Auch wenn die zusätzlichen 20 Millimeter Federweg im Heck am Cannondale Scalpel SE 2 im Vergleich zum Original deutlich zu spüren sind, kann der aufgepumpte Hinterbau nicht ganz mit dem des BMCs und vor allem nicht mit der potenten 34er-Gabel mithalten. In rumpeligen Wurzel- oder Steinpassagen bremst sein straffer Cross-Country-Charakter die Singletrail-Fahrt etwas. Auf den flowigen Trail-Abschnitten im Trailcenter Klínovec oder Pod Smrkem blüht das Scalpel SE dagegen voll auf. Mit steilem Lenkwinkel und kurzen Kettenstreben kann das Cannondale seinen Spieltrieb kaum bremsen und wieselt so flink wie kein anderes Bike durch die Kurven. Das hohe Tretlager geht zwar auf Kosten der Laufruhe, lässt einen dafür im Anstieg aber locker pedalieren – ohne die Gefahr, an einer Wurzel hängen zu bleiben. Srams günstigere GX-Variante der Eagle-Schaltung überzeugt mit viel Bandbreite trotz fehlendem zweiten Kettenblatt. Auch die griffigen Ardent-Reifen von Maxxis passen gut ins Bild.
Test-Fazit zum Cannondale Scalpel SE
Verspieltes Trailbike mit spürbaren Cross-Country-Genen. Das neue Scalpel SE schafft den Spagat zwischen Marathon-Start und Trail-Genuss.

BIKE Magazin Cannondale Scalpel SE – Kennlinien: Der Hinterbau ist deutlich straffer als die Gabel und verhärtet früh, das ist auch auf dem Trail zu spüren.
Die Alternative: Laktat-Fans verzichten auf den Federweg und greifen für den nächsten Marathon zum Scalpel Si Carbon 4 für 4200 Euro.
Diesen Artikel bzw. die gesamte Ausgabe BIKE 11/2017 können Sie in der BIKE-App (iTunes und Google Play) lesen oder die Ausgabe im DK-Shop nachbestellen:
Lesen im Apple App Store
Lesen im Google Play Store
Bestellen im DK-Shop
Test: Cannondale Scalpel SE 2
Test-Roadtrip Trailbikes: Bestes Bike, bester Trail