Vier Bikes, vier Fahrer: Bei der Premiere des Trail-Events in Arosa wollten wir der Frage auf den Grund gehen, welches Bike sich für die wilde Hatz über die Schweizer Trails am besten eignet. Vier gerade präsentierte Bikes hatten wir im Gepäck, vom spritzigen Trailbike bis zum komfortablen Enduro. Die klingenden Namen: Ibis Ripley LS, Trek Fuel EX, Scott Genius 900 und Santa Cruz Nomad.

Christoph Bayer Mit vier brandneuen Bikes haben wir die Hörnli Trailjagd in Angriff genommen: Trek Fuel EX, Scott Genius 900, Santa Cruz Nomad und Ibis Ripley LS.

Christoph Bayer Safety-Car voraus: Der Start vom Weisshorn-Gipfel lief neutralisiert. Zu viel Nebel, zu grober Schotter.

Christoph Bayer Mystisch: Auf geht´s zur Trailjagd! Zum Glück waren es nur wenige Höhenmeter zum Ende der Nebelsuppe.
Schon 45 Minuten nach dem Start hatte sich die Frage erledigt, ob leichtfüßiges Klettern oder sicheres Abfahren der Schlüssel zum Erfolg sind. Denn wer den richtigen Weg nicht findet, wird auf einer Schnitzeljagd abgehängt. Im Vierer-Konvoi manövrierten sich beide BIKE-Teams durch einen falschen Abzweig in die Bredouille. Ein Glückstreffer mit dem Gondel-Fahrplan brachte zumindest eins der beiden Teams wieder in die Spur.

Christoph Bayer An den Missionsstationen warteten amüsante Aufgaben auf die Teams. Vergleichsweise leichte Übung: Kinderrad-Fahren bei Scott.

Christoph Bayer An der Leatherman-Station ging es schon anders zur Sache! So isst man in Arosa Croissants.

Christoph Bayer Die Urdenbahn spielt den Entscheider: Nur einmal stündlich transportiert die Gondel Biker von A nach B. Wer sie zur richtigen Zeit erwischt, macht Boden gut und spart Kraft.
Gut, dass es bei der Hörnli Trailjagd gar nicht ums Gewinnen geht. "Entscheidend ist, dass wir gemeinsam einen guten Tag auf dem Bike haben und möglichst viele Trails fahren", erklärt Entertainer und Organisator Holger Meyer das Format. Die Hörnli Trailjagd ist ein Ableger der inzwischen legendären Schnitzeljagd in Sölden im Ötztal. Die Rasenmähern , also Karen Eller und Holger Meyer, organisieren in diesem Jahr eine kulinarische Trail-Trilogie .

Veranstalter Lust auf einen Bike-Leckerbissen? Abschluss der kulinarischen Trail-Trilogie 2017 ist die Knödeljagd in Gröden/Wolkenstein, Italien, am 9. September. Infos und Anmeldung: www.dierasenmaeher.de/knoedeljagd

Christoph Bayer Wo geht´s lang? Die Route mit den besten Trails ist gar nicht so leicht zu finden.
Die weiteren Eckpunkte zum Format: Kurz vor dem Start auf dem Gipfel des Weisshorns bekommen alle 37 Zweier-Teams eine Karte ausgehändigt, auf der verschiedene Stationen und Checkpoints eingezeichnet sind. Nur, wer alle Stempel auf seinen Trailpass gesetzt hat, kommt in die Wertung. Um diese insgesamt sechs Stationen zu erreichen, dürfen alle Bergbahnen des Gebiets benutzt werden. Wer zu viel Gondel fährt, ist langsamer, heimst bei schlauer Routenwahl aber mehr Trail-Tiefenmeter ein.

Christoph Bayer BIKE-Fotograf und -Testfahrer Wolfgang Watzke scheucht sein Ibis Ripley LS über den seichten Wiesentrail zum Urdensee.
Die Berge um Arosa sind wie geschaffen für eine echte Schnitzeljagd: Ausgeschilderte Bike-Trails sind rar, die Wege sehr naturbelassen und ursprünglich. Wer hier auf Tour geht, muss etwas Pionier- und Entdeckergeist mitbringen. Das macht die Wegfindung nicht einfach und auch die Trailperlen müssen erschnüffelt werden. Wer das richtige Händchen hat, wird mit feinen Natur-Trails in beeindruckender Hochgebirgs-Landschaft belohnt.
37 2er-Teams machten sich rund um Arosa auf die Jagd nach Trails und dem steinernen Hörnli.
Die Sieger
Wie ermittelt man eigentlich den Sieger eines Events, bei dem es nicht um Geschwindigkeit geht? Richtig, das Team mit der Mittelzeit zwischen dem schnellsten und langsamsten Team gewinnt.

Christoph Bayer So sehen Sieger aus! Der Sonderpreis, das steinerne Hörnli, geht an Gerd Basedow und Thomas Strobel vom Team Young & Horny. Mit ihrer Zeit von 4:51.05 Stunden lagen sie am nächsten am Mittelwert.

Christoph Bayer Die Schnellsten des Tages: Die Arosa-Locals Simon Gerber und Timo Wattinger holen den Sieg. Nach turbulentem Rennverlauf freut sich eines der beiden BIKE-Test-Teams über den zweiten Platz, gefolgt vom Team mtb-news.
Die Bikes
Aber zurück zur Ausgangsfrage: Mit welchem Bike tritt man bei einem solchen Event am besten an?

Christoph Bayer Team Trailbike: BIKE-Tester Tobi Brehler (links) griff zur 2018er-Version des beliebten Trailbikes Trek Fuel EX. Das edle Ibis Ripley LS rollt auf 2,6 Zoll breiten 29er-Reifen - und hat Testfahrer Wolfgang Watzke mit überraschenden Eigenschaften begeistert.

Christoph Bayer Team Enduro: Mit 12,2 Kilo ist der 29er Scott Genius 900 das leichteste Bike der Vierergruppe. Fotograf und Enduro-Racer Adrian Vesenbeckh (links) wollte wissen, ob das Leichtgewicht auf ruppigen Trails Enduro-Qualitäten zeigt. BIKE-Testredakteur Florentin Vesenbeckh schnappte sich die Enduro-Legende Nomad von Santa Cruz, um in der Abfahrt entspannter an seinem schnellen Bruder dranbleiben zu können. Aber kann der 170-Millimeter-Bolide auch im Uphill mithalten?
Nach dem Vergnügen folgt die Arbeit: BIKE unterzieht die vier Bikes umfangreichen Labortests. Alle Räder werden komplett zerlegt, gewogen, vermessen und in verschiedenen Prüfständen dem Härtetest unterzogen. Den ausführlichen Test der heißesten Trail-Raketen der nächsten Saison gibt´s demnächst im BIKE Magazin, Ausgabe 10 / 2017.