BIKE-Empfehlung Fullys 20 - 26 Zoll
Die richtige Rahmengröße: Bei den meisten Herstellern gibt die Überstandshöhe oder die Körpergröße den Ausschlag, ab wann ein Kind das Bike fahren kann. Dr. Alexander Friedl hält die Größe jedoch für überbewertet: "Kein Kind springt beidbeinig von den Pedalen nach vorne auf das Oberrohr, sondern kippt zur Seite weg. Je eher ein Kind auf größere, besser rollende Laufräder wechseln kann, desto besser."
Zu breit? Der Q-Faktor beschreibt, wie weit die Kurbelarme voneinander entfernt sind. Manche Hersteller machen es sich leicht und nehmen einfach den Q-Faktor einer Erwachsenenkurbel. So können günstige Standardtretlager verbaut werden. Bei Kindern stehen dann jedoch die Füße zu weit auseinander, das kann schmerzhaft für die Knie werden.
Bikes, die mitwachsen:
Ein mitwachsender Rahmen, der sich beispielsweise von 24-Zoll- auf 26-Zoll-Laufräder umrüsten lässt, macht gerade bei den teuren Fullys Sinn. Dann lohnt sich nämlich nicht nur die meist deutlich größere Investition, sondern auch noch eventuelle Tuning-Maßnahmen, die das hohe Gewicht der Kinder-Fullys etwas relativieren.

Sebastian Tegtmeier, Gründer von Supurb Bicycles
Sebastian Tegtmeier, Gründer von Supurb Bicycles: Aus eigener Erfahrung würde ich sagen, dass ein gefederter Hinterbau erst mit deutlich über 60 Prozent Abfahrts-Anteil nötig wird und nur im Downhill- oder Bikepark-Einsatz Sinn macht. Vorher ersetzen möglichst breite Reifen
die Federung am Heck recht effektiv.
Commencal Supreme 20
1699 Euro / 11,1 Kilo / 20-Zoll-Laufräder / Singlespeed-Antrieb / Tektro-Scheibenbremse / Ride Alpha-Federgabel mit 120 mm

Commencal Supreme 20
Rock ’n’ Roll! Ihr Kind ist nicht zu bremsen und schlägt mit Fünf schon Saltos in der Hüpfburg? Dann wird es Zeit für eines der kleinsten Kinder-Fullys am Markt. Das Supreme 20 geht ab einer Größe von 1,15 Metern und ist mit einem kompletten Luftfahrwerk für die ersten Stunts im Bikepark bestens gerüstet. Die Ride-Alpha-Gabel mit ihren 120 Millimetern Federweg wurde von Commençal eigens für die Kinder-Bike-Serie entwickelt. Der 66 Grad flache Lenkwinkel vermittelt viel Fahrstabilität, und die 2,35 Zoll breiten Schlappen halten den Nachwuchs auf Kurs. Dank Singlespeed-Antrieb bleibt die Kette zuverlässig auf dem Kettenblatt – wer lieber schalten möchte, kann aber problemlos nachrüsten.
Mondraker Factory 24
–
BIKE-TIPP: Wächst mit
1999 Euro / 11,4 Kilo / 24- oder 26-Zoll-Laufräder / 1x10-Sram-GX-Schaltung / Shimano MT 500-Scheibenbremse / Rockshox-Fahrwerk

Mondraker Factory 24
Das Factory 24 ist eine Investition in die Zukunft. Es lässt sich nicht nur mit 24-, sondern auch mit 26-Zoll-Laufrädern aufbauen. Zusätzlich kann der Hub der Federgabel von 80 auf 100 Millimeter verlängert werden. Die Geometrie orientiert sich am großen Bruder, dem Factor in 27,5 Zoll mit Fast-Forward-Geometrie. Sämtliche Geometriedaten wurden jedoch an Fahrern mit einer Größe zwischen 135 und 155 Zentimetern angepasst und die Federung auf ein Gewicht von etwa 28 Kilo optimiert. Das perfekte Trailbike für den Nachwuchs also. Die Ausstattung mit 1x10-Antrieb und hydraulischen Shimano-Scheibenbremsen kann sich ebenfalls sehen lassen.
Propain Yuma –
BIKE-TIPP: Park
1799 Euro / 12,3 Kilo / 24-Zoll-Laufräder / 1x11-Sram-GX-Schaltung / Formula-Cura-Scheibenbremse / 140 Millimeter Federweg

