Regenjacken | Test 20235 MTB-Jacken für Enduro & Bikepark im Test

Stefan Frey

 · 27.09.2023

Regenjacken | Test 2023: 5 MTB-Jacken für Enduro & Bikepark
Foto: Georg Grieshaber
Eine Regenjacke gehört in jeden Biker-Schrank. Gute Exemplare kosten schnell mal 250 Euro und mehr. Doch es geht auch günstiger. Das zeigt unser Test von 15 aktuellen Modellen für verschiedene Einsatzbereiche. Im ersten Teil haben wir 5 robuste Modelle für den Einsatz im Bikepark und auf Enduro-Strecken getestet.

Diese Modelle haben wir getestet

Das Wochenende im Bikepark steht an, doch der Wetterbericht kündigt Dauerregen an? Gerade noch schien die Sonne, doch plötzlich bricht ein Regenschauer über die Enduro-Stage herein? Dann sollte eine robuste Regenjacke im Gepäck nicht fehlen. Im Gegensatz zu den leichteren Trail- und Touren-Regenjacken kommt es bei diesen Modellen nicht auf geringes Packmaß oder kleines Gewicht an.

Üppig ausgestattet & mit 3-Lagen-Laminaten: Was eine robuste MTB-Regenjacke ausmacht

Eine Regenjacke für den Hardcore-Einsatz sollte vor allem eins können: den Regen zuverlässig draußen halten und auch den ein oder anderen Boden- oder Baumkontakt aushalten. Hierfür sind die robusten 3-Lagen-Gewebe deutlich besser geeignet als die dünneren 2- oder 2,5-Lagen-Jacken.

Ein hoch aufschließender Kragen und eine Kapuze, die sauber über den Helm reicht, verhindern, dass das Regenwasser den Nacken spült wie einen Fischkutter bei Windstärke 10. Auch die Armabschlüsse sollten sich per Klett verstellen lassen, damit das Wasser in der Abfahrt nicht die Ärmel hochkriecht.

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Auch wenn die Atmungsaktivität bei diesen Regenjacken nur eine untergeordnete Rolle spielt, verbessern Lüftungsöffnungen unter den Armen, Zweiwege-Reißverschlüsse oder Taschen mit Mesh das Klima in der Jacke um Welten. Clevere Details wie Ticket-Taschen an den Ärmeln oder Brillenputztücher werten die Jacken zusätzlich auf.

So testet BIKE Regenjacken

Wetterschutz (35 %)

Alle Jacken wurden mit Flüssigwaschmittel fünfmal im Kurzprogramm ohne Schleudern bei 30 Grad in der Maschine gewaschen. Danach haben wir das Abperlverhalten mit aufgesprühtem Wasser in drei Klassen beurteilt, ähnlich wie beim Spray-Test (DIN-EN-ISO 4920). Mit einem sogenannten Suter-Tester (siehe DIN-EN-ISO 20811) wird an mehreren Stellen in der Fläche und an Nähten eine Wassersäule von 3000 Millimetern während zwei Minuten simuliert, um die Dichtigkeit zu prüfen.

Mit dem Suter-Test lässt sich die Dichtigkeit von Membran und Nähten überprüfenFoto: Stefan FreyMit dem Suter-Test lässt sich die Dichtigkeit von Membran und Nähten überprüfen

Körperklima (25 %)

Erstmals gehört zu unseren Testverfahren eine selbst entwickelte Prüfung zur Bewertung der Dampfdurchlässigkeit. Der Aufbau funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie der bekannte MVTR-Test (Moisture Vapor Transmission Rate). Auch hier wird ermittelt, welche Menge Wasserdampf in einer bestimmten Zeit durch eine bestimmte Fläche Material dringen kann.

Wir verwenden zwei handballengroße Halbkugeln und spannen dazwischen luftdicht das Jackenmaterial. In der einen Halbkugel befindet sich eine immer gleiche Menge exakt temperierten Wassers, in der anderen ein Material, das die durch die Jacke transportierte Feuchtigkeit bindet. Um den Prozess zu beschleunigen, wird die obere Halbkugel gekühlt. Mit einer Feinwaage lässt sich die Menge des transportierten Wassers und damit die Leistungsfähigkeit der Membran ermitteln.

