LAUFRÄDER: American Classic – FLEXIBEL SEIN
Neupreis lt. Hersteller um 900 Euro
Die Suche nach einem Second-Hand-Laufradsatz fürs Bike ist eine komplexe Aufgabe – eine Gratwanderung zwischen Flexibilität und den spezifischen Anforderungen.
Wer auf genau eine Marke oder sogar ein Produkt fixiert ist, braucht eine Engelsgeduld oder sehr viel Glück, um genau dieses Objekt der Begierde auf dem Gebrauchtmarkt zu finden. Wer sich dagegen mit einer allgemeinen Definition, etwa "29er-Laufradsatz für CC" auf die Suche macht, wird auf den großen Online-Marktplätzen von der Angebotsflut, die einem virtuell entgegenschwappt, fast schon erschlagen. Erst mit der Eingrenzung nach den notwendigen Standards (Laufradformat, Achstypen, Bremsscheibenfestigung, Freilauftypus) und dem zur Verfügung stehenden Budget kann man die Fülle der Offerten auf ein halbwegs vernünftiges Maß reduzieren.
Leider fehlt es hier vielen Verkaufsportalen an sinnvollen und eindeutigen Suchmasken. Deswegen ist allein schon die Recherche nicht selten ein wahrer Zeitfresser. Hat man dann endlich etwas Passendes gefunden, ist es ratsam, die Optionen genauer unter die Lupe zu nehmen. Wegen der oft fehlenden Angaben in privaten Anzeigen, muss man nicht selten gezielt nachfragen, um den Wert überhaupt einschätzen zu können. Auf diesem Weg lassen sich zwar durchaus echte Schnäppchen machen, aber was man im Anschaffungspreis spart, wurde vorher oft in Form von Rechercheaufwand investiert. Da stellt sich so manchem die Frage, ob man nicht doch lieber seine Anforderungen etwas herunterschraubt und auf einen neuen Laufradsatz setzt. Zudem bekommt man dann ein Produkt mit voller Herstellergarantie und Gewährleistung.
FAZIT: An sich ist der Gebrauchtkauf von Laufrädern eine sinnvolle Sache, aber die extreme Fülle an Angeboten und der leider sehr große zeitliche Suchaufwand verderben einem schnell den Spaß daran. Außerdem: Ein gewisses Restrisiko bleibt bei tragenden Teilen wie Laufrädern immer. Vom Gebrauchtkauf von Carbon-Laufrädern rät der Experte ab (siehe rechts oben).
ALTERNATIV-TIPP: Muss es unbedingt das aktuellste Modell sein? Oft werden nach technisch wenig relevanten Modellwechseln (zum Teil nur optisch) die Vorgängermodelle zur Auslaufware degradiert – sie sind damit besonders günstig zu haben. Wer hier smart shoppt, kann viel Geld sparen.
WORAUF SIE BEIM GEBRAUCHT-KAUF ACHTEN SOLLTEN:
● Auch bei den Laurädern gibt es ein paar Maße zu beachten. Dazu gehört zuallererst das Laufradformat (26", 27,5", 29er und jüngst auch Plus). Die gängigen Achsmaße (Schnellspanner oder eines der diversen Steckachssysteme), der Freilauftyp (Shimano oder Sram XD) und auch die Art der Rotorbefestigung (6-Loch oder Centerlock) lassen sich oft tauschen oder per Adapter anpassen. Die Teile sind aber nicht immer inklusive. Zwischen Boost und den anderen Standards gibt es kaum praktikable Umrüstlösungen.
● Vor dem Kauf die Naben auf ihren Leichtlauf und Lagerspiel sowie die Felgen auf ihren Rundlauf und Dellen oder Macken überprüfen. Auch eine gleichmäßige Speichenspannung ist wichtig. Speichenlöcher und das Felgenbett auf Risse überprüfen.
Stefan Huber, Second Hand Sports, München: "Wir verkaufen MTB-Komponenten jeder Art. Bei den Laufrädern reicht das Sortiment von Enve mit Chris-King-Naben bis hin zu No-Name aus dem Supermarktrad."
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