Enrico Guala, Mitglied des EWS-Orga-Teams, brachte es auf den Punkt: "Ich habe bereits 1994 angefangen, in Finale Ligure zu arbeiten, aber dieses Wochenende war eines der intensivsten und emotionalsten, dass ich je erlebt habe. Fabien Barel hat mit seiner guten Laune alle angesteckt." Ein würdiger Abschluss also, für eine würdige Rennserie.
Knapp gewonnen ist auch gewonnen
Richtig spannend wurde es dabei noch einmal bei den Frauen. Mit nur 80 Punkten Vorsprung auf ihre Verfolgerin, Anne-Caroline Chausson, ging Tracey Mosley ins Rennen. Nur ein erster oder zweiter Platz würden ihr den Sieg sichern. Doch Anne-Caroline Chausson gewann souverän eine Stage nach der anderen, während Tracey Mosley und Cecile Ravanel um den zweiten Platz kämpften. Am Ende wurde das Rennen der Damen erst auf Stage sechs entschieden, wo sich Tracey Mosley gegen Cecile Ravanel durchsetzen konnte.

Matt Wragg,Enduro World Series Anne Caroline Chausson konnte souverän den Tagessieg einfahren.
"Wenn nach einem Jahr harter Arbeit die Entscheidung vor der letzten Stage im letzten Rennen noch immer nicht gefallen ist, bedeutet das natürlich eine Menge Druck. Letztes Jahr war es für mich eine kleine Überraschung, die Serie zu gewinnen, dieses Jahr hat es beinahe noch mehr Spaß gemacht. In jedem Rennen habe ich mit Anne-Caroline um den Sieg gekämpft, und jedes Mal haben wir das Level ein bisschen angehoben", sagte Tracey Mosley hinterher.

Matt Wragg,Enduro World Series Tracey Mosley durfte sich über den Gesamtsieg freuen, nachdem sie Cecile Ravanel in Finale Ligure hinter sich lassen konnte.
Fabien Barel: ein überzeugendes Comeback
Bei den Männern war die Ausgangslage vor dem Rennen eine vollkommen andere. Jared Graves hatte die gesamte Serie über konstant gute Platzierungen errungen und viele Punkte geholt. So hätte ihm statt dem zweiten Platz in Finale Ligure sogar ein 23. Platz zum Seriensieg gereicht. Nächstes Jahr wird man ihn also an der Nummer Eins erkennen.
Überraschend überzeugen konnte in Finale Ligure aber vor allem Fabien Barel. Der Franzose war im zweiten Rennen der Serie, in Chile, schwer gestürzt, und hatte sich den Rücken gebrochen. Nach langer Reha-Phase darf er nun endlich wieder auf dem Bike angreifen und holte sich bei seinem ersten Rennen gleich den ersten Platz mit ganzen acht Sekunden Vorsprung auf Seriensieger Jared Graves. Damit hat wohl nicht einmal er selbst gerechnet. Herzlichen Glückwunsch!

Matt Wragg,Enduro World Series Fabien Barel sorgte für die Überraschung des Tages. Wer hätte denn damit gerechnet, dass er gleich in seinem ersten Rennen nach seinem Rückenbruch den Tagessieg in der EWS holen würde?
Fabien Barel ist damit nicht der einzige, der ein gelungenes Comeback im Endurosport vorweisen kann. Auch Jérôme Clementz konnte nach langer Verletzungspause gleich bei seinem ersten Rennen, der prestigeträchtigen Ischgl Overmountain Challenge im September, einen Sieg einfahren. Wir sind also gespannt, was die nächste Saison im Endurosport bringen wird. Kann Graves seine dominante Position gegen Barel oder Clementz weiterhin halten? Wir werden sehen.
Den Pokal in der Markenwertung errang dieses Jahr das omnipräsente Trek Factory Enduro Race Team. Kein Wunder, wenn man neben zahlreichen anderen auch die Seriensiegerin Tracey Moseley zu seinen Fahrern zählen darf.

Matt Wragg,Enduro World Series Fabien Barel feierte ausgelassen seinen Sieg. Und steckte mit seiner euphorischen Stimmung alle beim EWS Finale an.
Und hier schon mal die Termine der Enduro World Series 2015
28.03. EWS #1 - Rotorua, Neuseeland – Crankworx
23.-24.05. EWS #2 - County Wicklow, Irland – Emerald Enduro
30.-31.05. EWS #3 - Tweed Valley, Schottland - TweedLove
18.-19.07. EWS #4 - Samoens, Frankreich – Tribe Events
01.-02.08. EWS #5 - Crested Butte, USA – Big Mountain Enduro
08.-09.08. EWS #6 - Whistler, Kanada – Crankworx
26.-27.09. EWS #7 - Zona Zero Ainsa-Sobrarbe, Spanien – Enduro Festival Zona Zero
03.-04.10. EWS #8 - Finale Ligure, Italien – Superenduro