Wir haben getestet, wieviel Wasserdampf durch die Membran der Jacke nach außen dringen kannFoto: Stefan FreyWir haben getestet, wieviel Wasserdampf durch die Membran der Jacke nach außen dringen kann

Daneben messen wir klimaregulierenden Konstruktionsdetails große Bedeutung bei: Nach einer Punktetabelle positiv bewertet wurden Zweiwege-Reißverschlüsse, durch Netzmaterial belüftete Taschen, Achselreißverschlüsse sowie Ärmelbündchen, die ein Hochschieben der Ärmel zulassen.

Ausstattung & Funktion (20 %)

In die Bewertung der Ausstattung fließen das Vorhandensein sowie die zweckmäßige Ausführung von Taschen, Ärmelabschlüssen und Kapuze ein. Dazu kommen Punkte zur Bewertung von Haptik/Hautgefühl und Geräuschentwicklung des Textils.

Packmaß & Gewicht (20 %)

Das Packmaß ermitteln wir in einem Zylinder mit zehn Zentimetern Durchmesser, in dem die locker gestopfte Jacke von einem zwei Kilo schweren Kolben zusammengedrückt wird (gefaltet und von Hand zusammengerollt werden geringere Volumina erreicht).

Robuste MTB-Jacken im Test 2023: Infos & Bewertung

Endura MT500 Waterproof Jacket II

  • Preis 279,99 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht / Packmaß / Größe¹ 599 Gramm / 2,1 l / M
  • Material ExoShell40DR; 3L; PTFE-frei; PFC-freie Imprägnierung
  • Ausstattung Kapuze 2fach verstellbar; Schubtaschen; UA-Belüftung; Tickettasche; Klett; Kordelzug; Brillentuch; Reflex
  • Passform Mittellange Ärmel; schlanker Korpus; bewegungsfreundlich
Endura MT500 Waterproof Jacket II
Foto: Georg Grieshaber

Fazit: Die Endura MT500 Waterproof Jacket II im Test

Der Heavy-Duty-Klassiker aus Schottland ist umfangreich ausgestattet und perfekt einstellbar. Toll sind die Ärmel mit Flap und doppeltem Bündchen sowie die gut sitzende Kapuze. Diese kann bei Nichtgebrauch gerafft werden. Nur mäßig dampfdurchlässig, dafür umfangreich belüftbar und somit auch für den Trail-Einsatz gut geeignet. Die Imprägnierung hält vergleichsweise lange durch, die MT500 wirkt wie für die Ewigkeit gemacht.

Bewertung

Wetterschutz (35 %)
9 von 10 Punkten
Körperklima (25 %)
7 von 10 Punkten
Gewicht¹ / Packmaß (20 %)
3 von 10 Punkten
Ausstattung / Funktion (20 %)
9 von 10 Punkten

Fox Defend 3L Water Jacket

  • Preis 249,99 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht / Packmaß / Größe¹ 549 Gramm / 2,0 l / M
  • Material Polyester/Polyamid; 3L
  • Ausstattung Kapuze 2fach verstellbar; Schubtaschen; Kordelzug; Klettbündchen mit Flap; Cordura am Ellbogen
  • Passform Mittellange Ärmel; schlanker Rumpf; etwas starres Material
Fox Defend 3L Water Jacket
Foto: Georg Grieshaber

Fazit: Die Fox Defend 3L Water Jacket im Test

Fox schneidert eine robuste 3-Lagen-Jacke mit sportlich-komfortablem Schnitt. Top: Die Ärmel mit Flaps reichen bis auf die Handschuhe, das starre Material schränkt aber die Beweglichkeit etwas ein. Die große Kapuze sitzt ebenfalls straff auf dem Helm, und nur wenn sie gerafft ist, schließt der Kragen sauber ab. Zur mäßigen Atmungsaktivität kommt die wenig haltbare Imprägnierung. Per Zipper unter den Armen lässt sich das Klima etwas verbessern.

