Magere Hühner verschwinden gackernd im Unterholz, als wir aus einer schmalen Biegung des Trails herausgeschossen kommen. Der stundenlange Anstieg liegt hinter uns und langsam entspannen sich meine Beinmuskeln wieder. Auf alten Pflastersteinstraßen haben wir Antigua und die umliegenden Höfe und Felder hinter uns gelassen und sind aufgestiegen in die Bergnebelwälder, die Guatemalas ehemalige Kolonialhauptstadt umgeben. Unser Führer, Matt Hartell, nennt diesen Trail “Cielo Grande”, den “großen Himmel”.

Cielo Grande („weiter Himmel“) heißt dieser Trail.

Der Lago Atitlan
Wir halten an und saugen den Blick über die raue Vulkanlandschaft in uns ein. Sie scheint genau dieses Zusammenspiel aus Schönheit und Tragödie zu verkörpern, das Guatemala ausmacht. Über dreißig Jahre lang hielt ein Bürgerkrieg das Land im Würgegriff: Linksgerichtete Guerillas kämpften gegen die rechtsgerichtete Regierung. Die arme Landbevölkerung wurde von den “revolutionären” Guerillas genauso brutal terrorisiert wie von den regierungstreuen Todesschwadronen. Im Dezember 1996 schlossen die Kriegsparteien endlich Frieden, das Land kam zur Ruhe – und der Weg wurde frei für Mountainbike- Pioniere wie Matt Hartell, die das Hinterland für sich entdecken: geheimnisvolle Landschaften mit unendlichen Trails und kaum von Touristen heimgesuchten kulturellen Schätzen.
Den ganzen Artikel über den Mountainbike-Trip nach Guatemala finden Sie als PDF-Download unten.

Abwechslung: Im Lago Atitlan konnte sich auch Autor Andrew Findlay (links) den Staub der Maya- Trails von der Haut waschen.
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