Mit dem Nokken hat 45Nrth einen Handschuh im Programm, der bis an den Gefrierpunkt wärme spenden soll. Dafür setzen die Winterhandschuhe auf eine klassische Softshell-Außenseite, die den Fahrtwind zu 100 Prozent abblocken soll. Innen im Handschuh sorgt Merino-Futter für zusätzlich Wärme. Der Nokken verfügt über ein ausreichend langes Bündchen, das auch noch die Handgelenke bedeckt, allerdings ohne Klettverschluss auskommen muss. Die Handfläche besteht aus weichem AX-Suede, einem synthetischen Leder, das viel Grip und ein direktes Gefühl am Lenker vermitteln soll. Daumen und Zeigefinger sind zum einen Touchscreen-kompatibel, zum anderen mit Silikon-Streifen beklebt, sodass auch Grip an Schalt- und Bremshebeln vorhanden ist. Ein großer weicher Besatz hält die Nase trocken oder die Brille sauber. Reflexmaterial gibt es nicht, dafür ein Silikon-Band am Bündchen, das beim Anziehen helfen soll.
Auch wenn die DWR-Imprägnierung des Nokken nur mäßig funktioniert, dauert es eine Zeit, bis leichter Regen im Inneren ankommt. Das dicke Außenmaterial bietet also einen gewissen Schutz. Wird es aber richtig nass, kann es unangenehm im Nokken werden, die flauschige Außenhaut ist nämlich recht saugstark und nimmt viel Feuchtigkeit auf. Ist es auch noch richtig kalt draußen, kann das für die Hände unangenehm werden. Für Regentage ist der 45Nrth also nicht die richtige Wahl. Er fühlt sich eher bei Temperaturen bis an die Null-Grad-Grenze und bei Sonnenschein wohl. Auch wenn sich der Nokken dick anfühlt, das Merinofutter wärmt eher mäßig. Zudem wurde bei unseren Testfahrten überraschenderweise der Zeigefinger kalt.
Beim Reinschlüpfen beweisen die 45Nrth Winterhandschuhe, dass es nicht unbedingt einen Klettverschluss braucht, um leicht in den Handschuh zu kommen. Das Neopren-Bündchen ist flexibel und passt sich gut ans Handgelenk an. Innen ist der Nokken flauschig weich gefüttert und trägt sich dadurch sehr komfortabel. Beim Griff um den Lenker entstehen keine Falten an der Innenhand. Allerdings sind die Nähte an den Fingerspitzen recht wulstig und während der Fahrt deutlich zu spüren. Auch beim Schalten und Bremsen stören die dicken Fingerenden etwas. Es kommt kein wirklich direktes Griffgefühl auf. Ansonsten sitzt der Handschuh aber gut und passgenau, ist leicht vorgeformt, wodurch er sich ohne groß zu spannen trägt.
Mit dem Nokken liefern die Kaltwetterexperten aus Minnesota einen komfortablen Handschuh für Temperaturen bis zum Gefrierpunkt. Trotz des weichen Merino-Futters an der Innenhand gibt der Nokken ein direktes Griffgefühl. Schalt- und Bremsfinger sowie die Handfläche sind schön griffig, auf dem Trail stören letztlich nur die etwas wulstigen Nähte an den Fingern. Touchscreen-Finger, Nasenputzfläche und das lange Neoprenbündchen sind weitere sinnvolle Details. Das Softshell-Material ist leicht wasserabweisend, die Verarbeitung gibt keinen Grund zur Kritik.