Gerade im Hochsommer habe ich schon nach wenigen Kilometern auf dem Rad das Bedürfnis, mir die Hände zu waschen. Der Schweiß klebt zwischen Lenkerband und Hand und zwischen den Fingern. Einerseits ist da dann ein Ekelgefühl. Sicherheitsentscheidend ist aber auch der schwindende Grip an Brems-/Schalthebeln. Teilweise wird es rutschig für die Finger, besonders, wenn sich zum Schweiß auch noch Dreck hinzugesellt. Bremsen und Schalten wird dann schwierig.
Nach einigen Jahren, in denen ich versucht habe, zu lernen, den Ekel auszuhalten, habe ich Langfingerhandschuhe probiert. Und siehe da: Es war viel besser. Wer hätte das gedacht, da es in Handschuhen natürlich auch etwas wärmer ist. Aber das angenehme Gefühl, weil ich weder Schweiß noch Dreck an den Händen spüre, überwiegt gegenüber dem Zuwachs an Wärme. Und auch die Sicherheit an Bremse und Schaltung ist mit Handschuhen viel besser gegeben.
Binden habe ich nur am allerersten Tag meiner ersten Periode genutzt. Die fand ich sehr unangenehm. Tampons haben dieses lästige Bändchen, das beim Radfahren allein durch seine Existenz unangenehm sein kann. Zu allem Überfluss saugt es sich mit Flüssigkeit voll leitet sie nach außen. Je nach Stärke der Menstruation müssen Tampons relativ häufig gewechselt werden. Das heißt: Man muss immer jede Menge Ersatz mitschleppen und einen Ort zum Wechseln finden. Wenn es keine Toilette gibt, muss man das blutige Tampon irgendwie auf dem Rad mittransportieren. Die Menstruationstasse hingegen kann über Jahre wiederverwendet werden und braucht deutlich weniger Platz als die benötigte Anzahl an Tampons.
Praktisch ist auch, dass Menstruationstassen (z. B. Rubycup) und Menstruationsscheiben (z. B. Femdisc) mehr Menstruationsflüssigkeit aufnehmen als ein Tampon. Das heißt, ein Leeren ist weniger oft notwendig als ein Wechsel des Tampons. Eine Menstruationsscheibe lässt sich sogar leeren, wenn sie im Körper ist. Die Tasse muss dazu entnommen werden. Idealerweise wäscht man sich davor und danach die Hände. Wenn es kein fließendes Wasser gibt, tut es auch das Wasser aus der Trinkflasche oder ein Feuchttuch.
Für mich persönlich passt die Menstruationstasse am besten. Mit meiner Menstruationsscheibe komme ich nicht so gut klar und habe öfter das Gefühl, dass irgendwo etwas ausläuft.
Wie oft die Tasse oder Scheibe geleert werden muss, ist ganz unterschiedlich. Bei mir reicht einmal morgens und einmal abends, bei anderen ist es einmal alle paar Stunden.
Auch an Tagen im Zyklus mit vermehrtem Ausfluss ist die Menstruationstasse für mich ein Gamechanger, denn sie fängt das Sekret auf. So bleibt die Radhose sauber, was besonders bei langen Tagen im Sattel und noch mehr auf Bikepacking-Touren relevant ist. Man sollte aber nicht vergessen, die Tasse morgens und abends auszuspülen.
Die Gorewear Lupra 2.0 löst die Gore Endure Jacke ab, die meine treue Begleiterin auf Bikepacking-Touren aber auch im Alltag ist. Die Jacke hat eine Kapuze, die über den Helm passt. Mit Auf- und Absetzen der Kapuze lässt sich die Temperatur regeln und sie verhindert, dass Regen vom Kopf in den Nacken und weiter zum Rücken herunterläuft. Die neue Lupra ist mit der Gore-Tex ePE-Membran gefertigt, die PFAS-frei ist und laut Hersteller einen verringerten CO2-Fußabdruck hat. Funktionell betrachtet ist die neue Jacke spannend, weil sie über einen Zwei-Wege-Reißverschluss verfügt, der nochmal mehr Flexibilität und Temperaturregulation mitbringt.
Von Sitzproblemen können viele Radfahrerinnen und Radfahrer ein Lied singen. Mal ist es aufgeriebene Haut, mal Entzündete Haarfollikel und Pickel, das wächst sogar manchmal zu Furunkeln heran. Mein Hauptproblem war lange Zeit Druck weiter vorn, also im Vulvabereich. Nach ein paar Stunden im Sattel habe ich mir immer gewünscht, meine Radhose endlich ausziehen zu können. Ich habe es mit Bikefitting probiert, mit verschiedenen Sätteln, mit unterschiedlichen Hosen. Und irgendwann bin ich auf eine Hose gestoßen, mit der der Druck vorn nicht mehr so schlimm war. Ich konnte mein erstes Ultracycling-Rennen (840 Kilometer, 15.000 Höhenmeter, anspruchsvoller Gravel) meistern und die letzte Nacht sogar durchfahren. Was hatte ich geändert? Eine neue Hose, in der ich so gut saß wie nie zuvor. Mittlerweile habe ich verschiedene Hosen gefunden, in denen ich gut sitze. Wichtig ist für mich, dass das Polster relativ fest ist und dass es für mich richtig in die Hose genäht ist. Also nicht zu weit hinten. In Hosen ganz ohne Polster sitze ich auch sehr gut.
Zusätzlich wünsche ich mit für mein Smartphone oder eine Action-Cam oder eine Cargo-Tasche, die mehr und mehr Hosen mitbringen.
Schweiß, Salz, Staub und Dreck sammeln sich in der Radhose. Das kann mit der Zeit unhygienisch sein und auch zu Sitzproblemen führen. Meine Taktik auf Bikepacking-Touren ist daher, erstens zwei Hosen einpacken und zweitens immer Mal im Hotel oder auf einem Campingplatz übernachten, wo ich die Hose waschen kann. Dazu reicht ein Waschbecken und Seife. Ein Handtuch zum Auswringen ist ideal.
Die Hose und andere Wäsche kommt ins Waschbecken. Warmes Wasser und Seife oder Rei in der Tube kommen hinzu. Dann wird alles ordentlich durchgedrückt. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Dreck aus einer Radhose kommt, die man gerade einmal einen Tag getragen hat.
Nach dem Waschen muss das Seifen-Dreckwasser-Gemisch aus der Hose raus. Dazu wringe ich sie grob aus und spüle sie mehrfach in neuem Wasser.
Damit die Hose und der ganze Rest der Kleidung über Nacht möglichst gut trocknet, empfiehlt es sich Energie in das Auswringen zu stecken. Als erstes wird die Kleidung über dem Waschbecken so gut es geht ausgedrückt. Danach breite ich ein Handtuch aus, worauf ich die Kleidung platziere. Nun wird die Kleidung in das Handtuch eingeschlagen und dann alles zusammengerollt. Das Handtuch, ein Baumwollhandtuch im Hotel ist ideal, wird so fest es geht zu einer dicken Wurst zusammengerollt.
Oft stelle ich mich dazu auf die eine Seite der Handtuchwurst und drehe mit beiden Händen am anderen Ende. Das Handtuch nimmt das Wasser aus der Kleidung auf und verhindert, dass die Nähte und das Material stark beansprucht werden. Meist ist meine Kleidung am nächsten Tag wieder trocken und einsatzbereit.
Ist die Radhose über Nacht nicht ganz getrocknet, kann sie auf der Arschrakete in der Sonne weiter trocknen. Falls denn die Sonne scheint.