Gäbe es MTB-Marathon-Veranstalter als Lehrberuf, würden die Macher des Kirchzartener Black Forest Ultra Bike Marathons auf jeden Fall die Rolle des Lehrmeisters übernehmen. Für die traumhafte Landschaft des Hochschwarzwalds können sie nichts und auch nicht für das ideale Terrain vor der Haustüre, um einen anspruchsvollen Bike-Marathon ausrichten zu können. Wie sehr aber das 13-köpfige Team um den neuen Vorstandskoordinator Benjamin Rudiger der Black Forest Ultra Bike UG in den vergangenen 19 Jahren die Organisation perfektioniert hat, sieht man beispielsweise an so kleinen Details wie den Hinweisschildern vor den kniffeligen Uphill-Stellen, an denen die Biker nochmal daran erinnert werden, dass rechts geschoben und links geradelt wird.

Vorfreude auf die Schinderei: BIKE-Laborleiter Christoph Allwang im Startblock.

Mit 3150 Höhenmetern ist die Langstrecke gespickt.

Angefeuert von der Familie, das lässt die schweren Beine vergessen.
Fast 5000 Teilnehmer auf fünf verschiedenen Strecken, am Vortag ein Kids Cup mit weit über 300 Nachwuchs-Bikern und trotzdem eine heimelige Atmosphäre, in der sich niemand Gedanken über Unterkunft, Parkplätze, Anfahrt zu den Startorten außerhalb Kirchzartens oder Verpflegung machen muss, sind nur ein paar der Fakten, die diese Veranstaltung von fast allen anderen abheben. Dabei ist der Hauptgrund, warum man sich auf diese Schinderei im Vorfeld so freut, noch gar nicht erwähnt: Die Stimmung, die die Schwarzwälder an der Strecke machen, kennt man sonst nur von Worldcups oder großen Straßenrennen. Wer einmal die „Alp de Fidlebrugg“ in Aftersteg bezwungen hat, zehrt von der Partystimmung an der Strecke den Rest der Saison. Der Einsatz von 1650 (!) ehrenamtlichen Helfern, die mit Leib und Seele dabei sind, ist für jeden Teilnehmer spürbar. So ist es verständlich, dass sich auch die Crème de la Crème der Profis dieses Event nicht entgehen lässt. Von Karl Platt über Jochen Käß, Simon Zahner und Udo Bölts war vor allem die Männerklasse der 117 Kilometer langen Langdistanz prominent besetzt.

Von 4604 angemeldeten Teilnehmern starteten 4339 Fahrer aus 17 Ländern.
Jochen Käß (Centurion Vaude) gewann dann auch hauchdünn vor Sascha Weber (Craft Rocky Mountain). Bei den Damen setzte sich zum dritten Mal in Folge Silke Ulrich aus Ottobrunn vom Herzlichst Zypern Team durch. Und allen Ausrichtern ähnlicher Event sei empfohlen, einmal in der Kirchzartener Meisterschule zu starten, da werden selbst Lehrstunden zum Genuss.
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