge den natürlichen Bewegungsabläufen beim Mountainbiken. Dies soll in Kombination mit dem hochelastischen Material für uneingeschränkte Bewegungsfreiheit sorgen - selbst wenn Protektoren getragen werden. Laut Hersteller sei das S-Works MTB-Trikot bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h um 7 Watt aerodynamischer als das bisherige Trail Air Trikot.
Die Entwicklung der neuen S-Works Kollektion erstreckte sich über einen Zeitraum von fünf Jahren. In dieser Zeit durchliefen die Prototypen zahlreiche Testphasen im Windkanal sowie unter realen Bedingungen mit Profi-Athleten. Die Mountainbike-Ausrüstung wurde intensiv von den Specialized Gravity Team Fahrern getestet und optimiert. Loïc Bruni, Finn Iles und Jordan Williams erhielten maßgeschneiderte Versionen der Trikots und Hosen, die sie in der Saison 2023 einsetzten.
Bruni konnte in der neuen Ausrüstung sowohl einzelne Weltcup-Rennen als auch den Gesamtweltcup in der Downhill-Disziplin gewinnen. Fahrerinnen des Teams SD Worx-Protime testeten die Skinsuit-Prototypen bereits im November 2021 im Specialized Windkanal. Die finale Version des S-Works Skinsuits kam dann erstmals bei der Tour de France Femmes 2023 zum Einsatz.
Egal, wie hart oder wie schnell wir stürzen, diese Trikots und Hosen scheinen das ohne Weiteres wegzustecken. Sie sind so komfortabel, dass es sich fast wie eine zweite Haut anfühlt - Loïc Bruni, Downhill-Profi und Gesamtworldcup-Gewinner
Im Mittelpunkt der neuen S-Works Straßenkollektion steht das sogenannte SlipLayer-Gewebe. Dieses diamantförmig strukturierte Material sei laut Specialized das schnellste Gewebe, das je im hauseigenen Windkanal getestet wurde. Bei einer Geschwindigkeit von 45 km/h soll es im Vergleich zum Vorgängermodell eine Zeitersparnis von 90 Sekunden über eine Distanz von 45 Kilometern ermöglichen. Dies entspreche einer Leistungseinsparung von 24 Watt. Der neue S-Works Skinsuit sei sogar noch effizienter und spare bei 48 km/h bis zu 10 Watt im Vergleich zum bisher von den Profi-Teams genutzten Zeitfahranzug.
Die aerodynamischen Vorteile resultieren laut Hersteller aus der Kombination des SlipLayer-Gewebes mit einer optimierten Schnittführung. Durch den Einsatz von Kinetic Patterning sollen Stoffbahnen und Nähte so ausgerichtet sein, dass sie den biomechanischen Bewegungsabläufen des Körpers folgen. Dies reduziere Faltenbildung und verbessere die Aerodynamik. Zusätzlich sorgen nahtlos verarbeitete Kanten für einen glatten Übergang zwischen Haut und Stoff, was den Luftwiderstand weiter minimieren soll.
Neben der aerodynamischen Optimierung legt Specialized bei der neuen S-Works Kollektion großen Wert auf Gewichtsreduktion und Tragekomfort. Durch den Einsatz eines speziell entwickelten Gewebes gibt Specialized für die neue S-Works Radhose ein 20 Prozent leichteres Gewicht als für das Vorgängermodell an. Die trotzdem hohe Kompressionswirkung der sportlichen Passform kann die Durchblutung der Muskulatur unterstützen und Ermüdungserscheinungen auf langen Strecken reduzieren.
Für den Sitzkomfort sorgt ein neu entwickeltes Sitzpolster. Das ergonomisch geformte und geschlechtsspezifisch angepasste Body Geometry Triple Density Contour 3D Chamois soll in Kombination mit Specialized-Sätteln eine optimale Druckverteilung gewährleisten. Der Verzicht auf eine obere Naht soll zudem mögliche Reibung und Faltenbildung im sensiblen Bereich reduzieren.