Einfach draußen sein, dem Alltag entfliehen, im Hier und Jetzt leben: Mountainbiker kennen das Gefühl und kommen diesem ohnehin begeistert nach. Den Schlafsack nach der Tour unter freiem Himmel auszurollen, war bisher aber nur verwegenen Abenteurern vorbehalten.
Dabei ist die Idee alt, doch unter dem neuen Namen "Bikepacking" erfährt die Outdoor-Bewegung per Mountainbike aktuell neuen Schwung. Wie das Mountainbike selbst, schwappte auch der Genre-Begriff aus den USA über den großen Teich nach Europa. Mit speziellen Taschensystemen und eigenen Abenteuer-Bikes versorgt die Industrie mittlerweile die Szene stetig mit neuer High-Tech-Ausrüstung.
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Das Unternehmen Abenteuer bedeutet aber auch einen Schritt zurück zu mehr Natürlichkeit. Das heißt auch beim Material Verzicht und Reduzierung auf das Nötigste. "Das ist das Schöne: Man braucht nicht viel. Jeder kann losziehen und mit seinem Bike Abenteuer erleben", weiß Extrem-Biker Gunnar Fehlau.

Frank Stefan Kimmel Gunnar Fehlau mit seinem Titan-Twentyniner der Firma Birota. „Mit 18-20 Kilo (ohne Geld, Handy, Essen und Trinken) Einsatzgewicht muss man rechnen“, sagt Fehlau. Sein Rad hat er so modifiziert, dass möglichst wenig kaputtgehen kann. Der Triathlon-Lenker entlastet die Handgelenke auf Rumpelpisten.
Nach oben gibt es auch beim Bikepacking (fast) keine Grenzen: Das Abenteuer beginnt vor der Haustür und bei der einfachen Übernachtung in der Schutzhütte. Weiter geht's über die Mehrtages-Etappentour mit Minimal-Gepäck bis hin zu den sogenannten Self-Support-Rennen und Expeditionsreisen in fernen Ländern – den Abenteuer-Grad des Erlebnisses bestimmt man selbst. Was bleibt, ist immer ein Schuss Ungewissheit. Aber ist das nicht das Spannende?