Nebel in den dunklen Wäldern, starker Wind auf den Hochebenen und Regen, der den weichen Boden der Stages in wahre Matschlöcher verwandelte. Sogar die Sonne lugte trotzden ab und zu durch die Wolken. Das Wetter war der Faktor, der das Rennen dominierte. Insgesamt acht Stages sollten in Schottland beim dritten Stopp der Enduro World Series am Samstag und Sonntag gefahren werden. Zwei Stages musste der Veranstalter wegen zu schlechter Bedingungen am Sonntag absagen.
Impressionen EWS Schottland
Bilder vom dritten Stopp der Enduro World Series 2015 in Schottland.
Ein glücklicher Tag für Trek
Davon profitierte vor allem das Team Trek. Mit Justin Leov und Tracy Mosley konnten sich beide Spitzenfahrer des Teams auf den teilweise extrem tretintensiven Stages durchsetzen. Eine kleine Überraschung für Justin Leov, der nach dem ersten Renntag nur auf Rang fünf lag und seinen Sieg deswegen zunächst nicht begreifen konnte.
„Ich habe es noch gar nicht verdaut. Denn nach Tag eins dachte ich nicht, dass ich so viel Zeit wieder reinholen kann. Doch ich habe es geschafft. Es war eine große Überraschung für mich als ich die Zielline überquerte und meinen Namen an erster Stelle auf der Anzeigetafel fand. Ich musste mehrmals hinsehen“, sagte Leov im Ziel. Er hat damit seinen ersten Sieg bei der Enduro World Series überhaupt eingefahren und hat dadurch sogar die Führung in der Gesamtwertung übernommen.

Matt Wragg,Enduro World Series Das Podium der Herren: Florian Nicolai, Justin Leov und Greg Callaghan (von links).
Auf Rang zwei bei den Männern landete Florian Nicolai (Rocky Mountain), Rang drei besetzte Greg Callaghan (Cube), dem damit das Glück weiter hold zu sein scheint. Fabien Barel landete auf Rang vier, Jerôme Clementz abgeschlagen auf Rang 15. Bei den Damen lagen mit Anne Caroline Chausson (Ibis), Cecile Ravanel (Commencal) und Anneke Beerten (Specialized) wieder die üblichen Verdächtigen auf den Rängen zwei, drei und vier.

Matt Wragg,Enduro World Series Das Podium der Damen: (v. l. n. r.) Anne Caroline Chausson, Tracy Moseley und Cecile Ravanel.
Raphaela Richter siegt in der U21
Doch nicht nur für Trek war es ein guter Tag. Auch die deutsche Enduro-Hoffnung Raphaela Richter (Radon) räumte in Schottland kräftig ab und sicherte sich den ersten Platz. Damit liegt sie gleich nach ihrem ersten EWS-Rennen bereits auf Platz zwei in der Gesamtwertung. In Neuseeland und Irland konnte sie – vermutlich aus finanziellen Gründen – nicht dabei sein.
Wir sind gespannt wie sie sich weiter schlagen wird. Zwar hat sie 200 Punkte Rückstand auf die Führende Axelle Murigneux (Chamrousse Enduro Team), doch die Enduro World Series ist noch lange nicht vorbei. Immerhin drei der noch folgenden fünf Rennen sind auch mit kleinerem Budget erreichbar. Wie konkurrenzfähig Raphaela Richter tatsächlich ist, hat sie bereits bei der European Enduro Series vergangenes Jahr bewiesen, wo sie sich trotz fehlender U21-Klasse den dritten Platz in der Gesamtwertung sichern konnte.
Die vollständigen Ergebnisse finden sie auf der Website der EWS .