Damen: Langvad verfährt sich
Verrücktes Rennen bei den Damen bei der Marathon-WM in Laissac ! 68,9 Kilometer und 2587 Höhenmeter stand auf dem Plan. Bereits am ersten Anstieg nach zehn Minuten konnte sich die zweifache Marathon-Weltmeisterin Annika Langvad (Specialized) allein absetzen. In einer Rechtskurve kam sie dann allerdings von der Strecke ab und bemerke ihren Verfahrer erst spät. Danach kämpfte sich die Dänin wieder auf den zweiten Platz nach vorne, doch dann wurde sie von einem platten Reifen gestoppt. Nach einem Tausch in der nächsten Feedzone hatte sie im folgenden Anstieg wieder Pech und musste ihr Hinterrad reparieren. Das kostete Langvad alle Chancen auf das Podium zu fahren. Sie wurde am Ende Neunte.

Kämpfte sich wieder nach vorne, nachdem sie von der Strecke abgekommen war: Annika Langvad. Dann hatte die Dänin aber erneut Pech.

Dachte immer sie ist Zweite, doch lag vorne: Jolanda Neff.
Jolanda Neff (Stöckli) hatte den Verfahrer von Langvad nicht mitbekommen und dachte das ganze Rennen über, dass sie Zweite ist. Erst als sie im Ziel war, erfuhr die junge Schweizerin, dass sie Marathon-Weltmeisterin 2016 ist. Was für eine Überraschung! Die Silbermedaille holte sich Europameisterin Sally Bigham (Topeak Ergon) mit 2:33 Minuten Rückstand auf Neff. Dritte wurde überraschend die Französin Sabrina Enaux, 5:33 Minuten hinter der Siegerin. Beste Deutsche wurde Stephanie Dohrn als 22.

Sally Bigham sicherte sich die Silbermedaille.

Die schnellsten drei Damen bei der Marathon-WM in Laissac.

Die Ergebnisse der Marathon-WM 2016 der Damen
Herren: Hektische Schlussphase mit gutem Ende für Ferreira
Im Herrenrennen über 90 Kilometer und gut 3000 Höhenmeter bestimmte eine Spitzengruppe lange das Tempo. Mit dabei Leonardo Hector Paez, Tiago Ferreira, Jaroslav Kulhavy, Kristian Hynek und der Amerikaner Howard Grotts. Kulhavy schied nach zwei Drittel des Rennens mit einem Platten am Vorderrad aus. Auch Grotts und Hynek konnten wenig später das Tempo nicht mehr mitgehen. Nach einem Sturz des Kolumbianers Paez war plötzlich Ferreira alleine vorne. Von hinten kam Alban Lakata, der Weltmeister von 2015, immer näher. Doch Ferreira, der bereits 2015 das Marathon-Rennen in Laissac gewonnen hatte, brachte einen Vorsprung von 19 Sekunden ins Ziel und krönte sich erstmals zum Weltmeister im Marathon. Dahinter holte der Österreicher Lakata Silber vor seinem tschechischen Topeak-Teamkollegen Kristian Hynek. Bester Deutscher wurde Jochen Käß als Achter, Markus Kaufmann wurde nach seinem zweiten Platz beim Sellaronda Hero Zehnter.

Tiago Ferreira auf dem Weg zur Goldmedaille

Jaroslav Kulhavy im Pech: Ein platter Vorderreifen kostete den Tschechen alle Siegambitionen.

Gegen Ende des Rennens drehte Alban Lakata so richtig auf.

Die Teamkollegen Lakata (links) und Hynek gratulieren sich zu Silber und Bronze.

Die drei schnellsten Herren bei der Marathon-WM in Laissac
Nach etlichen Erfolgen in den vergangenen Wochen lief es bei der Marathon-Weltmeisterschaft im südfranzösischen Laissac für das Team Bulls überhaupt nicht nach Plan. Heftige Rückenschmerzen machten Urs Hubers Ambitionen allerdings direkt nach dem Start zunichte. Der Schweizer Marathon-Meister konnte keine Kraft auf´s Pedal bringen, fiel bereits auf den ersten 15 Kilometern zurück und beendete das Rennen zur Halbzeit. Mit ihm strich auch Karl Platt nach einem Highspeed-Crash die Segel. Der Deutsche Marathon-Meister wurde bei 50 km/h von einem Stein ausgehebelt und flog quer ins Unterholz. Platt blieb zwar von Schlimmerem verschont, doch das Rennen war auch für ihn gelaufen. „Der Abflug war krass, dass da nicht mehr passiert ist, ist fast ein Wunder. Ich habe richtig Glück gehabt heute, das hätte auch anders ausgehen können. Nach dem Crash war ich erstmal ziemlich verbogen und das Rennen für mich gelaufen,“ sagte Platt.

Die Ergebnisse der Marathon-WM 2016 der Herren
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