Es war die Katastrophe auf Raten. Voller Euphorie bestellten zahlreiche Leser, häufig aufgrund guter Testergebnisse, Bikes der Firma Fat. Was anfangs weder wir in der Redaktion, noch die Kunden ahnten: Fat stand vor dem Aus! E-Mails beantwortete die Firma plötzlich nur noch spärlich. Bei Kunden, die ein Rad bekamen, passten oft weder Rahmengröße noch Ausstattung; dennoch konnten sie sich glücklicher schätzen als die Besteller, die nie ein Rad erhielten. Sie finanzierten mit ihrem Ersparten lediglich die Insolvenz der Pleitiers.
Trotz solcher Horrorgeschichten steigen die Umsätze im Online-Handel unaufhaltsam: Laut einer Studie von GFK gaben die Deutschen im Jahr 2009 15,5 Milliarden Euro im Internet aus, 14 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Steigend sind auch die Umsätze im Bike-Online-Handel. Einige Firmen geben sich große Mühe, die Kundschaft bei Laune zu halten. Information ist Trumpf: Wer ein Bike bestellt, möchte wissen, wann es kommt und ob sich etwas verzögert. Ärgerlich wird es, wenn e-Mails nicht beantwortet werden oder die Hotline unerreichbar bleibt. Natürlich ist niemand gefeit davor, bei einer Firma zu landen, die in finanzielle Schieflage geraten ist. Doch wer sich frühzeitig über den Händler informiert, kann sich unter Umständen viel Frust und finanziellen Schaden ersparen. Beim Blick in einschlägige Internet-Foren und Chats wird schnell klar, ob ein Hersteller schnell liefert oder ob er seine Kunden im Dunklen tappen lässt.
Ein wichtiges Sicherheitskriterium für den E-Commerce ist in jedem Fall der Kauf bei namhaften Herstellern; bei Firmen, die sich bereits viele Jahre auf dem Markt halten – Garantien gibt es trotzdem nicht. Wer sich nicht sicher ist, sollte auf bewährte Zahlungsverfahren zurückgreifen. Ideal, wenn der Verkäufer die Lieferung auf Rechnung im Angebot hat. Wenn im Lieferpaket dann die Rechnung zusammen mit den bestellten Artikeln liegt, ist das Risiko gleich Null. Allerdings bietet von den Anbietern in unserer Übersicht nur der Rose Versand diese Zahlungsmethode. Ebenfalls relativ sicher ist die Bezahlung per Nachnahme bei der Paket-Anlieferung. Sie kostet Aufpreis und, was die wenigsten wissen, es ist dem Käufer nicht gestattet, das Paket vor der Bezahlung zu öffnen. Was drin ist, bleibt also bis zur Bezahlung verborgen – aber immerhin ist schon mal ein Paket angekommen.
Ist die Entscheidung zum Online-Kauf erst einmal gefallen, steht der Biker schnell vor einem weiteren Problem: Wie komme ich zu einem Rad, das genau zu meinen Vorstellungen passt? Auch in diesem Punkt hat der Online-Handel nicht geschlafen. Fast alles kann der Käufer online auf den Seiten der namhaften Hersteller recherchieren. Wer etwa auf der Seite von Canyon landet, kann sich mit dem hauseigenen Bike-Finder in wenigen Klicks die Modelle anzeigen lassen, die seinen Bedürfnissen am nächsten kommen. Mit dem “Perfect Position System” gelangt man schließlich zur korrekten Rahmengröße. Auf anderen Hersteller-Seiten sind diese Tools weniger aufwändig. Zielführend sind sie aber doch. Um eines kommt der Online-Shopper nicht herum: selber messen. Hier sollten Sie auf keinen Fall schlampern. Von diesen Werten hängt ab, ob Sie ein Traum-Bike oder ein orthopädisches Folterinstrument bestellen. Viel Aufwand, der aber Geld spart: Alle diese Punkte sind Service-Leistungen, die im Shop Zeit und Geld kosten – und die der Versenderkunde selber erbringen muss.
FAZIT: Die Zeiten, in denen sich Versender darauf beschränkten, billige Taiwan-Rohrsätze mit hochwertiger Ausstattung an den Mann zu bringen, sind vorbei. Wer sich via Internet bei namhaften Herstellern ein Bike kauft oder zusammenstellt, bekommt gutes Material zum günstigen Preis. Vorteile hat, wer genau weiß, was er möchte. Vor unseriösen Geschäftemachern ist man natürlich niemals sicher. Die seriösen Anbieter haben auch ohne breit gefächertes Shop-System clevere Wege gefunden, den Kunden ihre Bikes schmackhaft zu machen. Platzhirsche wie Canyon, Rose und Co wollen sich noch lange am Markt halten und das klappt nur mit zufriedenen Käufern.
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