Vom Schlagen der Fensterläden wache ich auf. Tine sitzt bereits auf ihrem Bett und zerrt die Regenhose aus ihrem Rucksack. „Schneesturm“, brummelt sie und nickt zum Fenster hinüber. „Naa, des Pfunderer Joch könnt’s heit vergessn“, der Wirt des Pfitscherjoch-Hauses schüttelt den Kopf, als wir unsere Bikes in die eisige Kälte hinausstoßen. „Fahrt’s nach Sterzing nunter, da scheint d’Sunn und ...!“, schreit er uns noch hinterher. Den Rest verstehe ich nicht, weil unsere Regenjacken im Sturm wie ungetrimmte Segel knattern. Die Reifen schlingern durch 20 Zentimeter hohe Schneewehen. Der Wind schiebt, zerrt und schleudert uns den Schneegraupel wie Reißnägel ins Gesicht – die Finger an den Bremshebeln sind längst taub. Nach etwa 400 Höhenmetern wird der Schnee nass und sumpfig, dann durchsichtig, bis er schließlich in kleinen Bächen mit uns die Straße hinunter rinnt.
Wintereinbruch in den Alpen – Mitte September. Der Wetterbericht hatte Recht. Doch wir wollten unseren langgeplanten Trip nicht noch einmal verschieben: fünf Frauen über die Alpen. Vom Zillertal zum Gardasee mit 425 Kilo- und 14000 Höhenmetern in acht Tagen. Wir stellten die Route mit Hilfe der Traumtouren-Transalp-CD zusammen und forderten beim Autor per e-Mail die GPS-Daten an. Jetzt nur noch das handygroße Gerät an den Lenker klicken, anschalten und losfahren. Ich habe trotzdem noch die 20 Seiten Roadbook ausgedruckt und die Kompass-Karten in den Rucksack gestopft. Kein Fehler, wie sich herausstellen sollte.
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