Der Italiener Marco Fontana und die Ukrainerin Yana Belomoina haben das KMC Bundesliga-Finale in Bad Säckingen gewonnen. Fontana gewann das Duell gegen seinen Cannondale-Teamkollegen Manuel Fumic. Vor einer begeisterten Zuschauerkulisse wurde der Franzose Maxime Marotte Dritter. Die Deutsche Meisterin Helen Grobert belegte an einem gelungenen Bundesliga-Abschluss bei den Damen Platz zwei und sicherte sich damit den Gesamtsieg in der MTB-Bundesliga.

EGO-Promotion,Armin M. Küstenbrück Marco Fontana gewann das letzte Rennen der MTB-Bundesliga in Bad Säckingen.
Fumic und Fontana vorneweg
Eine vierköpfige Gruppe hatte sich gebildet. Außer den beiden Freunden Fumic und Fontana waren noch die beiden Schweizer Florian Vogel (Focus) und Nicola Rohrbach (Goldwurstpower.ch) mit dabei. Doch Vogel, Gewinner des Bundesliga-Rennens in Heubach, konnte in der fünften Runde das Tempo nicht mehr mitgehen. „Es ging mental einfach nicht mehr. Das war ein Rennen zu viel für mich in dieser Saison“, erklärte Vogel, der noch auf Rang neun zurückfiel und damit auch alle Chancen auf den Bundesliga-Gesamtsieg vergab.

Thomas Weschta Stark besetzt: Das Bundesliga-Finale in Bad Säckingen nutzten viele Cross Country-Asse als Saison-Abschluss.
Kaum war Vogel zurückgefallen, hatte Nicola Rohrbach einen Hinterrad-Defekt. So spülte es Maxime Marotte an die dritte Position, allerdings lag der Franzose bereits knapp eine Minute hinter dem deutsch-italienischen Führungsduo.
Fumic und Fontana verabredeten Zusammenarbeit und wollten es eigentlich auf die letzte Runde ankommen lassen. Doch dann unterlief Fumic ein kleiner Fehler in einem technischen Anstieg und Fontana hatte plötzlich einen 15-Sekunden-Vorsprung. „Ich wusste nicht wie viel Vorsprung wir hatten. Deshalb bin ich weiter gefahren“, sagte Fontana. Manuel Fumic kämpfte zwar noch um den Anschluss, schaffte es aber nicht mehr die Lücke zu schließen. „Das war ein super Rennen für mich heute. Ich konnte locker hinter den anderen cruisen. Solche Strecken liegen mir. Dankeschön Deutschland für dieses tolle Rennen“, kommentierte Fontana seinen ersten Bundesliga-Sieg.

EGO-Promotion,Armin M. Küstenbrück Sieger Marco Fontana in einer der technischen Passagen des Kurses.
Manuel Fumic überquerte die Ziellinie mit 39 Sekunden Rückstand auf Fontana. „Dass ich mit Marco vorne war, das war natürlich eine glückliche Konstellation. Er hatte den besseren Tag und ich freue mich fürs Team, dass wir einen Doppelsieg landen konnten. Für mich ist das ein versöhnliches Ende an die Saison“, sagte der 33-jährige WM-Vierte.

EGO-Promotion,Armin M. Küstenbrück Versöhnliches Saisonende für Manuel Fumic.
Maxime Marotte (BH-Sr Suntour-KMC) hatte in der Startphase Probleme und musste erst einmal eine Aufholjagd beginnen. So verpasste er die Spitzengruppe. „Ich bin letzte Woche Französischer Marathon-Meister geworden, das war sicher nicht die beste Vorbereitung. Aber ich bin zufrieden mit meinem Ergebnis. Am Anfang war ich immer in der roten Zone, aber dann lief es irgendwann immer besser", sagte Marotte.
17. Platz reicht für Stiebjahn zum Gesamtsieg
Simon Stiebjahn (Team Bulls) musste in Bad Säckingen für seinen zweiten Bundesliga-Gesamtsieg leiden. Nach guten ersten vier Runden lief es „auf einmal nicht mehr so gut“.Dass Vogel aus der Spitzengruppe zurückgefallen war, wurde ihm mitgeteilt. „wDas wusste ich, aber ich wollte für die Nationenwertung unbedingt so viel wie möglich Punkte holen“, erklärte Stiebjahn. Als 17. überquerte er mit 4:51 Minuten Rückstand völlig erschöpft die Ziellinie. „Ich freue mich, dass es wieder mit dem Bundesliga-Gesamtsieg geklappt hat“, sagte der 25-Jährige danach.

