TROUBLE SHOOTING
Nicht immer arbeitet das Fahrwerk so, wie man es sich vorstellt. Hier die häufigsten Probleme und ihre Lösungen:
■ Das Symptom: Die Gabel oder der Dämpfer schlagen häufig durch.
■ Die Ursache: Federhärte/Luftdruck oder die Druckstufendämpfung sind zu gering.
■ Die Lösung: Der erste Schritt ist, über den Sag zu überprüfen, ob die Federhärte richtig eingestellt ist. Stimmt die, kann man eventuell die Druckstufendämpfung erhöhen oder die Progression durch Einsetzen von Volumen-Spacern optimieren. Ein Erhöhen des Luftdrucks hilft auch, verschlechtert aber das Ansprechverhalten und reduziert oft den nutzbaren Federweg.
■ Das Symptom: Das Fahrwerk ist wenig komfortabel, bietet wenig Traktion, und der Federweg wird nicht ganz ausgenutzt.
■ Die Ursache: Die Federungs- oder Dämpfungseinstellungen sind zu straff, oder es ist zu viel Reibung im System (zum Beispiel durch Verschmutzung in den Lagern).
■ Die Lösung: Hier muss man die Ursachen einzeln abklären. Die Federungs-/Dämpfungseinstellungen kann man nach den genannten Schritten überprüfen. Um Verschmutzungen in der Gabel oder in den Lagern zu erkennen, hilft nur die Demontage – oder gleich ein Service.
■ Das Symptom: Das Fahrwerk fühlt sich vor allem in Kurven oder gröberen Trails schwammig an.
■ Die Ursache: Die Zug- bzw. Druckstufe oder die Federhärte sind zu weich eingestellt. Auch möglich: Im System hat sich Lagerspiel entwickelt.
■ Die Lösung: Lagerspiel in den Laufrädern und dem Hinterbau erkennt man leicht durch seitliches Drücken am eingebauten Laufrad. Die korrekte Federungseinstellung kann man über den Sag kontrollieren. Die Dämpfungseinstellung wie vorher gezeigt nachjustieren.

Canyon Factory Enduro Team
■ Das Symptom: Das Fahrwerk spricht auf einzelne Schläge gut an, verhärtet sich aber bei schnellen Schlägen.
■ Die Ursache: Die Zugstufendämpfung ist zu straff eingestellt, weswegen Dämpfer und Gabel nicht schnell genug wieder ausfahren können.
■ Die Lösung: Verringern Sie schrittweise die Zugstufendämpfung, bis das Fahrwerk auch auf Wurzel-Trails und Schotterpisten noch Komfort generiert, ohne dass es dabei beginnt, unangenehm zu wippen oder unruhig zu werden.
■ Das Symptom: Das Fahrwerk lässt sich auch mit viel Sorgfalt nicht optimal auf das Fahrergewicht einstellen.
■ Die Ursache: Bei besonders leichten Fahrer/-innen (unter 60 kg) und besonders schweren Fahrern (über 125 kg) stoßen die Federelemente in ihrer Werksabstimmung an ihre Grenzen.
■ Die Lösung: Hier hilft nur, den Hersteller des Bikes oder der Federelemente zu Rate zu ziehen und ein optimiertes Dämpfungs-Tune zu ordern. Manchmal auch hilfreich: ein Custom-Tuning durchführen lassen.
■ Das Symptom: Das Fahrwerk neigt im Wiegetritt oder auch bei normalem Bergauffahren zu störendem Wippen.
■ Die Ursache: Die Low-Speed-Zugstufe oder -Druckstufe ist zu weich eingestellt.
■ Die Lösung Eventuell besitzt Ihr Bike eine zuschaltbare Plattformdämpfung. Schalten Sie diese zu. Besser? Reicht das nicht, kann man bei manchen Gabeln und Dämpfern separat davon die Plattformstärke bzw. die Low-Speed-Druckstufe erhöhen. Auch eine härtere Zugstufe wirkt beruhigend, hat aber den Nachteil, dass sich das Fahrwerk zu schnell verhärtet.
■ Das Symptom: Die Gabel bzw. der Dämpfer arbeiten nicht immer gleichmäßig.
■ Die Ursache: Verunreinigungen durch Fremdpartikel oder interne Abnutzung/Korrosion verhindern das einwandfreie Arbeiten der Federelemente.
■ Die Lösung: Hier ist ganz klar ein sofortiger Service angesagt, ansonsten drohen ernsthafte Schäden und noch höhere Reparaturkosten. Ausnahme: Nach sehr langen Downhills kann es in sogenannten "offenen Systemen" zur Vermischung von Luft und Dämpfungsöl kommen. Dann reicht meist schon eine kurze Pause.

Privatfoto
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