Propain Yuma
Anlieger, Drops und rumpelige Abfahrten. Hier fühlt sich das Yuma besonders wohl. Mit 140 Millimetern Federweg und Downhill-lastiger Geometrie ist es das perfekte Spielzeug für lange Tage im Bikepark. Der Rahmen ist für Kids ab einer Größe von 1,25 Metern ausgelegt. Besonders viel Hirnschmalz haben die Entwickler bei Propain dabei in den Hinterbau gesteckt. Der soll auch bei geringem Fahrergewicht sensibel ansprechen und viel Federweg freigeben. Die Ausstattung ist solide und mit großen Bremsscheiben dem Einsatzbereich entsprechend gewählt. Über das sogenannte "Grown Up"-Kit lässt sich das Yuma auf 26 Zoll umrüsten und macht so auch noch deutlich größeren Kindern Spaß.
Rocky Mountain Reaper
–
BIKE-TIPP: Wächst mit
Ab 2000 Euro / 12,2 Kilo / 24- oder 26-Zoll-Laufräder / Shimano-Scheibenbremse / Rockshox- oder Suntour-Gabel

Rocky Mountain Reaper
Noch so ein Bike, das mitwächst: Das Reaper von Rocky Mountain wird in zwei Modellvarianten angeboten, die jedoch auf einem identischen Rahmen basieren. Der ist so konzipiert, dass er sowohl mit 24- als auch mit 26-Zoll-Laufrädern gefahren werden kann. Der Rahmen bietet jeweils 130 Millimeter Federweg am Heck und lässt sich über das Ride-9-System am Dämpfer verstellen. Vorne federt wahlweise eine Suntour Epixon oder eine Rockshox Reba mit jeweils 120 Millimetern Federweg. Mit einem Lenkwinkel von 64,3 Grad in der flachsten Einstellung geht das Reaper schon stark in Richtung Freeride. Da muss sich Papa ranhalten, sonst ist der Nachwuchs längst hinter dem nächsten Anlieger verschwunden.
Trailcraft Maxwell 24
2999 Dollar / 12 Kilo / 24-Zoll-Laufräder T / 1x11-Shimano-XT-Schaltung / Shimano XT-Scheibenbremse / RST Sniper-Gabel 100 mm
Fast 2500 Euro für ein Kinder-Bike? Das ist wirklich eine Hausnummer. Dafür bekommt Ihr Nachwuchs aber auch ein
außerordentlich durchdachtes Trailbike. Die RST-Snyper-Gabel mit 100 Millimetern Federweg ist speziell für den Einsatz an Kinder-Bikes entwickelt worden. Die Züge laufen versteckt durch den Rahmen, und auch eine intern angesteuerte Teleskopstütze kann nachgerüstet werden. Der Vorbau wiegt nur 85 Gramm, der Carbon-Lenker 160, und sogar an Tuning-Bremsscheiben von Ashima wurde gedacht. Vervollständigt wird die hochwertige Ausstattung durch eine komplette XT-Gruppe und leichte Stans Crest MK3-Felgen mit 24 Speichen. Die Trailcraft-Kurbeln können mit einem 26er-Blatt geordert werden.

Trailcraft Maxwell 24
Vpace Moritz 26 – BIKE-TIPP: Gewicht
Ca. 2000 Euro / 10,8 Kilo / 26-Zoll-Laufräder / Sram GX1-Schaltung / Magura MT4-Scheibenbremse / VPace-Laufräder mit 1520 Gramm

Vpace Moritz 26
Die junge Marke vom Bodensee hat sich das 29er-Konzept auf die Fahnen geschrieben. Mit gut 120 Millimetern Federweg soll das 26-Zoll-Bike Kindern ab 135 Zentimetern Körpergröße und rund 25 Kilo ausgewachsene Geländeausflüge erlauben. Dabei soll das Gewicht am Ende bei erstaunlich leichten 10,8 Kilo hängen bleiben. Der Rahmen ist mit Steckachsen an Vorder- und Hinterrad ausgestattet und verfügt über einen 66 Grad flachen Lenkwinkel. Das Bike soll ab Februar 2018 ausgeliefert werden. VPace wird verschiedene Ausstattungsvarianten mit Fox- oder Suntour-Fahrwerk und mit oder ohne Teleskopstütze anbieten. Geschaltet wird mit Srams GX1, wahlweise mit elf oder zwöf Gängen.
Diesen Artikel bzw. die gesamte Ausgabe BIKE 3/2018 können Sie in der BIKE-App (iTunes und Google Play) lesen oder die Ausgabe im DK-Shop nachbestellen:
Lesen im Apple App Store
Lesen im Google Play Store
Bestellen im DK-Shop
In einigen unserer Auftritte verwenden wir sogenannte Affiliate Links. Diese sind mit Sternchen (*) gekennzeichnet. Wenn Sie auf so einen Affiliate-Link klicken und über diesen Link einkaufen, erhalten wir von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter (wie z.B. Rose oder Amazon) eine Provision. Für Sie verändert sich der Preis dadurch nicht.
-
1
-
2
-
3
-
4
Lesen Sie das BIKE Magazin. Einfach digital in der BIKE-App (iTunes und Google Play) oder bestellen Sie es im Shop als Abo oder Einzelheft:


