Sie ist der weibliche Michael Ballack. Immer wenn ich sie sehe, prangt auf ihrem Rücken die 13, trägt sie die Kapitänsbinde und jagt einem Ball hinterher. Nur heute nicht: Vor mir steht Marion Rodewald, Feldhockey-Spielerin der deutschen Nationalmannschaft, Goldmedaillen-Gewinnerin der Olympischen Spiele 2004. Komischerweise hatte ich sie mir mit Schläger in der Hand vorgestellt. Aber was sollte sie damit schon, hier, am Fuße des Kahlen Astens? Die weißen Kniestrümpfe hat sie gegen Bike-Söckchen getauscht und die weite Hockey-Shorts gegen eine enge Lycra. Darunter zeichnen sich durchtrainierte Beine ab. Radler-Beine, irgendwie. Ja, für die Grundlagenkondition, lässt sich Marion entlocken, trainiere sie viel auf dem Rennrad. Aber auch auf dem Mountainbike. Und die Berge hier im Hochsauerland seien ihr Hausrevier. Strahlendes Siegerlächeln.
Das kann ja heiter werden. Ich hatte mich auf ein paar entspannte Mittelgebirgsrunden rund um Winterberg eingestellt. Aber wenn ich mich recht erinnere, hatte Marion am Telefon schon erklärt, sie wolle uns ein paar schöne Touren mit reichlich Höhenmetern zeigen. Naja, was eine Hockey-Spielerin auf dem Bike halt so für anspruchsvoll hält, dachte ich. Und überhaupt: Mittelgebirge, pah! An der baumlosen Kuppe des Kahlen Astens machen wir zum ersten Mal Halt. Mein Puls rast wie eine Herde Schweine auf der Flucht. Marion hat uns zum Warmfahren gleich auf den höchsten Gipfel des Sauerlandes gescheucht. Ich nutze die Aussicht aus 842 Meter Höhe zum heimlichen Bauch-Atmen...
Diese Touren finden Sie im PDF-Download: (2 Euro Gebühr)
1. Kahler Asten (35,53 km, 1050 hm, 3 h 00 min.)
2. Bergsee-Tour (28,76 km, 800 hm, 2 h 30 min.)
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