601, Skull- und Coast-Trail. Alles sagenumwobene Bike-Trails an der Nordflanke des Altissimo. Wer diese Wege kennt, weiß, dass es auf ihnen nicht gerade zimperlich zur Sache geht. Unzählige lose und im Untergrund verfestigte Steine säumen die schmalen Wege in den Wäldern oberhalb von Torbole. Präzise Linienwahl ist im losen Geröll der Gradasee-Region fast unmöglich. Klingt nach herausfordernden Rahmenbedingungen für das North Lake Enduro -Rennen im Rahmen des BIKE-Festivals in Riva.
Nach den ersten Trainingsfahrten auf der Strecke zeigte sich das Teilnehmerfeld jedoch zuversichtlich. Die Veranstalter hatten sich ins Zeug gelegt, um neue Strecken für das Rennen zu finden. Wo es möglich war, gaben flowige Passagen der Rennstrecke mehr Fahrfluss und machten sie attraktiv.
Am Samstag strampelten die Rennfahrer die Runde mit 1400 Höhenmetern bei strahlendem Sonnenschein ab, das Wetter wechselte jedoch in der Nacht zum Sonntag. Leichter Regen lies das Kalkgestein noch rutschiger und schmieriger werden als es bereits schon war. Egal, der harte Kern der Szene stellte sich am Sonntag Früh dennoch der Herausforderung.
Busfahrt zu Stage 1
Anstatt zur ersten Stage zu strampeln, wurden alle Bikes und Teilnehmer in einem Bus ins ungefähr 30 Kilometer entfernte Brentonico (nahe Mori) gebracht. Kaum aus dem Bus ausgestiegen, mussten sich die Fahrer der ersten von fünf Stages stellen. Nach einem Trail im Hinterland von Brentonico ging es für die restlichen Stages an die wohl bekannte Nordflanke des Monte Altissimo.
Der Regen und die rutschigen Streckenverhältnisse setzten selbst Profis wie Ines Thoma zu. "Es hat zwar weniger geregnet als erwartet, aber die Strecke ist trotzdem höllisch glatt", sagte die Canyon-Fahrerin nach der zweiten Stage. Auch das elitäre Starterfeld bei den Herren fuhr etwas vorsichtiger als gewohnt, vor allem um keinen Sturz zu riskieren.
Am Ende setzte sich Michal Prokop (CZE/Ghost) mit einer Zeit von 16:49 Minuten vor Gustav Wildhaber (SUI/Cube) und Matthias Stonig (AUT/Mondraker) durch. René Wildhaber (SUI/Trek) gewann die Masters-Wertung, wäre aber mit einer Zeit von 16:50 Minuten auch im Elite-Feld Zweiter geworden.
Bei den Frauen lies Ines Thoma (GER/Canyon) nichts anbrennen. Sie gewann vier von fünf Stages und holte sich ganz klar den Tagessieg mit einer Zeit von 21:09 Minuten. Lisa Policzka (GER/Ghost) hatte am Vorabend auf der Festival-Party bei Ziener noch bis spät in die Nacht hinein Bier ausgeschenkt, konnte sich aber dennoch Platz zwei vor der deutschen Meisterin Franziska Meyer (GER/Ghost) sichern.
Ergebnisse des North Lake Enduro 2016 im Überblick
Herren Elite
1. Prokop, Michal
2. Wildhaber, Gustav
3. Stonig, Matthias
Frauen Elite
1. Thoma, Ines
2. Policzka, Lisa
3. Meyer, Franziska
Herren Masters 40
1. Wildhaber, René
2. Exenberger, Kurt
3. Ballarine, Diego
North Lake Enduro 2016
Die Rennergebnisse gibt's auch auf der
BIKE-Festival-Webseite