Zwei Runden dauerte es bei den diesjährigen deutschen Cross-Country-Meisterschaften in Wombach vom 17.07.2016, dann trennte sich die Spreu vom Weizen. Aus Manuel Fumics Ankündigungen von letzter Woche wurde – soviel vorweg – leider nichts, die Titelverteidigung misslang.

Armin M. Küstenbrück,EGO-Promotion Krönender Abschluss der deutschen Cross-Country-Meisterschaft 2016 in Wombach: die Elite-Herren spurten in die erste Kurve.
Fumic konnte sich anfangs noch in einer Fünfer-Gruppe halten, die gemeinsam in die dritte von insgesamt sieben Runden einbog. Doch wie auch Martin Gluth musste er die drei Stärksten des Tages, Markus Schulte-Lünzum, Moritz Milatz und Christian Pfäffle, ziehen lassen.
Dann, ein kurzer Hoffnungsschimmer für Fumic in Runde fünf: Pfäffle, der sich bis dahin in der Führungsarbeit immer wieder mit Schulte-Lünzum abwechselte, musste mit einem Plattfuß in die Box. "Ich habe schon in der Startrunde Luft verloren und deshalb in den Abfahrten auch nicht so viel riskiert. Warum die Luft dann vollends raus ist, weiß ich auch nicht genau", erklärte Pfäffle gegenüber dem MTB-Pressedienst.

Armin M. Küstenbrück,EGO-Promotion Die harten Zeiten dauern an: Manuel Fumic muss bei der XCO-DM abreißen lassen.
Nur 25 Sekunden später war das Hinterrad gewechselt, und Fumic sah den Deutschen U23-Meister von 2013 unmittelbar vor sich auf die Strecke zurückkehren. Pfäffle, für den es seine erste Elite-DM überhaupt war, gab – frisch bereift – jetzt erst recht Vollgas und schüttelte seinen prominenten Verfolger gleich wieder ab.
"Ich hatte schon Angst, mich dämlich verhalten zu haben."
Unterdessen hielt Schulte-Lünzum, der von Anfang an das Tempo dominiert hatte, an der Spitze das Tempo unvermindert hoch, konnte im vorletzten Anstieg des Rennens eine Lücke zu Milatz reißen und so die Vorentscheidung herbeiführen. Mit einer Zeit von 1:25.11 Stunden und 12 Sekunden Vorsprung vor Milatz wurde Schulte-Lünzum einen Tag nach seinem 25. Geburtstag zum zweiten Mal nach 2014 Deutscher Meister der Cross-Country-Elite.

Armin M. Küstenbrück,EGO-Promotion Stark, aber nicht stark genug für den DM-Titel 2016: Moritz Milatz.
"Ich bin super happy, unglaublich, dass es geklappt hat. Ich hatte schon Angst, dass ich mich taktisch dämlich verhalten habe, weil ich viel Führungsarbeit gemacht habe", erklärte Schulte-Lünzum nach dem Rennen und ergänzte mit Blick auf den drittplatzierten Pfäffle: "Schade für Christian. Den habe ich sehr stark eingeschätzt."
Der zeigte sich nach der dramatischen Aufholjagd in der Schlussphase des Rennens enttäuscht: "Ich hatte richtig gute Beine und denke, ich hätte um Gold mitfahren können, schade. Ich war die ganze Zeit nie über dem Limit, für mich war es ein angenehmer Speed." Rückstand im Ziel: 56 Sekunden.

Thomas Weschta,EGO-Promotion "Angenehmer Speed": Christian Pfäffle musste mit Plattfuß zum Boxenstopp, konnte seinen dritten Platz dennoch behaupten.
Moritz Milatz hätte gut fünf Wochen vor den olympischen Wettkämpfen in Rio ebenfalls etwas mehr erwartet: "Der zweite Platz passt so ins Jahr. Ich konnte dran bleiben, hätte aber nie vorbei fahren können. Anfang der Saison haben 20 Prozent gefehlt, jetzt sind es noch zehn Prozent, aber es fehlt halt immer noch was", schüttelte er den Kopf. "Ich habe gehofft, dass ich gegen Ende noch mal mobilisieren kann, aber es ging nicht. Ein echtes Erfolgserlebnis ist Silber auch nicht", meinte der 34-jährige vierfache Titelträger sichtlich niedergeschlagen.
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Deutsche Meisterschaft XCO 2016 in Wombach
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