BIKE Supertrail Nr. 87Portail de Fully

Gitta Beimfohr

 · 18.10.2022

BIKE Supertrail Nr. 87: Portail de FullyFoto: Markus Greber

Sein Name klingt nach Bikepark, doch der Portail de Fully bringt von Natur aus alles mit, was einen BIKE Supertrail ausmacht: Mont Blanc-Panorama und eine Wegführung zu seinem Namensgeber, wie sie spektakulärer nicht sein könnte.

Schon der Berg an sich ist eine geologische Sensation: Unten steht der Grand Chavalard auf so hartem Granitgestein, dass selbst die Rhône im 90-Grad-Winkel um ihn herum fließen muss. Sein Gipfel dagegen baut sich aus porösem Dolomit-Gestein auf, was wiederum zu skurrilen Felsformationen führt. Und genau in diese spektakuläre Landschaft klettert dieser Trail hinauf, steuert auf seinen Namensgeber Portail de Fully (deutsch: Tor von Fully) zu, balanciert senkrechte Felswände entlang und schlägt sich am Ende in mehr als hundert Kehren wieder ins Tal hinunter. Das Ganze vor unglaublichem Mont Blanc-Panorama. Eine abenteuerliche Hochgebirgserfahrung für die man unbedingt Schwindelfreiheit mitbringen muss.

Okay, der Liftmann meint es wirklich ernst: In Dorénaz werden die Bikes unter der Gondel befestigt. An den Laufrädern. Da zieht man die Schnellspanner sicherheitshalber noch mal fest und schnappt sich alles, was abfallen könnte. Zum  Beispiel die Trinkflaschen.
Foto: Markus Greber

Abenteuerlich geht’s bereits in Dorénaz los mit der Gondelfahrt. Die Seilbahn transportiert Bikes, allerdings werden sie über Kopf an den Reifen aufgehängt – unter der Gondel. Daher sollte man nicht vergessen, die Trinkflaschen vorher abzunehmen! Wasser wird man während der Auffahrt nämlich noch dringend brauchen, denn nach 700 Höhenmetern ist Schluss mit der Bequemlichkeit. Ab Champex d’Alesse müssen noch 1200 Höhenmeter selbst gekurbelt werden. Erst ganz angenehm auf Asphaltkehren, dann auf Schotterweg bis zur Cabane du Sex Carro, wo man die Trinkflaschen besser noch mal auffüllt. Hinter der Hütte schiebt man ein Stück Almwiese hinauf, bis der weitere Weg wieder

erkennbar wird und diesem breiteren, steilen Pfad folgt man nun bergan ins einsame Hochgebirge. Die Steigungsprozente machen bald Mühe, das Panorama zur Seite lenkt aber immer mehr ab – einen Großteil der letzten 300 Höhenmeter wird man schieben müssen. Doch am höchsten Punkt überblickt man eine geologische Sensation: Der Gipfel des Granitbergs Grand Chavalard besteht aus Dolomitgestein! Das erklärt auch die Felsformation, auf die der Trail nun hinuntersteuert: ein Torbogen in weißem, porösem Gestein. Auf Französisch: Portail de Fully.

Die Tour zum BIKE Supertrail Portail de Fully

Insgesamt hat die Mountainbike-Tour im Schweizer Kanton Wallis folgende Daten zu bieten:

  • 39,3 Kilometer
  • 1494 Höhenmeter
  • 2186 Tiefenmeter

Die Seilbahn in Dorénaz hilft die ersten 700 Höhenmeter, die restlichen 1200 Höhenmeter muss man selbst kurbeln und im oberen Bereich teilweise schieben.

Der BIKE Supertrail Portail de Fully in der ÜbersichtskarteFoto: Thomas Gall
Der BIKE Supertrail Portail de Fully in der Übersichtskarte

Schwierigkeit des BIKE Supertrails am Grand Chavalard

Der MTB-Trail im oberen Bereich könnte fast schon als Flowtrail durchgehen - wenn diese extreme Ausgesetztheit nicht wäre. Später, im Wald unterhalb von Lousine, kippt der Trail steiler ins Tal und die unzähligen Spitzkehren folgen zum Teil nach gerade mal einer Radlänge aufeinander (S2).

Panorama? Was denn für ein Panorama?! Eigentlich war der Fotograf happy mit der spektakulären Wolkenbrandung. Was er nicht sehen konnte: Bei schönem Wetter blickt man an der Kante senkrecht ins 1700 Meter tiefer liegende Rhonetal und gegenüber ins komplette Mont Blanc-Massiv.Foto: Markus Greber
Panorama? Was denn für ein Panorama?! Eigentlich war der Fotograf happy mit der spektakulären Wolkenbrandung. Was er nicht sehen konnte: Bei schönem Wetter blickt man an der Kante senkrecht ins 1700 Meter tiefer liegende Rhonetal und gegenüber ins komplette Mont Blanc-Massiv.

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