Etappe 7: von Roncone nach Riva del Garda
Wer diese siebte Etappe in Angriff nimmt, dringt in zwei Welten ein: Die erste Hälfte wird bestimmt von verwunschenen Pfaden, auf denen sich selten Biker verirren. Der zweite Abschnitt führt über eine der populärsten Mountainbike-Strecken überhaupt. Aber der Reihe nach: Wer von Lardaro im Valle del Chiese zur Malga Ringia hinauf klettert und dann den Pfad zur Bocca Giumella vor sich aufgebockt sieht, wird hier nur wenige andere Biker treffen. Vielleicht weil der steile erste Anstieg hinter der Alm, den man hinauf schieben muss, abschreckt. Aber es kommt einem auch niemand bergab aus der anderen Richtung entgegen – das hier ist noch ein Geheimtipp-Revier, das sich eben noch nicht so herumgesprochen hat. Aber das Geschiebe von der Malga weiter hinauf lohnt sich, weil sie zu einem neun Kilometer langen Höhenweg führt, der sich am Kamm zwischen Chiesetal und Ledrotal dahin schlängelt. Der zwischen Panoramablicken in die Gardaseeberge wilde Trails präsentiert. Und mit dem „Sentiero dei Funamboli“, dem Seiltänzerpfad, einen handtuchbreiten Leckerbissen für Pfadfinder als krönenden Abschluss aus dem Hut zaubert.
Nach der Abfahrt ins Ledrotal geht es vom Passo Ampola hinauf zum Klassiker. Von hier führt die Straße lange und stetig hinauf zum Tremalzo-Pass . Bald öffnet sich der Wald und man kurbelt nur noch weiter hinein ins Panorama. Findet sich bald inmitten der schroffen Spitzen der Gardaseeberge wieder, die hier oben an der 2000-Meter-Marke kratzen. Wer später das Rifugio Garda, kurz unterhalb des Passes, erklommen hat, spürt, wie populär dieser Platz ist. Wenn sich die große Biker-Familie hier oben trifft, die mittlerweile auch mit Shuttles von Riva hier herauf gekommen ist. Die Schönheit der Natur, die einen jetzt umgibt, erklärt diesen Mythos auf Anhieb und hinterlässt keine Fragen, warum das hier oben so beliebt ist.
Die Abfahrt auf der alten Militärstraße vom Tremalzo zum Passo Nota ist zunächst ruppig. Hier ist auf losem Schotter etwas Konzentration gefragt. Später führt ein Höhenweg im Auf und Ab zum Passo Rocchetta und von 1000 Meter weiter unten linst der blaue Spiegel des Gardasee immer wieder herauf. Ein kurzer knackiger Trail führt hinab zur Malga Palaer und ein Forstweg nach Pregasina. Jetzt beginnt bald die Abfahrt auf der alten Ponale-Straße, die in den Fels über dem See gehauen wurde. Im permanentem See-Panorama reihen sich die Foto-Spots hinab nach Riva wie an einer Perlenkette auf. Ein Espresso in einer Bar im Hafen von Riva rundet diese einzigartige Tour stilgerecht ab.

Markus Greber Auf dem Kamm zwischen Chiesetal und Ledrotal warten einige Singletrail-Kilometer.
Hier kann man einkehren
Auf den ersten zwei Dritteln dieser Strecke gibt es keine Einkehrmöglichkeiten. Kurz vorm Tremalzo-Pass liegen aber dann das Rifugio Garibaldi und das Ristorante Garda am Weg. Das Hotel Panorama in Pregasina ist ein beliebtes Ausflugsziel für Biker, die von Riva hier hinauffahren. Ein Tipp ist ein Caffè oder ein Aperitif im neu eröffneten Ponale Alto Belvedere vorm Einstieg in den Panoramaweg (die „Ponale“) hinab nach Riva.
Abkürzungen/Varianten
Am Passo Ampola besteht die Möglichkeit, den Radweg durchs das Ledrotal zum Ledro-See zu nehmen und später etwas unterhalb von Pregasina wieder auf die Strecke zu kommen, die jetzt auf der Ponale-Straße bergab nach Riva führt. Am Passo Giovo kann man wie auf der 2018er BIKE-Transalp-Strecke links bergab nach Tiarno fahren (kurz sehr ruppig wenige Meter nach dem Pass). Dann verpasst man aber den Seiltänzer-Trail.

Markus Greber Die unbekannten Trails zu Beginn der Etappe sind ein schroffer Kontrast zum MTB-Klassiker Tremalzo am Ende.
Die Etappe als Kurztrip
In Riva del Garda gibt es eine Menge Shuttle-Services, die einen entweder nach der Tour zurück oder vor der Tour hin nach Roncone bringen. Alle Adressen unter gardatrentino.it/de/planen/mobilität-vor-ort
Marc Schneiders Tipp
Die 2021er Transalp-Strecke führt vom Passo Rocchetta hinab nach Pregasina nur oben über einen Trail, auf dem ersten Abschnitt bis zum Forstweg bei der Malga Palaer. Dann folgt die Strecke dem breiten, einfacheren Weg bis Pregasina. Wer Lust hat, kann aber auch weiter dem Trail folgen, der den Forstweg abkürzend von der Alm hinab führt.
Die 7. Etappe der BIKE Transalp 2021 von Roncone nach Riva del Garda: 68,49 Kilometer und 2564 Höhenmeter. Die GPS-Daten gibt's unter dem Artikel zum Download.
Wer Rennluft schnuppern will, kann bei der BIKE Transalp 2022 selbst dabei sein. Der Startschuss für die 24. Maxxis BIKE Transalp wird vom 3.-9. Juli 2022 fallen. Details zum Rennen und Anmeldung: www.bike-transalp.de
BIKE Transalp 2021: Route zum Nachfahren