Test – Bike-Shorts für den SommerDie kannst du kaufen!

Dimitri Lehner

 · 20.07.2025

Test – Bike-Shorts für den Sommer: Die kannst du kaufen!Foto: Laurin Lehner
Drei Shorts für den Sommer im Check
Drei Bike-Shorts fürs Trailriding von Ion, Fox und YT im Test. Wir sind sie ausgiebig gefahren und können sie euch empfehlen. Hier erfahrt ihr, welche Shorts wo punkten.

Bikeshorts – was kann man da groß falsch machen? Wir sagen: eine Menge! Falscher Schnitt, falsche Länge, falscher Stoff, dämliche Features, fehlende Features... und schon verwandelt sich der Ride zur raschelnden, ziependen, beengten, verrutschten Nerv-Session. Das will niemand, daher wollen wir euch vor einem Fehlkauf bewahren.

Die Test-Hosen

Die Knackpunkte

1. Stoff/Material

Der Stoff aus dem die Short geschneidert ist darf nicht zu schwer sein. Gerade für Trailrides will man einen Stoff, der die Oberschenkel umschmeichelt, die Bewegung nicht einschränkt, gut belüftet und möglichst leise ist, sprich: nichts darf rascheln. Gerade ist Elastan angesagt, um den Stoff den nötigen Stretch zu verpassen. Doch übertreibt der Hersteller mit dem Elastan-Anteil, stellt sich ein unangenehmes Gummi-Gefühl ein – als wäre man in einen Luftballon geschlüpft.

2. Schnitt/Länge

Leger sollte der Schnitt sein. Nicht zu weit, nicht zu eng. Die Surfer machen es vor, daher ähneln moderne Bike-Shorts den Boardshorts der Wellenreiter. Früher trug man die Boardshorts länger. Mindestens 22, oft sogar 24 Inch. Heute diktierte die Mode, dass es wieder kürzer sein soll. Nachteil bei den kürzeren Shorts (Fox, 19 Inch), dass ein Schlitz entsteht zwischen Short und Schoner.

3. Features

Verschluss: Fox war einer der ersten Hersteller, der seinen Shorts den praktischen Ratschenverschluss verpasste. Der lässt sich leicht bedienen und damit kann man den Umfang des Bunds beeinflussen. Wir sagen: sehr praktisch. Daher hat sich die Ratsche auch durchgesetzt und kommt bei allen drei Shorts (Ion, Fox, YT) zum Einsatz.

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Taschen: Mindestens eine oder besser zwei Taschen sind sinnvoll – für Handy und Schlüssel. Natürlich verschließbar per RV. Die Positionierung ist wichtig. Ist sie mehr seitlich (YT), dann spürt man das Handy beim Pedalieren überhaupt nicht. Ist sie mehr konventionell nach vorne orientiert wie Hosentaschen an einer Jeans, merkt man den Inhalt eher.

Belüftung: Gelaserte Perforierungen im Stoff (Belüftungslöcher) sollen die Short lustiger machen. Wir sagen: sinnvoll. Alles was kühlt und belüftet ist gut.

Fox Flexair: 99,99 Euro

19 Inch, Knie frei. Die neue Flexair von Fox.
Foto: Laurin Lehner

Die Serie „Flexair“ des US-Labels Fox umfasst die Allzweckwaffen, also Kleidung, die für Trailrides und den breitesten Einsatz im Mountainbiking gemacht ist. Für härtere Einsätze gibt es die Serien „Ranger“ und „Defend“. Natürlich beinhaltet jede Serie auch Shorts. Wir waren große Fans der Vorgängerserie Attack. Die Attack-Short besaß 22-Zoll-Hosenbeine aus einem leichten und dennoch robusten Stoff. Bei der Nachfolgemodell Flexair wurde auf 19 Inch verkürzt. Daran muss man sich erst gewöhnen, dafür bleiben die Knie frei. Doch sonst macht die Fox Flexair alles richtig. Schnitt, Stoff, Features – alles passt! Die Flexair scheint durch ihre solide Verarbeitung wie für die Ewigkeit gemacht. Das heißt: Es gibt keine Stretch-Neopren-Einsätze im Bund, wie es sie z. B. bei der Ion gibt, die mit der Zeit ausleiern könnten. Die robusten Reißverschlüsse in den Hosentaschen wirken langlebig. Auch mit dem Elastan-Anteil (9 %) im Stoff wurde nicht übertrieben, sodass sich der Stoff noch wie Stoff anfühlt und nicht wie Gummi. Die khakifarbene Short ist etwas anfälliger für Reifenspuren etc., es gibt die Hose aber auch in Braun oder Schwarz. Preis: 99,99 Euro >> z. B. hier reduziert erhältlich.

Fazit: Wir haben nichts zu bemängeln, außer die kurzen 19 Inch Beine, doch das ist Geschmacksache.

YT Trail Cordura Shorts: 79,90 Euro

Über die Performance-Wear von YT kann man nix Schlechtes sagen. Die Shorts sind sehr gut zum fairen Preis.
Foto: Laurin Lehner

Die Trail von YT ist aus Cordura geschneidert (86 % Cordura Nylon / 14 % Spandex), einem sehr zähen und doch leichten Stoff. Die Shorts trägt sich angenehm ohne zu rascheln – super. Ideal für alles von Graveltouren über Trailrides bis Park-Shredding (obwohl YT für Downhill-Missionen ein noch robusteres Modell im Programm hat). Die Nähte sind dreifach verstärkt, der Stoff mit einer wasserabweisende C6-Beschichtung versehen. Zusätzlich zum Ratschenverschluss lässt sich der Bund noch durch Klettverschlüsse auf beiden Seiten einstellen. Die RV-Taschen sind perfekt positioniert. Steckt das Handy drin, spürt man nix. Für den Notgroschen oder Schlüssel gibt es zentral hinten im Hosenbund eine dritte RV-Tasche, soll der Autoschlüssel oder die Euros nicht am Bein rumklimpern. Uns gefiel der etwas längere Schnitt (Knie bedeckt) – doch das ist individuell. Gibt’s in Schwarz und Steingrau. Preis: 79,90 Euro.

Fazit: Sehr gute Shorts mit sinnvollen Features. Wir sagen: Alles richtig gemacht.

Ion Shorts Ionic LT: 99,99 Euro

Nicht zu weit, nicht zu kurz: die Ion Ionic LT.
Foto: Laurin Lehner

Die Ion erinnert sehr an die Fox. Das ist nicht verkehrt, denn die Fox hat uns gefallen. Statt der 19-Inch-Beine der Fox, spendierte Ion seiner Shorts 22 Inch lange Beine. Sie reichen über Knie und Schoner ohne einen Spalt zu lassen. Ion verwendete wie die Konkurrenz Nylon-Gewebe, allerdings mit einem sehr hohen Elastan-Anteil von 14 Prozent. Das macht die Hose sehr dehnbar, manchen etwas zu dehnbar (Gummi-Gefühl), doch auch das ist Geschmacksache. Dafür ist die Bewegungsfreiheit hoch. Ein elastischer Bundeinsatz erzeugt eine gute Passform. All das Stretchgewebe erscheint sinnvoll, denn die Short ist etwas enger geschnitten. Auch hier: RV-Taschen auf beiden Seiten. Die Hose gibt es in Schwarz, Orange-braun und Khaki. Preis: 99,99 Euro >> z. B. bei Bergzeit oder Rosebikes reduziert erhältlich.

Fazit: Etwas enger geschnittene, sehr gute 22-Inch-Short mit hohem Stretch-Anteil.

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