Etappe 6: von Molveno nach Roncone
Auf der sechsten Etappe geht es im Uhrzeigersinn weiter herum um die Brenta. Jetzt auf dem Ziffernblatt circa von 4 bis 8 Uhr. Dabei umrundet man die südlichen Ausläufer des Massivs und hat dabei viel großen Fels im Blick. Im Schatten der grauen Wände fühlt man sich klein. Aber man darf sich auch überwältigen lassen von dieser eindrucksvollen Bergwelt. Schon der Uferweg am Lago di Molveno ist ein Leckerbissen für Landschafts-Fotografen: links der tükisfarbene See, rechts die steil aufragenden Felsen. Und auch wenn es bald zwischen Brenta und Sarca-Schlucht weiter in Richtung Süden geht, bleibt der Finger am Auslöser der Kamera nervös. Jetzt fällt die Sarca aber links durch die Schlucht steil ab und fließt bald ab dem Örtchen Sarche flach in den Gardasee. Die Strecke führt aber weiter am Rand des Bergmassivs entlang bis man bei Stenico an dessen südlichen Fuß angelangt ist. Jetzt zieht einen das Val d’Algone noch einmal nach Norden hinein in die Brenta und man nähert sich, wenn man sich in Richtung des oberen Ende des Tals hinaufkurbelt, ein letztes Mal den großen Felswänden. Von diesem Anblick darf man sich jetzt verabschieden, wenn es auf ruppigen Waldwegen und einem kniffligen Trail hinab geht ins Val Rendena. Das ist der fahrtechnische Höhepunkt dieser Etappe, der sich zum Glück im Wald versteckt, weil jetzt die Konzentration auf das Vorderrad gerichtet sein muss und Ablenkung durch Panoramablicke nur stören würden. Im Val Rendena angekommen ist der anspruchsvollste Abschnitt der Etappe vorbei. Bei Tione, dem Hauptort, versteckt sich das Valle del Chiese mit dem Ziel am Lago di Roncone jetzt nur noch hinter einem kleinen Sattel, der am Schluss dieser Etappe auf meist asphaltierten Nebenstraßen erklommen werden muss. Ein kurzer Trail spuckt einen dann genau am Ufer des kleinen Sees im oberen Chiesetal aus.

Markus Greber Startpunkt der vorletzten Etappe der BIKE Transalp-Route 2021: der Molvenosee.
Hier kann man einkehren
In Stenico findet man an der Haupt-Kreuzung bei der Kirche ein Café, eine Snackbar und einen kleinen Supermarkt. Im Val d’Algone, einem beliebten Ausflugsziel, reihen sich am Weg einige Gasthäuser auf. Zum Beispiel das Rifugio Ghedina, die Albergo Brenta oder die Malga Nambi . Wer nach der Abfahrt ins Val Rendena Hunger bekommt, muss im großen Hauptort Tione nach einem Lokal suchen. Am Ziel kann man den Tag in der Bar „Snoopy Lake“ am Ufer des Lago di Roncone ausklingen lassen.

Markus Greber Der Uferweg am Lago di Molveno versüßt den Einstieg in das sechste Teilstück.
Abkürzungen/Varianten
Von Stenico bis Tione kann man im Tal abkürzen, dann verpasst man aber den spektakulären Teil dieser Etappe. Als Variante bietet sich an, das Val d’Algone bis zu seinem Ende hinauf zu fahren. Dann erreicht man die Malga Movlina, einen der schönsten Panoramaplätze an der Brenta. Hier lohnt sich auch ein kurzer Abstecher zum Passo Bregn da l’Ors und zurück. Der Abstecher zur Malga bedeutet rund 200, bis zum Pass rund 300 Höhenmeter extra.

Robert Niedring Der Abstecher zum Passo Bregn da l’Ors ist eine lohnende Variante an diesem Tag.
Die Etappe als Kurztrip
Diese Etappe an einem Tag und zurück, dafür braucht es ein Taxi (z.B. (z.B. Fabio in Andalo ). Das gilt wiederum auch für alle, die für diese Strecke zwei Tage einplanen. Bei einem Zwei-Tages-Trip lohnt es sich, eine Übernachtung im Val d’Algone zu buchen, zum Beispiel im Rifugio Ghedina, im Albergo Brenta oder auf der Malga Nambi .
Etappe als Teil einer Rundtour
Wer diese Etappe in eine Rundtour einbauen will, muss die Brenta ganz umrunden. Wenn schon, denn schon! Dabei geht es weiter auf der Strecke der sechsten Etappe bis ins Val d’Algone. Dann aber nicht wie bei der 6. Etappe nach der Maga Stablei links bergab, sondern immer weiter bergauf und über die Malga Movlina zum Passo Bregn da l’Ors, hinab zum Lago di Val d’Agola, durch das Val d’Agola nach Madonna di Campiglio und durch das Val Meledrio wieder hinab ins Val di Sole bei Dimaro. (Varianten und GPS-Daten siehe auch unter: dolomitibrentabike.it/de ). Jetzt auf der Strecke der fünften Etappe (Pellizzano-Molveno) ganz um die Brenta rum.
Marc Schneiders Tipp
Die 200 Höhenmeter extra im Val d’Algone bis zur Malga Movlina muss man eigentlich investieren. Der Platz ist zu schön, um ihn links (oder genauer gesagt rechts) liegen zu lassen. Der Blick in die Brenta und die Adamello-Gruppe auf der anderen Talseite ist erhebend.
Die 6. Etappe der BIKE Transalp 2021 von Molveno nach Roncone: 69,17 Kilometer und 2159 Höhenmeter. Die GPS-Daten gibt's nach dem Rennen hier zum Download.
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BIKE Transalp 2021: Route zum Nachfahren