Jörg Spaniol
· 28.08.2019
Funktions-Shirts arbeiten versteckt unter Regenjacken und Thermo-Trikots. Im Herbst und Winter sind sie unentbehrlich. Wir haben die modernsten Shirts bis zu 100 Euro in Labor und Praxis getestet.
Ganz vorne an der Pipette hängt der Tropfen der Erkenntnis. Ein Tropfen Wasser, bereit, auf ein dunkelblaues Stückchen Stoff zu fallen. Es ist die Innenseite eines Funktions-Shirts. Plitsch! Zehn Sekunden, nachdem der Tropfen ins Textil gesickert ist, ist er verschwunden. Kein dunkler Fleck innen, der prüfende Fingerrücken spürt kaum Feuchtigkeit. Den Stoff umdrehen, und siehe da: ein großer, dunkler Fleck verrät, wohin das kühle Nass verschwunden ist.
Innen trocken, außen nass – ganz ähnlich wie mit dem Tropfen im Labor gehen moderne Funktions-Shirts auch mit dem Schweiß um, den wir im Sattel vergießen: Sogenannte "zweiflächige" Gestricke sind innen grober als auf der Außenseite. Dadurch entsteht eine Kapillarwirkung, ein Sog von innen nach außen, und – schwupps! – ist der Biker wohltemperiert, statt im eigenen Saft erst zu garen, dann zu frieren. Es sind Tricks wie dieser, mit denen sich Biker leicht überzeugen lassen, sich hautnah in Spezialklamotten zu hüllen. Verdunstungskühlung bei Vollgas, trockene Wärme im Standgas – ein derart geregeltes Feuchtigkeits-Management trägt spürbar dazu bei, die Körpertemperatur konstant, die Leistungsfähigkeit hoch und die Erkältung fernzuhalten.
Die Wirkprinzipien der Funktionskleidung sind seit Jahrzehnten bekannt, doch die Entwicklung steht nicht still. Sichtbarster Fortschritt der vergangenen Jahre ist die praktisch nahtlose Kleidung aus Hightech-Strickmaschinen, hochelastisch und eng anliegend wie auflackiert. Faltenfreier Vollkontakt soll den Bikerbody perfekt klimatisieren. Ein häufiges Folgeproblem des intimen Zusammenspiels von Kunststoff und Körper ist strenger Zersetzungsgeruch, wenn Bakterien den Schweiß zerlegen.
Den kompletten Vergleichstest inkl. aller Technischer Daten, Messwerte und der Notenübersicht finden Sie in BIKE 12/2018. Die gesamte Digital-Ausgabe können Sie in der BIKE-App (iTunes und Google Play) lesen oder die Print-Ausgabe im DK-Shop nachbestellen – solange der Vorrat reicht:
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