
Ludwig Döhl Bundestrainer Peter Schaupp spricht vor dem Start mit Antonia Daubermann, hinten Theresia Schwenk.
Fünf Runden standen für die U23 Damen beim MTB-Worldcup in Albstadt auf der Programm. Vom Start weg setzte sich die WC-Gesamtführende Courtney Kate (USA) zusammen mit Chiara Teocchi (ITA) mit einem kleinem Vorsprung an die Spitze. Die deutsche Theresia Schwenk (Jahrgang 1995) katapultierte sich in der Startrunde von Startplatz 62 auf Rang 17. Hannah Grobert, die jüngere Schwester von Helen Grobert, startete von Position sieben, wurde aber schon in der ersten Runde nach hinten durchgereicht. Die Deutsche Meisterin Sofia Wiedenroth erwischte keinen guten Start und reihte sich gleich zu Beginn im Mittelfeld um Rang 27 ein. Doch dann zündete sie den Turbo. „Am Ende der Startrunde und in der folgenden Runde habe ich nur überholt. Das war wie auf der Autobahn“, sagte die Rotwild-AMG-Fahrerin im Ziel. Antonia Daubermann, die ihre Debütsaison in der U23-Klasse fährt, folgte knapp hinter Wiedenroth, obwohl sie von Position 58 – also fast vom Ende des Feldes – gestartet war.

Ludwig Döhl Das U23-Damenfeld auf der Startrunde. Die neue Streckenführung soll Stau im ersten Trail vermeiden.

Ludwig Döhl Anfangs vorne: US-Amerikanerin Kate Courtney (vorne) und Chiara Teocchi (ITA). Sie kamen auf Rang vier und fünf ins Ziel.
Runde 2: Frei und Richards setzen sich ab
Sina Frei aus der Schweiz und Evie Richards (GBR) übernahmen in der zweiten Runde die Führung. Dahinter folgten die Schnellstarterinnen Courtney und Teocchi auf drei und vier mit einem geringen Abstand. Theresia Schwenk, die auf einem Radon-Prototyp unterwegs war, kam auf Position 20 durch und machte einen starken Eindruck. Sofia Wiedenroth setzte ihre Aufholjagd fort und kämpfte sich im Laufe der zweiten Runde noch auf Rang 17 nach vorne.
Weiter hinten formierte sich später ein deutsches Trio mit Dauberman, Schwenk und Clarissa Mai. Insgesamt war das Feld noch dicht zusammen, die Abstände noch nicht zu groß. Der Tag von Hannah Grobert dürfte es dagegen nicht gewesen sein, denn sie wirkte im langen, steilen Anstieg bereits völlig entkräftet.
In der dritten Runde zog sich das Feld weiter auseinander, vorne blieb alles unverändert. Und die deutschen Damen? Wiedenroth stabil auf Position 15, Dauberman und Mai kämpften sich weiter nach vorne. Theresia Schwenk zog es ein wenig den Stecker. Insgesamt war auf der Worldcup-Strecke im Bullentäle zu beobachten: Die deutschen Damen waren vor allem in den Abfahrten stark, nahmen kaum „Chicken-Lines“ und überholten regelmäßig in den Downhills.
Ab der vierten Runde schien das Rennen vorne entschieden. Die Abstände der ersten Drei wurden immer größer. Dauberman blieb weiter stark, distanzierte Clarissa Mai und kämpfte sich weiter nach vorne.

Ludwig Döhl Sofia Wiedenroth riskierte in den Abfahrten nicht zu viel, da die Strecke teilweise noch feucht und rutschig war.
Erster Worldcup-Sieg für Sina Frei
Mit 34 Sekunden Vorsprung holt sich die Schweizerin Sina Frei am Ende ihren ersten Worldcup-Sieg und macht da weiter, wo sie bei der EM in Schweden aufgehört hat. Und das in ihrem ersten U23-Jahr. Aber auch die Zweitplatzierte Britin Evie Richards tritt 2016 erstmals in dieser Altersklasse an. Beide sind Jahrgang 1997. Dritte mit 3:37 Minuten Rückstand wird die Niederländerin Anne Tauber. Als beste Deutsche überquert Sofia Wiedenroth als 14. die Ziellinie und sagt danach zufrieden: „Das ist meine beste U23-Platzierung soweit. Ich habe mich gut gefühlt und konnte gut Druck aufs Pedal bringen. In den Abfahrten war ich ein wenig vorsichtig, weil ich gestern viele Stürze gesehen habe.“ Auch Bundestrainer Peter Schaupp war mit Wiedenroths Leistung zufrieden: „Schon sehr gut, aber Sofia wäre eigentlich eine Kandidatin für die Top 10.“
Von zwei anderen Fahrerinnen war der Bundestrainer dagegen begeistert: Antonia Daubermann und Clarissa Mai. Daubermann kämpfte sich in ihrem ersten U23-Worldcup von Startposition 58 auf Rang 17, Mai wurde 20. „Mit den zwei in den Top 20 bin ich sehr zufrieden, da sie gerade erst Abitur gemacht haben“, sagte Schaupp. Daubermann sagte selbst zu ihrem Rennen: „Ich bin heute morgen noch gestürzt und habe mir eine Fleischwunde zugezogen. Trotzdem ging es mir vom Start weg gut und ich konnte Runde für Runde Plätze gutmachen.“ Theresia Schwenk kam auf Rang 29 ins Ziel, Jessica Benz wurde 37. und bei Hannah Grobert wurde es der 45. Platz.