Bewertung

Wetterschutz (35 %)
7 von 10 Punkten
Körperklima (25 %)
7 von 10 Punkten
Gewicht¹ / Packmaß (20 %)
4 von 10 Punkten
Ausstattung / Funktion (20 %)
7 von 10 Punkten

Leatt Jacket MTB HydraDri 5.0

  • Preis 299 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht / Packmaß / Größe¹ 675 Gramm / 2,2 l / L
  • Material HydraDri MAX; 3L; ePTFE
  • Ausstattung Verstellbare Kapuze mit Magnethalter; Klettbündchen; Kordelzug; Tickettasche; Schubtaschen mit Mesh; Steg für Fahrt mit offener Jacke; Putztuch
  • Passform Schmal geschnitten; lange Ärmel; wenig Flexibilität
Leatt Jacket MTB HydraDri 5.0
Foto: Georg Grieshaber

Fazit: Die Leatt Jacket MTB HydraDri 5.0 im Test

Für Regentage im Bikepark ist die Leatt genau richtig: robust und üppig ausgestattet. Diverse Lüftungsoptionen, Tickettasche und magnetisch fixierbare Kapuze machen die eh schon störrische Jacke aber unnötig schwer. Zudem saugt sich das Äußere der 3-Lagen-Jacke schnell mit Wasser voll, eine Naht ließ minimal Wasser eindringen. Die Kapuze ist zu klobig für unter den Helm, reicht aber auch nicht optimal über den Helm. Nichts für Touren-Biker.

Bewertung

Wetterschutz (35 %)
6 von 10 Punkten
Körperklima (25 %)
6 von 10 Punkten
Gewicht¹ / Packmaß (20 %)
2 von 10 Punkten
Ausstattung / Funktion (20 %)
10 von 10 Punkten

Rockrider MTB All Mountain Regenjacke

  • Preis 89,99 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht / Packmaß / Größe¹ 438 Gramm / 1,6 l / M
  • Material PU-Membran; 3L; PU-Beschichtung
  • Ausstattung Brusttasche mit Handyfach und Beutel; Kapuze verstellbar; asym. RV; Stretch-Bündchen und Flaps; Kordelzug; Lüftungsschlitze
  • Passform Schlanker Schnitt; lange Ärmel
Rockrider MTB All Mountain Regenjacke
Foto: Georg Grieshaber

Fazit: Die Rockrider MTB All Mountain Regenjacke im Test

Für gerade mal 90 Euro bietet Decathlon eine umfangreich ausgestattete Regenjacke mit sportlichem Schnitt. Top sind die langen Ärmel mit Flaps und doppeltem Bündchen. Auch der Sitz am Heck passt. Die Jacke selbst wird schnell schwitzig, da helfen auch die Lüftungsschlitze an Rücken und Unterarmen wenig. Die Kapuze sitzt über dem Helm zu stramm, unter dem Helm hängt der labbrige Schirm ins Gesicht. Ansonsten gute Jacke zum Sparpreis.

Bewertung

Wetterschutz (35 %)
8 von 10 Punkten
Körperklima (25 %)
6 von 10 Punkten
Gewicht¹ / Packmaß (20 %)
6 von 10 Punkten
Ausstattung / Funktion (20 %)
7 von 10 Punkten

Troy Lee Designs Descent Jacket

  • Preis 249 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht / Packmaß / Größe¹ 426 Gramm / 1,6 l / L
  • Material Polyester; 3L
  • Ausstattung Kapuze verstellbar; Schubtaschen; Stretch-Ärmelbündchen; Kordelzug; Reflex
  • Passform Kurze Ärmel; mittellanger, aber weiter Torso; viel Bewegungsfreiheit
Troy Lee Designs Descent Jacket
Foto: Georg Grieshaber

Fazit: Die Troy Lee Designs Descent Jacket im Test

Einfach ausgestattete Regenjacke mit legerem Schnitt. Wegen der kurzen Ärmel und der straff sitzenden Kapuze (über dem Helm) passt im Zweifel eher die größere Version. Dann reicht auch das Heck über den Hosenbund. Trotz guter Werte bei der Dampfdurchlässigkeit wird die Descent schnell schwitzig – es gibt keine Lüftungsmöglichkeit. Die Kordelzüge sind wenig intuitiv zu bedienen. Beim Suter-Test dringt Wasser durch die Nähte und Nahtknoten.

Bewertung

Wetterschutz (35 %)
4 von 10 Punkten
Körperklima (25 %)
7 von 10 Punkten
Gewicht¹ / Packmaß (20 %)
6 von 10 Punkten
Ausstattung / Funktion (20 %)
7 von 10 Punkten

Alle Regenjacken im Test 2023: Punkte in der Übersicht

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