Jan Timmermann
· 30.05.2025
Leatt will mit der HydraDri 5.0 Regenjacke keine Ausreden mehr zulassen. Dass Biken Spaß macht - auch, wenn es Hunde und Katzen regnet - steht außer Frage. Doch viel zu oft ist es dann der innere Schweinehund, der sich querstellt. Mit starkem Regenschutz und hoher Atmungsaktivität will die MTB Hydra Dri 5.0 Mountainbiker für alle Situationen wappnen. Was aber wirklich heraussticht ist ihre Detailfülle. Im Test musste sich die Jacke von Leatt widrigen Bedingungen auf technischen Trails stellen.
Die stärkste Regenjacke von Leatt besteht aus der dreilagigen HydraDri MAX Membran. Mit 30.000 Millimetern liegt deren Wassersäule über den klassischen Gore-Tex-Membranen. Gleichzeitig sie mit einem MVTR-Wert von 30.000 Gramm pro Quadratmeter besonders atmungsaktiv sein. Damit auch der Kopf trocken bleibt passt die Ride Adaptive Hood Kapuze über den Helm und geht bis übers Kinn. Kleine eingelassene Magnete erlauben die Kapuze in zwei Positionen auf dem Rücken oder mittels eines mitgelieferten Zusatzmagneten auf dem Helm zu fixieren. Dank einer versteiften Front soll die Kapuze sogar über Fullface-Helme passen. Leatt verspricht einen guten Sitz auch mit Oberkörperprotektoren. In der Dunkelheit helfen reflektierende Details am Rücken.
Ein eingenähtes Microfaser-Tuch steht bereit um die Brille trocken zu wischen. Am linken Arm sitzt eine kleine Tasche fürs Lift-Ticket. Zur Kühlung lassen sich zwei Lufteinlässe aufzippen. Im Uphill kann der Frontreißverschluss offen bleiben. Damit die Jacke trotzdem nicht verrutscht kann die Öffnung mittels eines Druckknopf-Bandes gesichert werden. Da nasse Oberflächen zum Rutschen tendieren hat Leatt auf den Schultern griffige Applikationen angebracht, welche einen Rucksack an Ort und Stelle halten sollen. Eine zusätzliche Anti-Rutsch Einheit am unteren Ende des Rückens soll verhindern, dass die MTB Leatt HydraDri 5.0 hochrutschen kann. Verstärkungen an den Unterarmen sollen die 299 Euro teure Jacke durch Schäden durch die Vegetation schützen.
Schon in der Hand wirkt die Leatt HydraDri 5.0 Jacke äußerst hochwertig. Alle Nähte sind sauber, die Reißverschlüsse laufen geschmeidig, die Passform gefällt. Bei 190 Centimetern Körpergröße und schlanker Statur kamen wir mit Größe L super zurecht. Durch ihren Heavy-Duty-Ansatz ist die Hardshell-Jacke etwas zu groß für den Everyday-Hipbag, bei Ganztages-Abenteuer im Rucksack oder beim Bikepacking aber ein passender Begleiter. Wir konnten die Leatt Jacke unter anderem an einem Dauerregen-Tag auf alpinen Wanderpfade testen und bestätigen: Sie ist wirklich dicht.
Vier Stunden im Regen bleiben längst nicht alle Regenjacken trocken. Das Ventilations-Konzept ist praktisch, in langen, steilen Anstiegen blieb das Schwitzen trotzdem nicht aus - auch hier keine Überraschung. Die Atmungsaktivität ist auf hohem Niveau, bei einem solchen Ansatz kommt aber jede Bekleidung früher oder später ans Limit. Währenddessen gaben Tragekomfort und Beweglichkeit keinen Anlass zum Tadel. Das Magnet-System der Kapuze funktioniert super! Ein hoher Kragen mit leichtem Vliesfutter hält im Fall der Fälle zusätzlich warm.
Mich hat die Leatt MTB HydraDri 5.0 für extreme Einsätze voll überzeugt. Die Hardshelljacke bietet selbst unter rauen Bedingungen einen sehr guten Wetterschutz. Gemessen daran geht auch die Atmungsaktivität in Ordnung. Verarbeitung und Fülle an sinnvollen Details sind erstklassig. Da ist sogar der hohe Preis zu verschmerzen. - Jan Timmermann, BIKE-Redakteur