Herren:
Häufige Führungswechsel und eine konstante Spitzengruppe prägten das Cross-Country-Rennen der Herren in Windham. Bereits in der zweiten Runde konnten sich Julien Absalon, Nino Schurter und die Flückiger-Brüder vom Rest des Feldes absetzen. Manuel Fumic führte die Verfolgergruppe an, startete aber keinen Angriff. "Ich hatte Bedenken, dass vorne wieder angezogen wird und ich dann alleine zwischen den Gruppen gefangen bin. Das hätte zu viele Körner gekostet" sagte er nach dem Rennen.
Trotzdem steigerte er sein Tempo so, dass sich eine zweite Vierergruppe bildete. Gegen Ende konnte Daniel McConnell das Tempo Fumics noch überbieten und arbeitete sich bis in die Spitzengruppe vor, während Mathias Flückiger leicht zurückfiel. So landete Fumic knapp neben dem Podium, während Nino Schurter das Duell an der Spitze für sich entscheiden konnte und einen weiteren Worldcup Sieg einfuhr.
Julien Absalon wurde Zweiter und geht mit komfortablen 210 Punkten Vorsprung auf Schurter ins letzte Rennen der Saison. Er betonte, auf Sicherheit gefahren zu sein: "Ein Defekt wäre in dieser Hinsicht (auf das letzte Rennen) ein Desaster gewesen. So gehe ich jetzt mit 210 Punkten Vorsprund nach Meribel und brauche nur ein normales Rennen." Platz 32 würde dem Franzosen beim nächsten Rennen ausreichen, um sich den Gesamtsieg zu sichern. Ein Platz auf dem Gesamttreppchen ist auch für Manuel Fumic noch möglich. Der Kirchheimer liegt momentan auf dem fünften Platz der Gesamtwertung.
Damen:
Nachdem Sabine Spitz mit hohem Tempo auf den ersten zwei Kilometern das Rennen der Damen anführte, musste sie notgedrungen den ersten Platz an Catherine Pendrel übergeben, die mit Jolanda Neff im Schlepptau an ihr vorbeizog. Ihr hohes Anfangstempo wurde ihr zum Verhängnis und sie fiel immer weiter zurück.
Dafür konnte sich Adelheid Morath immer weiter nach vorne arbeiten, während die ersten Plätze weiterhin konstant blieben. Doch offensichtlich war das Tempo der Führenden zu hoch für die Deutsche Meisterin. Ihr Magen rebellierte, sie konnte keine Gels mehr zu sich nehmen. In der Folge kämpfte sie mit einem zu niedrigen Blutzuckerspiegel und fiel zurück. Zufrieden sei sie aber trotzdem, sagte sie hinterher: "Ohne Gel ging eben nichts mehr, aber bis dahin war ich super drauf".
Deutlich euphorischer war Jolanda Neff im Ziel. Sie konnte es zunächst gar nicht fassen, da sie eigentlich den zweiten Rang gebraucht hätte. Doch durch die Umstände und die Ergebnisse der anderen Fahrerinnen genügte ihr auch der vierte Platz, um die Meisterschaft vorzeitig für sich zu entscheiden. Damit ist Jolanda Neff schon im vorletzten Rennen der Saison Weltmeisterin und gleichzeitig die jüngste Siegerin, die es je gegeben hat. Mit ihren 21 Jahren könnte sie sogar noch ohne Probleme in der U23-Klasse mitfahren.
Downhill:
Die Strecke in Windham, auf der sich am vergangenen Wochenende die Downhiller die Sekunden um die Ohren schlugen, war wieder extrem schwierig. Im oberen Teil dominierten Steinfelder und Flow-Sections, eng stehende Bäume erlaubten absolut keinen Raum für Fehler. Das untere Drittel der Strecke war eine reine Highspeed-Section mit riesigen Sprüngen. Über 70 km/h erreichten die Männer in diesem Abschnitt.

Victor Lucas Troy Brosnan ist auf den zweiten Platz in der Gesamtwertung zurückgefallen. Chancen auf den Sieg hat er aber trotzdem noch.
Letztenendes konnte sich bei den Männern Josh Bryceland gegen seine Konkurrenten durchsetzen. Aaron Gwin und Troy Brosnan folgten auf den Rängen zwei und drei innerhalb von zwei Sekunden. Auch im Gesamtranking liegen die ersten Drei – Troy Brosnan, Josh Bryceland und Samuel Blenkinsop – nur gut 80 Punkte auseinander. Das letzte Rennen der Saison wird die Entscheidung liefern.
Die schnellste Frau des Tages war Emmelin Ragot. Rachel Atherton und Tracey Hannah folgten mit drei und sieben Sekunden Abstand. Ähnlich gering ist auch bei den Damen der Abstand an der Spitze. Wir sind gespannt.