92 Tage: So lange dauert der Herbst nach kalendarischer Definition. Nämlich genau von 23. September bis 21. Dezember. Für viele Rennradfahrer ist es die ideale Jahreszeit und der lang ersehnte Saisonausklang. Denn im Herbst ist es warm ohne Hitze und meist sonnig ohne Gewitter. Dazu stimmt die Form nach vielen Stunden im Sattel, die Natur leuchtet bunt und das Licht wird golden. Die perfekten Voraussetzungen also, um das Rennradjahr mit ein paar entspannten Tourenkilometern ausklingen zu lassen und den Kopf vor den tristen Wintermonaten mit bleibenden Erinnerungen zu füllen.
Der Herbst hat aber auch eine andere, deutlich ungemütlichere Seite. Wenn sich die Rennradsaison dem Ende zuneigt, muss man sich notfalls auch bei einstelligen Temperaturen und Nieselregen aufs Rad schwingen. Doch meist bleibt es nicht lange so ungemütlich. Und dann genießen die Radler den Altweibersommer oder den goldenen Oktober.
Wir zeigen die richtige Ausrüstung und Bekleidung für tolle Rennrad-Touren im Herbst. Für alle, die in der kühlen bis kalten Jahreszeit ihr Rennrad nicht in die Ecke stellen oder noch nicht auf den Rollentrainer wechseln wollen.
Zweite Haut: So flexiblen und leichten Wetterschutz wie Westen bietet kein anderes Bekleidungsstück für Rennradfahrer. Denn braucht man die kompakte Windweste nicht, wandert sie in die Trikottasche. Deshalb sind sie perfekt für Herbst und Frühling, wo die Temperaturen stark schwanken. Gut: Der Rumpf wird gewärmt und die Achseln liegen frei. Für die Wintermonate gibt’s auch isolierte Modelle, für den Herbst reichen auch Winderstopper-Modelle wie die Gore Everyday Weste (99,95 Euro >> z.B. bei Rose derzeit reduziert erhältlich) oder die Endura Pakagilet (49,99 Euro >> z. B. bei Bike-Components reduziert).
Gegen den kühlen Kopf: Genau wie für eine Badekappe gilt auch für eine Helmmütze: Sieht komisch aus, dafür ist sie maximal funktionell. Die dünnen Unterziehhauben halten den kälteempfindlichen Kopf kuschelwarm, wenn kalte Luft im Herbst und Winter durch den Helm pfeift. Modelle mit winddichten Einsätzen sind noch wärmer. Wir empfehlen z. B. die Fahrrad-Helmmütze von Vaude. UVP: 21,95 Euro >> z.B. bei Amazon oder Rosebikes reduziert erhältlich.
Mittelding: Allwetter-Trikots werden immer beliebter. Sie lassen Regentropfen abperlen, ein leichtes Futter wärmt bei kühlen Herbst-Temperaturen. Sie sind geschnitten wie Radtrikots (nicht wie die Jacken), außen wasserabweisend imprägniert, und ohne Membran verdampft der Schweiß vergleichsweise schnell. Den Testsieg im TOUR-Vergleichstest holte das Allwetter-Trikot Castelli Tutto Nano RoS Jersey. UVP: 159,95 Euro
Fingerspitzengefühl: Nichts ist schlimmer als kalte Finger! Durch den Fahrtwind und die exponierte Position am Rennradlenker sind bei kühlen Temperaturen die Hände besonders gefährdet. Die meist schmerzhafte Folge: taube Finger. Zu den dicken Winterhandschuhen muss man deshalb aber im Herbst noch nicht greifen. Es genügen lange Rennrad-Handschuhe oder leicht isolierte Modelle wie z.B. die GripGrab Ride Windproof Midseason Handschuhe. UVP: 35 Euro >> bei Amazon reduziert erhältlich.
Die Windchill Bibtights von Endura ist gemacht, um eisigem Fahrtwind auf den Trainingstouren im Winter entgegenzuwirken. Sie ist mit einer winddichten Vorderseite ausgestattet. Die Rückseite der Beine sind isoliert und atmungsaktiv. So geben sie warme, feuchte Luft schnell nach außen. So bleibt man auf dem Rad warm und trocken und kühlt nicht unangenehm aus. Reflektoren an den Beinabschlüssen verbessern die Sichtbarkeit, im Dunkeln oder in der Dämmerung. UVP: 159,95 >> z. B. bei Bergzeit reduziert erhältlich.
Zehenwärmer: Steif gefrorene Zehen sind in der nasskalten Zeit für so manchen der Grund, die Rennrad-Tour zu beenden oder gar nicht erst aufs Rad zu steigen. Gefütterte Überschuhe, die Wind und Wasser zuverlässig draußen halten, schaffen Abhilfe. Mit Überschuhen kann man im Herbst meist noch auf spezielle Winterschuhe verzichten. Manche nutzen die Schuhüberzieher auch im Winter. Z.B. die soliden Gripgrab Ride Waterproof, UVP: 45 Euro >> z. B. bei Rose reduziert erhältlich.
