Test MTB-WindjackenVom Winde verweht – 12 Jacken zum Biken, welche schützt am besten?

Stefan Frey

 · 12.03.2024

Test MTB-Windjacken: Vom Winde verweht – 12 Jacken zum Biken, welche schützt am besten?
Verschwitzt am zugigen Gipfel rasten? Oder beim Marathon in der langen Abfahrt auskühlen? Eine Windjacke hat schon so manchem Biker den Tag gerettet. Ob superleicht oder mit einem Plus an Wetterschutz – wir haben zwölf Modelle getestet und zeigen, welches auch heftigen Böen die Stirn bietet.

Gut festhalten: Eine Windjacke schützt auf der Gipfelrast oder in rasanten Abfahrten
Foto: Markus Greber

Meine älteste Radklamotte ist knallgrün und ähnelt in Größe und Gewicht einem Goldhamster. In ihrem kleinen Packbeutel wandert sie seit Jahren in jeden meiner Bike-Rucksäcke. Es handelt sich um Enduras erste Pakajak-Windjacke, die mir schon so manche Gipfelrast gerettet hat. Geschützt von Vegetation oder auf der windabgewandten Lee-Seite erklettert man nicht selten einen Alpen­anstieg, um dann auf dem Gipfelgrat eine ordentliche Breitseite Westwind zu kassieren. Wer sich verschwitzt von der Kletterei nicht schon beim Blick ins Panorama einen Zug im Rücken holt, verkühlt sich spätestens auf der Abfahrt. Es sei denn, man zieht aus dem Rucksack oder der Trikot­tasche einen der praktischen Windblocker.

Die meisten Windjacken im Test finden neben Pumpe und Minitool sogar in einer Hip Bag Platz. Die Endura Pakajak im Bild hat schon etliche Jahre auf dem BuckelFoto: Stefan FreyDie meisten Windjacken im Test finden neben Pumpe und Minitool sogar in einer Hip Bag Platz. Die Endura Pakajak im Bild hat schon etliche Jahre auf dem Buckel

Immer mit dabei eine leichte Windjacke

Wem die Minimalversion einer Windjacke schon ausreicht, der schleppt im besten Fall nicht mehr als 80 Gramm mit sich herum. Scott schneidert das absolute Leichtgewicht in diesem Test – einen klassischen Überwurf für Racer. Klar, dass man bei diesem Gewicht auf Ausstattung nahezu vollständig verzichten muss. Bis auf Mesh-Einsätze am seitlichen Rücken, die ein Überhitzen bei Anstrengung verhindern, ist die RC Team einfach eine Jacke, fertig. Wer bei Gegenwind Gas geben möchte, sollte auf luftdurchlässige Zonen an der Unterseite der Arme achten, hier rinnt der Schweiß ansonsten die Ärmel entlang. Eine Windjacke “atmet” zwar bedeutend besser als eine Regenjacke, trotzdem sind die dicht gewebten Stoffe ein schwer zu überwindendes Hindernis für Schweißperlen.

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Lüftungskanäle und Mesh-Einsätze verbessern die “Atmungsaktivität” der JackenFoto: Georg GrieshaberLüftungskanäle und Mesh-Einsätze verbessern die “Atmungsaktivität” der Jacken

Mehr Ausstattung = mehr Gewicht

Besser bestückte Jacken verfügen über einen leicht gefütterten Kragen, der hoch aufschließt und an dem der Zipper hinter einer kleinen Abdeckung parkt. So kann er während der Fahrt nicht kratzen. Bei vielen Modellen verschwindet die komplette Jacke in einer kleinen Tasche oder einem integrierten Beutel und stört damit weder im Rucksack noch flattert sie zur Hälfte aus der Trikottasche. Mit bis zu 130 Gramm sind die besser ausgestatteten Modelle im Test nicht immer echte Federgewichte, deren Imprägnierungen leichten Niesel in den meisten Fällen noch ganz gut abwehren. Kleine Schauer übersteht man jedoch nur in der Cube einigermaßen trocken. Ihr Gewebe hält erstaunlich lange dicht. Mehr Schutz bieten in der Regel nur Modelle, die keine echten Windjacke mehr sind und bei Gewicht und Packmaß deutlich zulegen.

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Mehr Ausstattung oder robusteres Gewebe bedeuten auch mehr Gewicht. Die Gorewear Lupra mit einstellbarer Kapuze, diversen Taschen und partiellem Regenschutz ist die schwerste Jacke im TestFoto: Georg GrieshaberMehr Ausstattung oder robusteres Gewebe bedeuten auch mehr Gewicht. Die Gorewear Lupra mit einstellbarer Kapuze, diversen Taschen und partiellem Regenschutz ist die schwerste Jacke im Test

Alle Modelle im Test

Die ausführlichen Testberichte zu den Windjacken haben wir hinter dem jeweiligen Modell verlinkt.

Alternative zur Windjacke: eine leichte Regenjacke

Gorewear schneidert eine Art Zwitter, mit wasserdichtem Material an Brust, Schultern und Oberarmen. Die Lupra Windjacke ist eine tolle Alternative für Trailbiker mit sehr gut sitzender Kapuze. Einen echten Allrounder liefert Norrona: Die Fjora ist absolut wasserdicht, ordentlich belüftbar und mit 204 Gramm noch leicht verstaubar. Von einer Notlösung für die Gipfelrast ist man mit der 329 Euro teuren Jacke dann aber schon weit entfernt. Vermutlich wird die knallgrüne Pakajak deshalb auch in dieser Saison wieder im Touren-Rucksack bereitliegen.

Faustgroß und kaum schwerer als eine Tafel Schokolade – eine leichte Windjacke ist der perfekte Schutz für jede Gelegenheit. - Stefan Frey, BIKE-Testredakteur
Stefan Frey, BIKE-RedakteurFoto: Markus GreberStefan Frey, BIKE-Redakteur

12 Windjacken im Test: Details & Ergebnisse im Überblick

In dieser Übersicht haben wir die wichtigsten Details, auf die Sie beim Kauf einer Windjacke achten sollten, noch einmal zusammengefasst.

Die Ärmel sollten lang genug sein (hier bei Poc), um bis  über den Bund des Handschuhs zu ­reichen. Ansonsten wird’s schnell zugig.
Foto: Georg Grieshaber

Testergebnisse in der Übersicht

Poc holt sich mit knappem Vorsprung den Testsieg. Die Gorewear ist unser Tipp für Trailbiker, die ein Plus an Schutz suchen. Die Van Rysel vom Outdoor-Riesen Decathlon erhält einen Preis-Leistungs-TippFoto: Stefan FreyPoc holt sich mit knappem Vorsprung den Testsieg. Die Gorewear ist unser Tipp für Trailbiker, die ein Plus an Schutz suchen. Die Van Rysel vom Outdoor-Riesen Decathlon erhält einen Preis-Leistungs-Tipp

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