Mountainbikes als Kapitalanlage? Schaut man sich in Klassikforen im Netz um, scheinen immer mehr Biker Gefallen an dem Gedanken zu finden – wegen der geringen Zinsen, oder weil es gerade hipp ist. Eingefleischte Sammler setzen bereits seit Anfang der 1990er-Jahre auf Kult-Bikes. Meist aus Liebe zum Bike, doch oft auch in der Hoffnung auf eine starke Wertsteigerung. "Wirklich absehen lässt sich die Nachfrage von Klassik-Bikes aber nur schwer", weiß Sammler Marco Dreher. Dennoch: In manchen Klassikforen werden aktuell alte, nahezu unbrauchbare Reifen angeboten, deren Wert sich über die Jahre vervierfacht hat. Solche Beispiele gibt es allerdings an der Börse auch. Auch hier gilt: Risiko bleibt immer. Wer in den 90er-Jahren Telefonkarten gesammelt hat, weiß, wovon die Rede ist.



INTERVIEW MIT SAMMLER MARCO DREHER
Macht es Sinn, alte Bikes als Kapitalanlage zu kaufen?
Als Investment gibt es bestimmt vielversprechendere und sicherere Anlagen. Man muss sich auskennen und wissen, was gefragt ist – nur so klappt das. Bei anderen Investments ist das allerdings ähnlich.
Welche Bikes gelten als besonders gefragt?
Einzelstücke sind optimal. Am besten ist es, wenn damit historische Siege eingefahren wurden. Doch die sind rar. Im Wert steigen grundsätzlich Bikes ab 1984 bis Mitte der 90er-Jahre. Zum Beispiel ein Klein Adroit Mc1. Sind die Räder ungefahren, bekommt man heute ungefähr den damaligen D-Mark-Ladenpreis in Euro.
Das ist nicht gerade eine top Rendite.
Dafür gibt es auch Beispiele, doch die sind selten. Mit Komponenten kann man mehr Gewinn machen als mit Kompletträdern. Da gibt es Beispiele von Kurbeln und Reifen mit bis zu 400 Prozent Wertsteigerung.
Wie vorhersehbar ist die Nachfrage in Zukunft?
Gar nicht. Die Modelleisenbahnen der Firma Märklin galten lange als sicheres Investment. Nun fängt die Sammlergeneration an wegzusterben – mit der Folge, dass die Nachfrage sinkt. So kann es auch uns Bikern ergehen.

Marco Dreher, Sammler
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