Sperrbezirk: Wenn es draußen kälter wird, dienen Funktionsunterhemden als zusätzliche Isolationsschicht und wärmen unterm Rennrad-Trikot oder der Jacke den Träger. Da vor allem der Fahrtwind den Piloten auskühlt, sollte man auf winddichte Klamotten in einer Bekleidungsschicht setzen. An wärmeren Herbsttagen kann man Trikots beispielsweise mit einem Windstopper-Langarm-Unterhemd kombinieren, wie beispielsweise dem Craft Active Extreme X Wind. So kann man auf eine dicke Jacke oder Windweste verzichten. UVP: 89,95 Euro >> z. B. bei Rose aktuell reduziert erhältlich.
Wandlungskünstler: Softshell-Jacken schützen Rennradler im Herbst und Winter gegen Kälte und Nässe. Fast kein Hersteller macht das seit Jahren so überzeugend mit seinen Produkten wie Gore. Die sportlich geschnittene Phantom-Jacke schützt dank der Infinium-Membran zuverlässig gegen Wind und Wasser und trägt sich angenehm. Doch der Clou sind die Reißverschlüsse an den Ärmeln. Dadurch wird die Jacke mit zwei Handgriffen zur Weste. Perfekt für den Herbst, wo man teils bei einstelligen Temperaturen losfährt und sich in der Mittagssonne ausziehen muss. UVP: 199,95 Euro >> z. B. bei Rose günstiger erhältlich.
Zehenwärmer: Merino-Mischgewebe hält warm, stinkt nicht und liegt angenehm auf der Haut. Mit den Castelli-Radsocken kann man im Herbst noch auf die dicken Wintersocken verzichten. UVP: 19,95 Euro >> z.B. bei Bobshop erhältlich.
Pflegeeinheit: Bei feuchten Bedingungen verschleißt der Antrieb schneller. Spezielle Fahrradreiniger helfen bei der Wäsche des Rennrads und lösen den Schmutz. Nachdem der Schmutz vom Rad runtergespült ist, sollte man unbedingt die Kette reinigen und pflegen, z. B. mit einem speziellen Kettenschmiermittel für feuchte Bedingungen. Dafür gibt’s von Muc-Off ein Pflegeset, das auch ein Kriechöl enthält, mit dem man bewegliche Teile am Rennrad vor Korrosion schützen kann. UVP: 23,99 Euro >> z.B. bei Rose derzeit reduziert erhältlich.
Spritzschutz: Rennrad-Schutzbleche zur Schnellmontage sind im Nu montiert, passen fast an jedes Rennrad-Modell und schützen Hintern, Beine und Gesicht zuverlässig vor aufgewirbeltem Wasser. Dazu wiegt das SKS Raceblade Pro-Set weniger als 400 Gramm. Es eignet sich bei Reifen bis 25 Millimeter Breite. UVP: 39,99 Euro >> z.B. bei Rosebikes aktuell günstiger.
Auf der Rolle: Der Tacx Neo 2T Smart T2875 Rollentrainer von Garmin bietet ein realistisches Indoor-Trainingserlebnis mit Funktionen wie Road Feel und dynamischer Trägheit. Der Rollentrainer ermöglicht die Nutzung verschiedener Trainingsapps und ist mit den meisten Hinterachsen kompatibel. Er arbeitet geräuscharm, was ihn geeignet für Mietwohnungen macht. Der Motor wurde leistungsstärker gestaltet, um höhere Widerstände zu ermöglichen. Eine Kalibrierung vor dem Training ist nicht erforderlich. Der Rollentrainer bietet eine verbesserte Pedaltritt-Analyse. UVP: 1299 Euro >> bei Bike-Components reduziert erhältlich.
Leuchtmittel: Im Herbst kommt man selbst bei kurzen Feierabendrunden schnell in die Dämmerung. Mit einer kompakten Akku-Beleuchtung am Rennrad kommt man auch dann noch sicher nach Hause. Der Sigma Aura 100 Scheinwerfer und das Sigma Blaze Rücklicht besitzen fünf Modi und genügend Leuchtkraft, wie unser Test in TOUR 10/22 gezeigt hat. Dort hat das Sigma-Beleuchtungsset Bestnoten geholt. Das Testfazit: Scheinwerfer und Rücklicht mit informativer und präziser Akkuanzeige. Kombischaltung für beide Lichter möglich und das Rücklicht besitzt eine Bremslichtfunktion. UVP: 116,95 Euro >> z.B. bei Amazon oder Rosebikes günstiger erhältlich.