Mountainbiken und Handschuhe, das gehört für mich zusammen wie Burger und Pommes oder am Bike schrauben und Musik hören – das eine bedingt das andere. Warum manche Mountainbiker ohne Handschuhe auf die Trails starten, kann ich nicht nachvollziehen. Ist das so ein Style-Ding, das ich nicht verstehe? Soll das cool sein? Oder mutig? Nach dem Motto: Meine Hände brauchen keinen Schutz? Wir erklären, welche Funktion Fahrradhandschuhe erfüllen, worauf man beim Kauf achten sollte und haben sieben aktuelle Modelle getestet.
Klar, an heißen Sommertagen können Handschuhe schon mal nerven, doch selbst dann erfüllen sie ja eine nicht ganz unwichtige Funktion: Sie verhindern, dass die schwitzigen Hände am Lenker rutschen. Denn Griffe oder Bremshebel können noch so grippy sein, mit feuchten Pfoten wird das Handling schnell zur Rutschpartie.
Ein guter Mountainbike-Handschuh sollte für mich ein paar grundlegend<e Funktionen erfüllen. Klar, als allererstes muss er optimal sitzen – daher ist eine Anprobe eigentlich unumgänglich. Wer einmal seinen Lieblingshandschuh gefunden hat, bleibt nicht ohne Grund häufig bei diesem Modell. Wichtig ist, dass die Finger passgenau sitzen, sonst leidet das Schalt- und Bremsgefühl.
Die Handfläche ist Geschmacksache. Ich bevorzuge dünnes Kunstleder für einen maximal direkten Kontakt zum Lenker. Modelle mit Gelpolster oder zusätzlichem Padding an der Innenseite verschlechtern für meinen Begriff das Handling, können allerdings bei Problemen mit Druckstellen oder Taubheitsgefühlen eine Hilfe sein.
Toll ist, wenn der Handschuh leicht an die Griffhaltung der Hände vorgeformt ist, diesen Luxus bieten in der Regel aber nur Hersteller wirklich hochwertiger Handschuhe wie Roeckl beispielsweise. Zusammen mit einem ausreichend flexiblen Obermaterial reduziert das Spannung beim Griff um den Lenker und verhindert, dass die Hände schnell ermüden.
Ein Klettverschluss kann beim Einstieg in den Handschuh helfen und den Sitz am Handgelenk verbessern, ist aber kein Muss. Ganz im Gegensatz zu Touchscreeen-kompatiblen Fingerkuppen sowie einer Gummierung an Schalt- und Bremsfingern. Gegen laufende Nasen oder Spritzer auf der Sonnenbrille hilft ein Wischdaumen aus weichem Frottee – für mich ebenfalls Pflicht.
Wer besonder sensible Hände hat, sollte schon bei der Anprobe darauf, achten, dass die Fingerkuppen keine kratzenden Nähte aufweisen. Je länger die Tour dauert, desto unangenehmer werden selbst solche Kleinigkeiten und am Ende möchte man dann nur noch ein: Den Handschuh schnellstmöglich ausziehen – und das ist ja nicht Sinn und Zweck der Übung!