EGO-Promotion,Armin M. Küstenbrück Vor einer Woche Zweiter der Marathon-DM, nun Gesamtsieger der MTB-Bundesliga im Cross Country: Simon Stiebjahn.
Moritz Milatz (Koch Engineering-Müsing) wurde Zwölfter (+2:56 Minuten), Markus Schulte-Lünzum (Focus) landete auf Platz 16 (+4:32 Minuten).
Damen: Belomoina wird ihrer Favoriten-Stellung gerecht
Die WM-Dritte Yana Belomoina (Betch.nl Superior-Brentjens) konnte bei den Damen ein spannendes Duell mit Lokalmatadorin Helen Grobert (Ghost) für sich entscheiden und ihren ersten Bundesliga-Sieg feiern. Belomoina und Grobert konnten sich in der zweiten Runde von Linda Indergand (Focus) absetzen, nachdem sich die Sprint-Weltmeisterin in einer technischen Passage einen Sturz leistete. Grobert und die Ukrainerin blieben bis zur vorletzten Runde zusammen. Dann konnte sich Belomoina in einer technischen Bergauf-Passage absetzen.

Thomas Weschta In Lauerstellung: Yana Belomoina fuhr lange Zeit gemeinsam mit Helen Grobert (vorne).
„Ich bin mit Helen zusammengefahren. So konnte ich den Kurs ein wenig besser kennen lernen“, erklärte Belomoina. Als sie die Lücke gerissen hatte, zog sie durch. „Es war ein schönes Rennen und ich habe es genossen hier zu fahren“, sagte die 22-Jährige im Ziel. Grobert zog es vor das „eigene Tempo“ weiter zu fahren und kam mit 58 Sekunden Rückstand auf Belomoina ins Ziel. Ihr zweiter Platz und damit der Bundesliga-Gesamtsieg geriet aber nicht mehr in Gefahr.
Die 23-jährige Grobert, die sich im vergangenen Jahr mit Belomoina noch in der U23 duelliert hatte, bestätigte erneut die Klasse, die sie die gesamte Saison unter Beweis gestellt hatte. „Ich bin mega happy. Ich war noch mal echt motiviert und es ist ein gutes Gefühl hier vor heimischem Publikum den Gesamtsieg einzufahren. Das Rennen hat so Bock gemacht und ein Lob gebührt allen, die das Bundesliga-Finale zu einer so tollen Veranstaltung gemacht haben“, sagte Grobert.

EGO-Promotion,Armin M. Küstenbrück Die Gesamtsieger der KMC Bundesliga 2015: Simon Stiebjahn und Helen Grobert.
Sabine Spitz bei ihrem Heimrennen Vierte
Sabine Spitz kam mit 2:14 Minuten Rückstand als Vierte hinter Linda Indergard ins Ziel und machte den Unterschied an den technischen Passagen fest. „Auf dem Asphalt oder auf den Flachpassagen habe ich sicher nichts verloren. Aber im technischen Bereich sind sie halt einen Ticken schneller“, meinte Spitz, um dann mit einem Schmunzeln noch anzufügen: „Vielleicht macht es ja das Alter.“ Schon in der ersten Runde, im Labyrinth, als vor ihr Linda Indergand einen Rutscher verzeichnete, hatte Spitz den Anschluss verloren.

Thomas Weschta Für Sabine Spitz sprang bei ihrem Heimrennen ein vierter Platz heraus.
Pech hatte Vize-Weltmeisterin Irina Kalentieva (Möbel Märki), die in der zweiten Runde durch einen Reifendefekt aus der Spitzengruppe zurückfiel und schließlich Fünfte wurde.