Biker, die das Oberengadin genießen wollen, brauchen Kondition, Fahrtechnik und Biss. Die Touren starten bereits auf 1800 Metern und klettern deutlich weiter hinauf. Und: Hier ist nach wenigen Höhenmetern Schluss mit fein geschotterten Almwegen. Im Hochgebirge wird die Luft dünn, die Pfade sind schmal und ruppig, und immer wieder muss das Bike geschoben oder getragen werden. Aber verdammt noch mal: Es lohnt sich. Kein Anstieg, ohne dass wieder irgendwo ein Gletscher aufblitzt. Felsen glitzern in der Sonne grünlich, rötlich, braun oder graublau. Gletscherwasser tosen in Kaskaden von den Felswänden, und der Bernina-Bach sprudelt so jungfräulich vom Pass herunter, dass man sich sofort reinstürzen möchte – wenn er nicht so eisig kalt wäre. Das Highlight der Tour ins Val da Fain ist der Pfad zur Forcola di Livigno, der sich an steile Bergflanken klammert. Eine Hand greift den Bike-Rahmen, die andere sucht ein paar spärliche Grasbüschel im Fels. Immer bemüht, nicht in den Abgrund zu schauen, geht’s im Tippelschritt um die bauchigen Bergflanken. Diese Tour ist eben etwas für Unerschrockene, doch etwas Abenteuerlust rentiert sich.
Tourdaten: 43,73 km, 1374 Hm, 4 h 20 min
ALPENGUIDE: Schweiz: Savognin, Schaftobel
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