Gerade noch hat der Schotter unter den Stollen unserer Reifen geknirscht; nun sind es die Gummisohlen von drei Paar Schuhen, welche dem Boden sanfte Mahlgeräusche abringen. Über den Wanderweg 513 stapfen wir gemächlich bergwärts, via Rauchkogelscharte dem Gamskarkogel entgegen. Unsere Räder warten derweilen bei der Grubhütte auf der Rastötzenalm. Sie haben uns die steile Auffahrt von Bad Hofgastein über die Annakapelle zur "Wechselstation" versüßt. Vor allem aber werden sie uns später den Rückweg deutlich verkürzen.

Erwin Haiden Für den Kaiserschmarrn auf der Gamskarkogelhütte erklimmt man gerne den mit 2467 Metern höchsten Grasberg Europas.
Es soll Leute geben, die einzig wegen der legendären Sonnenauf- und untergänge auf den mit 2467 Metern höchsten Grasberg Europas wandern. Wieder andere zieht es in erster Linie wegen des Kaiserschmarrns auf den Gamskarkogel. In der gleichnamigen Hütte, schon seit 1828 spektakulär an des Berges äußerste Kante geschmiegt, wird dessen Herstellung sogar im "höchsten Workshop der Alpen" gelehrt, seine Verkostung damit zur Ehrensache. Vielen ist außerdem die besondere Flora und Fauna der in allen Grünschattierungen schimmernden Bergflanken ein Anreiz: Almrausch, Gämsen, Steinadler und sogar das geschützte Edelweiß sind hier heimisch.
Auch und vor allem jedoch ist "der Kogel", wie die Einheimischen den zwischen Gasteiner- und Großarltal gelegenen Gipfel liebevoll nennen, für seine umwerfende Aussicht berühmt. Die Eisriesen der Hohen Tauern, das Steinerne Meer, den Dachstein uvm. im Blick, stehen denn auch wir staunend auf seinem Rücken und genießen das Panorama. Vergessen die anfängliche Schinderei über fast 1000 Höhenmeter am Mountainbike, verwunden die anschließenden eineinhalb Stunden Aufstieg.

Gastein Tourismus,Boom Creative Lab Die Gamskarkogelhütte ist nebst Panorama und Sonnenauf- bzw. untergängen auch für ihren Kaiserschmarrn bekannt.
Es dauert eine ganze Weile, bis wir uns losreißen und zum Abstieg aufraffen können. Zurück auf der Rastötzenalm, steht die Sonne schon tief und sind die Beine schwer. Mountainbikes sei Dank, bleibt trotzdem Zeit für eine zweite Einkehr. Brettljause mit Bauernbutter und Verhackertem auf den einfachen Bänken der Almterrasse hoch überm Gasteinertal – das haben wir uns verdient!
Tourdaten & Infos
Bike: 1006 hm / 15 km / höchster Punkt: 1728 m / Asphalt und Forststraße
Hike: 700 hm / ca. 2,5 h / höchster Punkt: 2467 m / gut gepflegter Wanderweg
Einkehrtipps: Annenkaffee (1075 m), Rastötzenalm mit Grußberghütten / Grubhofhütte/Planitzen-hütte (1740 m), Gamskarkogelhütte (2467 m)
GPS-Daten:
www.gastein.com
Salzburgerland | Bikezeit 2018